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Seit ihrer Legalisierung im Jahr 2021 galten Kubas Mipymes als Hoffnungsträger für die wirtschaftliche Erholung. Doch erstmals verzeichnet das Land nun einen Rückgang dieser Betriebe. Neben der schweren Wirtschaftskrise tragen staatliche Restriktionen zur Verschärfung der Lage bei.
Zum ersten Mal seit ihrer Einführung im Jahr 2021 verzeichnet Kuba einen Rückgang bei den Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen (Micro, pequeñas y medianas empresas - Mipymes). Diese Unternehmen, die als Hoffnungsträger für eine wirtschaftliche Erholung galten, sind nun mit verschärften staatlichen Restriktionen, einer tiefen Wirtschaftskrise und strukturellen Problemen konfrontiert.
Betroffene Sektoren: Hotellerie, Industrie und Handel Laut einer Analyse des kubanischen Ökonomen Pedro Monreal ist die Abnahme der Mipymes seit September 2024 schrittweise erfolgt. Besonders betroffen sind drei wirtschaftliche Kernbereiche:
Politische Restriktionen und wirtschaftliche Hindernisse Die Regierung von Präsident Miguel Díaz-Canel steht der Expansion privater Unternehmen zunehmend kritisch gegenüber. Ministerpräsident Manuel Marrero betonte wiederholt, dass der Staat keine "Konzentration von Reichtum" zulassen werde. Dies hat zu verstärkten Inspektionen und neuen regulatorischen Einschränkungen geführt: Im September 2024 wurden 58 Mipymes durch das Handelsministerium geschlossen, da sie nicht den Anforderungen für elektronische Zahlungsabwicklung entsprachen. Der staatlich dominierte Großhandel bleibt für private Unternehmen schwer zugänglich, wodurch diese auf inoffizielle und oft teurere Beschaffungswege angewiesen sind. Die Energiekrise und Inflation haben die Kosten für den Betrieb vieler Mipymes stark erhöht und deren Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Von Hoffnungsträgern zur Bedrohung? Die Legalisierung der Mipymes im Jahr 2021 war zunächst als wirtschaftlicher Lichtblick gefeiert worden. Ihr Anteil am Einzelhandelsumsatz stieg von 4,1 % im Jahr 2022 auf 25 % im Jahr 2023. Doch mit der aktuellen Entwicklung scheinen die politischen Entscheidungsträger sie zunehmend als Bedrohung für das sozialistische Wirtschaftsmodell zu sehen. Laut Experten wie Monreal ist die aktuelle Reduktion der Mipymes ein Zeichen tiefgreifender wirtschaftlicher Probleme. Die anhaltenden Restriktionen könnten dazu führen, dass der Privatsektor weiter geschwächt wird, was letztlich negative Folgen für die Versorgung der Bevölkerung und die Schaffung von Arbeitsplätzen hätte. In einem Umfeld, in dem der Staatssektor ineffizient bleibt, ist die Unterdrückung privater Unternehmen ein riskantes Manöver. Weiterer Rückgang zu erwarten? Die Zukunft der Mipymes in Kuba bleibt ungewiss. Ohne strukturelle Reformen und eine Lockerung der politischen Kontrolle dürfte der Rückgang weitergehen. Dabei bleibt fraglich, ob die Regierung in der Lage sein wird, die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Entwicklung abzufedern. Klar ist jedoch: Der Privatsektor ist inzwischen ein zentraler Bestandteil der kubanischen Wirtschaft – und sein Schwund wird sich langfristig auf das gesamte Land auswirken.
Quelle: Pedro Monreal/X (https://t1p.de/cocuc)
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Text: Leon Latozke
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