Neues aus Kuba
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Angesichts der Wirtschaftskrise werden weiterhin Kubaner von Russland für den Krieg in der Ukraine rekrutiert, angelockt durch finanzielle Anreize und die Aussicht auf russische Staatsbürgerschaft. Trotz der Bemühungen der kubanischen Regierung, die Rekrutierung ihrer Bürger zu verhindern, reisen weiterhin Kubaner nach Russland, um am Krieg gegen die Ukraine teilzunehmen wie das US-amerikanisches Medienunternehmen Bloomberg berichtet. Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht auf die Bitte Bloombergs um eine Stellungnahme. ebensowenig Beamte der kubanischen Botschaft in Washington und des Außenministeriums in Havanna. Diese Rekrutierungen erfolgen demnach über informelle Kanäle, und obwohl genaue Zahlen schwer zu ermitteln sind, wird geschätzt, dass sich mehrere hundert Kubaner dem russischen Militär angeschlossen haben. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer schweren wirtschaftlichen Krise in Kuba, die durch Energieausfälle und Nahrungsmittelknappheit gekennzeichnet ist und zu massenhafter Migration geführt hat. Die Aussicht auf großzügige Zahlungen des russischen Militärs und die Möglichkeit, die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten, sind starke Anreize für viele Kubaner. Im Januar 2024 hatte Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, das Ausländern die Staatsbürgerschaft im Austausch für militärischen Dienst in der Ukraine verspricht. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Verluste an russischen Soldaten auszugleichen. Westliche Schätzungen gehen davon aus, dass Russland seit Beginn der Invasion im Februar 2022 bis zu 500.000 Soldaten durch Tod oder Verwundung verloren hat. Allein in den letzten zwei Monaten soll Russland laut dem britischen Verteidigungsministerium etwa 70.000 Soldaten verloren haben. Wie Bloomberg berichtete, erstrecken sich die Rekrutierungsbemühungen Russlands nicht nur auf Kuba, sondern auch auf andere Länder. Laut Einschätzungen europäischer Beamter wurden tausende Migranten sowie ausländische Studenten und Arbeiter zum Dienst in der russischen Armee gezwungen. Indien und Nepal haben ebenfalls Fälle gemeldet, in denen ihre Staatsangehörigen zum Dienst rekrutiert wurden. Der indische Premierminister Narendra Modi habe das Thema bei Gesprächen mit Putin in Moskau angesprochen und eine frühzeitige Entlassung für seine Landsleute gefordert, die in die russische Armee gelockt wurden. Nepal Wie Bloomberg berichtet, dass etwa 400 Nepalesen von Russland rekrutiert worden seien, wobei die tatsächliche Zahl wahrscheinlich höher liegt. Die kubanische Regierung hat widersprüchliche Signale bezüglich der Teilnahme ihrer Bürger am Krieg in der Ukraine gesendet. Während der kubanische Botschafter in Moskau im September erklärte, dass die kubanische Regierung keine Einwände gegen die Teilnahme ihrer Bürger habe, betonte Außenminister Bruno Rodriguez kurz darauf, dass Kuba jegliche Beteiligung am Krieg in der Ukraine strikt ablehne. Nach der Verhaftung von 17 Personen im September wegen eines mutmaßlichen Menschenhandelsrings, der Kubaner zum Kampf für Russland rekrutierte, erklärte das kubanische Außenministerium, dass Kuba "nicht Teil des Krieges in der Ukraine" sei und "entschlossen" gegen Rekrutierungsversuche vorgehen werde. Bloomberg betont, dass die Zahl kubanischer Rekruten im Vergleich zur Ära des Kalten Krieges verblast, als Zehntausende von Kubanern in den 1970er und 1980er Jahren zusammen mit Hunderten von sowjetischen Militärberatern in Angola in einem Stellvertreterkrieg gegen die USA und ihre Verbündeten kämpften. Angesichts der Wirtschaftskrise auf der Karibikinsel der reisen weiterhin Kubaner nach Russland. Doch nicht alle, die sich auf den Weg machten, haben die erhofften Belohnungen erhalten. Eine prominenter russischer Kriegsbloggerin, Anastasia Kashevarova, berichtete im Mai über eine Gruppe von 45 Kubanern, die aus der Armee entlassen wurden, nachdem sie sich über Zahlungsprobleme beschwert hatten. Ihrem Kommandeur, der die russische Staatsbürgerschaft beantragt hatte, drohe stattdessen die Abschiebung, sagte sie. Quelle: Bloomberg (https://t1p.de/fg91s)
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Text: Leon Latozke
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