Neues aus Kuba
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Abbildung: Ortseingang San Antonio del Sur (Bildquelle: EcuRed © EcuRed)
Über eine Woche nach dem verheerenden Tropensturm „Oscar“, der große Teile des kubanischen Ortes San Antonio del Sur und umliegender Gebiete verwüstet hat, laufen die Wiederaufbauarbeiten auf Hochtouren. Die Bewohner der östlich gelegenen Provinz Guantánamo sehen sich mit Schäden an Wohngebäuden, der Trinkwasserversorgung, Kommunikationsinfrastruktur und dem Stromnetz konfrontiert, die der Sturm am 21. Oktober hinterlassen hat. Die Folgen des Unwetters, das Häuser, Straßen und Felder überschwemmte, stellt eine ernsthafte Belastung für die betroffene Bevölkerung dar.
Am 29. Oktober besuchten internationale Pressevertreter, darunter auch Fotografen der Nachrichtenagentur EFE, erstmals nach dem Durchzug des Sturms die stark betroffenen Gebiete und machten sich ein Bild der Zerstörung. Begleitet wurden sie von Francisco Pichón, dem Koordinator der Vereinten Nationen in Kuba. Pichón kündigte einen geplanten „Aktionsplan“ der UN-Organisationen an, der die nationalen Wiederaufbau- und Hilfsmaßnahmen unterstützen soll. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die durch den Sturm betroffenen Menschen in San Antonio del Sur und den umliegenden Ortschaften Baracoa, Imías und Maisí zu unterstützen. In diesen Regionen, die zu den ärmsten und abgelegensten Kubas zählen, führten die extremen Regenfälle und Überschwemmungen des 21. Oktobers zu bislang sechs Todesfällen und verursachten umfassende Sachschäden. Innerhalb von 24 Stunden fielen in der Bergregion über 355 Millimeter Niederschlag, wodurch die Flüsse Los Ciguatos und Sabanalamar über die Ufer traten und weite Teile der Region unter Wasser setzten. Die rund 8.000 Einwohner von San Antonio del Sur waren von diesen Wassermassen überrascht und berichteten, dass ein derart massives Hochwasserereignis in der Region bisher beispiellos sei. Bei einem Rundgang vor Ort wurde den Besuchern das Ausmaß der Zerstörung vor Augen geführt: Zerstörte Häuser, Möbel und Haushaltsgegenstände liegen verstreut auf den Straßen, umgefallene Bäume und dicke Schlammschichten prägen das Bild in und um die Gebäude. Viele Bewohner versuchen, beschädigte oder vom Wasser durchnässte Besitztümer wie Kleidung und Elektrogeräte zu retten und sie im Freien zu trocknen. Trotz der gewaltigen Verluste konnte die kubanische Regierung bisher noch keine detaillierte Bilanz der Sachschäden vorlegen, da einige betroffene Gebiete weiterhin schwer zugänglich sind. Durch die starken Regenfälle, die auch Tage nach dem Sturm weiter andauerten, stiegen die Flusspegel erneut und führten zu Erdrutschen und weiteren Überschwemmungen, die einige Gemeinden komplett isolierten. Der Zustand der Straßen und die schwierige Erreichbarkeit erschweren die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen erheblich. Dennoch ist es den lokalen Behörden gelungen, einige Wege freizuräumen, um die Versorgung für die isolierten Siedlungen sicherzustellen. Erste Fortschritte bei der Wiederherstellung der Versorgungssysteme wurden bereits erzielt: 91 % der Bevölkerung in San Antonio del Sur haben mittlerweile wieder Zugang zu sauberem Trinkwasser, und die Stromversorgung wurde zu 97 % wiederhergestellt. Im Einsatz sind zahlreiche Helfer aus staatlichen Einrichtungen, darunter Techniker der Elektrizitäts- und Kommunikationsunternehmen, medizinisches Personal, Militärangehörige sowie Freiwillige aus der Bevölkerung, die gemeinsam an der Behebung der Sturmschäden arbeiten. Auch die internationale Gemeinschaft hat ihre Unterstützung für die betroffenen Gebiete zugesichert. Neben Hilfeleistungen durch kubanische Organisationen und Privatpersonen haben internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm (WFP), UNICEF und die spanische NGO SODePAZ Hilfsgüter bereitgestellt. Sie lieferten Nahrungsmittel, Medikamente und Notfallmaterialien, die die Versorgungslage in den am stärksten betroffenen Gebieten stabilisieren sollen. UNICEF stellte 1,5 Tonnen medizinisches Material zur Verfügung, darunter Schmerzmittel, Antibiotika und weitere Notfallressourcen. Zusätzlich wurden, unterstützt von der EU-Behörde ECHO, Baumaterialien wie Dachplatten und Schrauben geliefert, die zur Instandsetzung von 74 Schulen in der Region Guantánamo benötigt werden. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel bedankte sich öffentlich bei den rund 41 Ländern und mehreren internationalen Organisationen, die ihre Unterstützung angeboten haben, darunter auch weitere Staaten, die finanzielle und materielle Hilfen zur Verfügung stellen wollen. Der Hurrikan „Oscar“ war der erste Wirbelsturm der aktuellen Hurrikansaison, der Kuba direkt traf. Er erreichte die Insel am 21. Oktober in der Nähe der Stadt Baracoa als Hurrikan der Kategorie 1 und zog tags darauf abgeschwächt über die Provinz Holguín hinweg, wo er in der Nähe von Gibara Kuba hinter sicch ließ In der östlichen Region Kubas verursachte er schwere Überschwemmungen und umfangreiche Schäden an der Infrastruktur.
Quelle: EFE (https://t1p.de/pcdzl)
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Text: Leon Latozke
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