Neues aus Kuba
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Ein Kredit in Höhe von 60 Millionen US-Dollar von Russland soll Kuba inmitten einer schweren Energiekrise dringend benötigte Treibstoffe sichern. Der Vertrag zur Umsetzung der Vereinbarung wird in den kommenden Tagen erwartet, wie der kubanische Botschafter in Russland ankündigte. Zusätzlich spendet Russland demnach zwei Millionen US-Dollar für Ersatzteile zur Reparatur des veralteten Energieversorgungssystems der Insel.
Inmitten einer der schwersten Energiekrisen in der Geschichte Kubas hat Russland ein Abkommen zur Unterstützung des karibischen Inselstaats bekannt gegeben. Der russische Kredit in Höhe von 60 Millionen US-Dollar soll es Kuba ermöglichen, dringend benötigte Treibstoffe zu erwerben, um die durch Engpässe und den Verfall der elektrischen Infrastruktur verursachten Probleme zu mildern.
Die Vereinbarung, die in den kommenden Tagen formalisiert werden soll, wurde von Julio Antonio Garmendía, dem kubanischen Botschafter in Russland, angekündigt. Neben dem Kredit stellt Russland Kuba eine Spende von zwei Millionen US-Dollar zur Verfügung, um essentielle Ersatzteile für die Wiederherstellung des schwer angeschlagenen nationalen Energieversorgungssystems (SEN) zu beschaffen. Russlands Unterstützung kommt in einer Zeit massiver Herausforderungen für Kuba. Regelmäßige Stromausfälle, Treibstoffknappheit und eingeschränkter öffentlicher Verkehr prägen den Alltag der Kubaner. Besonders dramatisch war der Zusammenbruch des SEN im November 2024, der die gesamte Insel für vier Tage ohne Elektrizität ließ. Damals versprach Moskau, 80.000 Tonnen Diesel im Wert von über 60 Millionen US-Dollar zu liefern, um die akute Krise zu entschärfen. Der neue Kredit ist nicht die erste finanzielle Hilfe Russlands an Kuba. Bereits im März 2024 genehmigte der russische Präsident Wladimir Putin Änderungen an bestehenden Kreditvereinbarungen, die Kuba günstigere Rückzahlungsbedingungen ermöglichten. Zwischen 2009 und 2019 hatte Russland Kuba staatliche Kredite für den Kauf von Kohlenwasserstoffen gewährt, die sich inzwischen auf 277,2 Millionen US-Dollar belaufen. Im Rahmen der neuen Vereinbarungen kann Kuba seine Schulden in Rubel begleichen und die Rückzahlungsfrist vom ursprünglichen Zeitraum 2023–2027 auf 2028–2040 verschieben. Zudem wurden die Strafzinsen für verspätete Zahlungen angepasst. Diese Maßnahmen verschaffen der kubanischen Regierung dringend benötigten finanziellen Spielraum. Russland sieht in der Unterstützung Kubas eine strategische Chance, seine Position in Lateinamerika zu stärken. Die enge Zusammenarbeit zwischen Moskau und Havanna hat historische Wurzeln und bleibt für beide Länder von Bedeutung. Mit der aktuellen Hilfe unterstreicht Russland seinen Anspruch, ein zentraler Akteur in der Region zu bleiben, während Kuba von der finanziellen und technischen Unterstützung profitiert, um die drängendsten wirtschaftlichen und energiewirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Die Zusage eines 60-Millionen-Dollar-Kredits für den Kauf von Treibstoff stellt eine dringend notwendige Entlastung für das kubanische Energiesystem dar. Die Insel ist auf Diesel und andere Kraftstoffe angewiesen, um ihre alternden und ineffizienten Kraftwerke zu betreiben. Ohne diese Hilfe drohen weitere Blackouts und eine Vertiefung der wirtschaftlichen Krise. Darüber hinaus wird die Spende von zwei Millionen US-Dollar für Ersatzteile als essenziell angesehen, um die grundlegende Funktionsfähigkeit des SEN wiederherzustellen. Der schlechte Zustand der Anlagen, die häufig aus den 1970er und 1980er Jahren stammen, ist eine der Hauptursachen für die gegenwärtigen Probleme. Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Kuba und Russland reichen bis in die Sowjetära zurück. Seit der Auflösung der UdSSR hat Russland Kuba wiederholt finanziell unterstützt, zuletzt 2022, als Putin ein Gesetz unterzeichnete, das Kuba erlaubte, seine Schulden aus Krediten in Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden US-Dollar aufzuschieben. Diese langfristige Partnerschaft reflektiert nicht nur die gemeinsamen politischen Interessen, sondern auch Russlands strategische Ziele in der westlichen Hemisphäre. Die aktuelle russische Hilfe dürfte kurzfristig dazu beitragen, die Energiekrise auf der Insel zu lindern. Langfristig bleibt jedoch fraglich, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die strukturellen Schwächen der kubanischen Wirtschaft und Energieinfrastruktur zu überwinden. Ohne umfassende Reformen und eine Diversifizierung seiner wirtschaftlichen Partnerschaften könnte Kuba weiterhin auf externe Hilfe angewiesen bleiben.
Quelle: Prensa Latina (https://t1p.de/x3szu)
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Text: Leon Latozke
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