Neues aus Kuba
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US-Außenminister Marco Rubio beginnt heute eine Reise durch die Karibik, die ihn nach Jamaika, Guyana und Surinam führen wird. Im Mittelpunkt der Gespräche dürfte auch die Zusammenarbeit dieser Staaten mit Kuba, insbesondere im Bereich der medizinischen Hilfe, stehen.
Die kubanische Gesundheitsdiplomatie ist seit Jahrzehnten ein prägendes Element der Außenpolitik des sozialistischen Staates. Insbesondere in der Karibik spielt Kuba eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit medizinischem Fachpersonal, das dortige Gesundheitssysteme unterstützt. Diese Zusammenarbeit gerät jedoch zunehmend in den Fokus der US-amerikanischen Außenpolitik. US-Außenminister Marco Rubio will nun durch neue Drohungen gegen kubanische Ärzte und deren internationale Einsätze Druck auf karibische Staaten ausüben. Doch die betroffenen Länder stellen sich gegen die US-Initiativen und bekräftigen die Bedeutung der medizinischen Hilfe aus Kuba.
Am Mittwoch (26.) beginnt Rubio eine zweitägige Reise durch die Karibik, die ihn nach Jamaika, Guyana und Surinam führen wird. In den Gesprächen mit den Regierungen dieser Staaten wird Rubio insbesondere die medizinische Kooperation mit Kuba thematisieren. Dabei zielt seine Agenda darauf ab, die Staaten der Region dazu zu bewegen, die Zusammenarbeit mit Kuba zu beenden. Als Druckmittel dient die Drohung, allen Personen, die mit kubanischen medizinischen Einrichtungen zusammenarbeiten, die Einreise in die USA zu verweigern. Diese Maßnahme würde auch die rund 400 kubanischen Mediziner betreffen, die in Jamaika tätig sind und deren Arbeit für das nationale Gesundheitssystem als unverzichtbar gilt. Die Reaktionen auf Rubios Drohungen sind in der Karibik deutlich. Auf einer Dringlichkeitssitzung der Karibischen Gemeinschaft (Caricom) – einem Bündnis aus 15 Staaten – sprachen sich am Freitag zahlreiche Staats- und Regierungschefs gegen die US-Vorwürfe und die geplanten Sanktionen aus. Der Premierminister von St. Vincent und den Grenadinen, Ralph Gonsalves, stellte klar, dass er nicht bereit sei, das Leben von Patienten für die Erteilung von US-Visa zu gefährden. Diese Äußerung verdeutlicht die Bedeutung, die viele Karibikstaaten der kubanischen Unterstützung beimessen. Ähnlich äußerten sich auch Mia Mottley, Premierministerin von Barbados und Vorsitzende von Caricom, sowie Keith Rowley, Premierminister von Trinidad und Tobago. Der Präsident von Guyana, Irfaan Ali, betonte, dass die kubanischen Mediziner ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitssystems seines Landes seien. Der Vorwurf Rubios, es handele sich bei den Einsätzen um Menschenhandel, wurde von den Führungspersönlichkeiten der Region als unbegründet zurückgewiesen. Die Auseinandersetzungen über die kubanische Gesundheitsdiplomatie sind nicht neu. Bereits während der Amtszeit von Donald Trump wurden ähnliche Vorwürfe erhoben, die Kuba des „Menschenhandels“ bezichtigten, weil die Ärzte unterbezahlt seien, während der kubanische Staat von ihren Einsätzen profitiere. Für Kuba sind diese medizinischen Einsätze in der Tat eine wichtige Devisenquelle. Zwischen 2011 und 2025 hat Kuba durch seine internationalen Gesundheitsmissionen mehr als 11 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, was einen bedeutenden Teil der Devisen des Landes ausmacht. Unter den Bedingungen der US-amerikanischen Wirtschaftsblockade ist diese Einnahmequelle für Kuba von großer Bedeutung. Die Bedeutung der kubanischen medizinischen Einsätze ist für viele Länder, insbesondere in der Karibik, unbestreitbar. Kuba stellt weltweit mehr als 60 Staaten medizinisches Fachpersonal zur Verfügung. In vielen dieser Länder, darunter auch in der Karibik, sind kubanische Ärzte und Krankenschwestern ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitswesens, da die lokale medizinische Infrastruktur oft nicht ausreicht, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Besonders in Krisenzeiten, wie beispielsweise bei Naturkatastrophen oder Epidemien, wird die Arbeit der kubanischen Mediziner geschätzt. Ein aktuelles Beispiel hierfür sind die Hilfseinsätze kubanischer Ärzte nach dem Erdbeben in der Türkei im Februar 2023. Die US-amerikanischen Drohungen gegen die kubanischen Ärztemissionen darauf ab, Kuba weiter wirtschaftlich zu isolieren. Doch die Staaten der Karibik haben bislang klar gemacht, dass sie sich nicht unter Druck setzen lassen wollen. Die Solidarität mit Kuba, auch angesichts der US-Drohungen, ist ein deutliches Signal der Region, dass die Gesundheitsversorgung nicht von politischen Auseinandersetzungen abhängig gemacht werden darf.
Quelle: US State Departement (https://t1p.de/1wmtv), Junge Welt (https://t1p.de/2fztq)
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Text: Leon Latozke
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