Neues aus Kuba
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Ein akuter Mangel an Flugkerosin an den kubanischen Flughäfen Havanna und Varadero könnte zu erheblichen Einschränkungen bei Flügen russischer Airlines führen. Die russische Luftfahrtbehörde und kubanische Stellen arbeiten an Lösungen, um die Auswirkungen auf den Flugverkehr zu minimieren. Reisende müssen mit kurzfristigen Änderungen rechnen.
Die Flugverbindungen russischer Airlines nach Kuba könnten in den kommenden Tagen erheblich beeinträchtigt werden. Grund ist ein akuter Mangel an Flugkerosin an den kubanischen Flughäfen, darunter den wichtigsten Drehkreuzen in Havanna und Varadero. Die kubanischen Luftfahrtbehörden veröffentlichten dazu zwei NOTAMs (Notices to Airmen), die darauf hinweisen, dass zwischen dem 1. Dezember, 08:00 Uhr Moskauer Zeit, und dem 8. Dezember, 08:00 Uhr, eine eingeschränkte Versorgung mit Flugtreibstoff besteht. Dies betrifft sämtliche Fluggesellschaften ohne Ausnahme.
Die russischen Fluglinien Rossiya und Nordwind, die Direktverbindungen zwischen Moskau und Kuba anbieten, stehen vor der Herausforderung, ihre Flugpläne an diese Einschränkungen anzupassen. Laut der russischen Luftfahrtbehörde Rosaviatsia laufen derzeit intensive Gespräche zwischen dem russischen Verkehrsministerium, den Fluggesellschaften und den kubanischen Behörden, um die Auswirkungen auf den Flugbetrieb möglichst gering zu halten. Trotz dieser Bemühungen zeigen sich erste Auswirkungen: Ein Flug der Nordwind Airlines von Moskau nach Varadero musste am 30. November um neun Stunden verschoben werden, da eine Betankung am Zielort zunächst nicht gewährleistet war. Später erhielt die Airline jedoch die Bestätigung, dass die Versorgung sichergestellt sei, sodass der Flug verspätet durchgeführt werden konnte. Die Fluggesellschaft versicherte, dass betroffene Passagiere gemäß den geltenden Bestimmungen betreut werden. Auch Aeroflot, Russlands größte Airline, beobachtet die Situation aufmerksam. Nach eigenen Angaben bleiben die kommenden Flüge nach Kuba vorerst planmäßig. Der nächste Flug von Varadero nach Moskau am 30. November sowie ein Flug von Moskau nach Havanna am 1. Dezember sollen wie geplant stattfinden. Aeroflot betonte, eng mit den kubanischen Behörden und Treibstofflieferanten zusammenzuarbeiten, um eine schnelle Lösung zu finden. Die Herkunft des Treibstoffs, mit dem Fluggesellschaften ihre Maschinen im Ausland betanken, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter lokale Verfügbarkeit, Lieferverträge und internationale Sanktionen. Fluglinien kaufen in der Regel Kerosin (Jet A oder Jet A-1) direkt an den Flughäfen, an denen sie operieren. Die Treibstofflieferanten sind oft lokale oder internationale Unternehmen, die ihre Produkte über Pipelines, Tanker oder Raffinerien in der Nähe der Flughäfen bereitstellen. Viele Fluggesellschaften schließen aber auch Rahmenverträge mit globalen Treibstoffanbietern ab. Diese Verträge sichern die Versorgung an einer Vielzahl von Flughäfen weltweit. Fluglinien aus Ländern, die unter Sanktionen stehen (z. B. Russland), können Schwierigkeiten haben, Kerosin von westlichen Lieferanten zu beziehen. Sie sind auf alternative Lieferquellen angewiesen, was in manchen Regionen zu Problemen führt. Die Treibstoffknappheit in Kuba ist eng mit den Auswirkungen des langjährigen US-Embargos verbunden. Besonders die exterritorialen Sanktionen der USA, die Geschäfte ausländischer Unternehmen mit Kuba erschweren, haben die Situation verschärft. Im April 2024 stellten mehrere argentinische Unternehmen ihre Treibstofflieferungen an Kuba ein, was die Versorgungslage zusätzlich verschlechterte. Die US-Sanktionen, die während der Trump-Administration verschärft und unter Präsident Biden beibehalten wurden, zielen insbesondere auf wirtschaftliche Kernsektoren wie den Tourismus ab, der eine zentrale Einnahmequelle des Landes darstellt. Die Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die schwierige Versorgungslage in Kuba und die damit verbundenen Herausforderungen für internationale Fluggesellschaften, die den Karibikstaat anfliegen. Für Reisende bedeutet die aktuelle Situation, dass Flugpläne in den kommenden Tagen kurzfristigen Änderungen unterliegen können. Die kubanischen und russischen Behörden arbeiten jedoch intensiv daran, eine Eskalation zu vermeiden.
Quellen: El Pais (https://t1p.de/cwi3t), EAD (https://t1p.de/tspbj), Russische Botschaft in Kuba/X (https://t1p.de/p507l)
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Text: Leon Latozke
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