Neues aus Kuba
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Moskau setzt seine Bestrebungen fort, neue Abnehmer für sein Rohöl zu finden. Im Januar 2025 wurde eine Lieferung von 100.000 Tonnen Ural-Rohöl an Bord des Tankers "Akademik Gubkin" nach Kuba verschifft. Das Schiff, das unter US-Sanktionen steht, startete am 29. Januar im russischen Ostseehafen Ust-Luga und soll am 19. Februar im kubanischen Hafen von Matanzas eintreffen. Die Lieferung verdeutlicht die anhaltenden Bemühungen Moskaus, trotz internationaler Restriktionen neue Absatzmärkte zu erschließen.
Russlands Schattenflotte umgeht internationale Sanktionen Die "Akademik Gubkin" wird von Rosnefteflot, der Seetransport-Tochter des russischen Ölkonzerns Rosneft, verwaltet. Das Unternehmen war bereits am 10. Januar 2025 von den Vereinigten Staaten mit Sanktionen belegt worden, als diese eine der bisher schärfsten Maßnahmen gegen die russische Ölindustrie verhängten. Insgesamt wurden 183 Schiffe, darunter zahlreiche Öltanker, sowie Dutzende von Händlern und zwei große russische Ölgesellschaften von den Sanktionen betroffen. Russland setzt vermehrt auf eine sogenannte "Schattenflotte" – hunderte von Schiffen, die unter Missachtung internationaler Sanktionen Öl transportieren. Seit dem vollständigen Embargo der Europäischen Union gegen russisches Rohöl im Dezember 2022 wird der Großteil der russischen Exporte in andere Regionen, insbesondere nach Asien, umgeleitet. Kubas sinkende Importe russischen Rohöls Kuba leidet unter einer schweren wirtschaftlichen Krise, die sich durch akuten Geld- und Treibstoffmangel sowie anhaltende Stromausfälle bemerkbar macht. Die kubanische Regierung führt die Misere vor allem auf die seit 1959 bestehenden US-Sanktionen zurück, während Washington diesen Vorwurf zurückweist. Die aktuellen Ölimporte aus Russland zeigen einen deutlichen Rückgang: Während Kuba im Jahr 2022 noch 600.000 Tonnen russisches Rohöl importierte, sank die Menge 2023 auf 200.000 Tonnen und erreichte 2024 nur noch 100.000 Tonnen. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen sich das Land hinsichtlich seiner Energieversorgung konfrontiert sieht. Internationale Auswirkungen Die Lieferung der "Akademik Gubkin" könnte zu weiteren Spannungen zwischen den USA, Russland und Kuba führen. Die Vereinigten Staaten beobachten den Handel mit sanktioniertem russischen Öl genau und könnten neue Maßnahmen ergreifen, um den Transport von Rohöl durch die Schattenflotte weiter einzuschränken. Für Moskau bietet Kuba eine Möglichkeit, Rohöl in einen befreundeten Staat zu liefern, der ebenfalls mit US-Sanktionen konfrontiert ist. Gleichzeitig gewinnt Havanna durch die russischen Öllieferungen dringend benötigte Energie, um die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes zu bewältigen.
Quelle: Marketscreener (https://t1p.de/j386h)
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Text: Leon Latozke
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