Signal der Freundschaft: Mexikanisches Schulschiff „Cuauhtémoc“ besucht Havanna

Das mexikanische Schulschiff Cuauhtémoc hat Havanna angelaufen und wird drei Tage in Kubas Hauptstadt verweilen. Der Besuch wird als Zeichen der engen Beziehungen zwischen Mexiko und Kuba gewertet. Während des Aufenthalts sind Treffen mit kubanischen Behörden sowie öffentliche Besichtigungen des Schiffes geplant.

Abbildung: Das Schulschiff Cuauhtémoc der mexikanischen Marine läuft im Hafen von Havanna (Kuba) ein. (C) EFE/ Ernesto Mastrascusa

Am Montag (28.) ist das mexikanische Schulschiff ARM Cuauhtémoc im Hafen von Havanna eingetroffen. Der dreitägige Aufenthalt der Besatzung auf Kuba findet im Rahmen eines Ausbildungsprogramms statt, das die Kadetten der mexikanischen Marineakademie in insgesamt 22 Häfen in 15 Ländern führt. Der Besuch wird von beiden Seiten als Ausdruck der traditionell engen Beziehungen zwischen Mexiko und Kuba gewertet.

Der Empfang des Schiffes in Havanna erfolgte unter musikalischer Begleitung durch Mariachi-Ensembles. Zahlreiche Schaulustige, Touristen sowie Vertreter der kubanischen Seestreitkräfte verfolgten die Ankunft des Dreimasters in der Bucht der Hauptstadt.

Miguel Ignacio Díaz Reynoso, Mexikos Botschafter auf Kuba, betonte während der Begrüßungszeremonie die symbolische Bedeutung des Besuchs. „Kuba ist nicht allein“, erklärte der Diplomat und verwies auf die enge politische Verbundenheit beider Länder. Mexiko verstehe die Anwesenheit des Schiffes auch als Geste der Freundschaft in schwierigen Zeiten.

An Bord der Cuauhtémoc befinden sich 277 Besatzungsmitglieder, darunter 148 Kadetten der Heroischen Marineakademie Mexikos. Der Großsegler, der 1982 vom Stapel lief und eine Länge von 90,5 Metern aufweist, dient vorrangig der praktischen Ausbildung angehender Offiziere im traditionellen Segelbetrieb.

Während der Stationierung in Havanna sind mehrere Treffen der Schiffsführung mit kubanischen Behörden geplant. Unter anderem soll ein Austausch mit Konteradmiral Luis Reyes López, dem Chef der kubanischen Revolutionsmarine, stattfinden. Darüber hinaus ist das Schiff für die Öffentlichkeit zugänglich, Interessierte können Besichtigungen an Bord unternehmen.

Corvettekapitän Jesús Trejo González, Leiter der Ausbildungseinheit an Bord, äußerte gegenüber Medienvertretern seine Zufriedenheit über die erneute Ankunft in Havanna. Das Ausbildungsprogramm, so Trejo González, diene nicht nur der Vermittlung seemännischer Kenntnisse, sondern verstehe sich auch als Teil einer diplomatischen Mission Mexikos.

Unter den Kadetten findet der Aufenthalt auf Kuba großen Anklang. Mariangel Marcela Garza García, Kadettin im vierten Ausbildungsjahr, äußerte sich erfreut über ihren ersten Besuch auf der Insel. Gemeinsam mit ihren Kollegen nimmt sie an einem Besichtigungsprogramm in Havanna teil. Ihr Kommilitone Carlos Francisco Alcántara hob die Bedeutung der Ausbildungsreise hervor. Jeder angelaufene Hafen ermögliche es, praktische Erfahrungen unter realen Bedingungen zu sammeln und die eigene nautische Kompetenz zu vertiefen.

Für die meisten Kadetten stellt die Teilnahme an einer mehrmonatigen Ausbildungsfahrt eine wichtige Etappe in ihrer militärischen Laufbahn dar. Neben der seemännischen Ausbildung sollen die Reisen auch dazu beitragen, interkulturelle Kompetenzen zu stärken und die diplomatischen Beziehungen Mexikos zu den besuchten Ländern zu fördern.

Der Besuch der Cuauhtémoc in Havanna ist nicht der erste seiner Art. Bereits in der Vergangenheit hatte das Schiff mehrfach Station auf Kuba gemacht. Die jetzige Reise markiert den neunten offiziellen Besuch des Großseglers in der kubanischen Hauptstadt. Beobachter werten den Aufenthalt als Fortsetzung einer langfristigen diplomatischen Tradition, die seit Jahrzehnten von gegenseitiger Anerkennung geprägt ist.

Die politischen Beziehungen zwischen Mexiko und Kuba gelten als stabil. Auch während schwieriger Phasen – etwa infolge internationaler Sanktionen gegen Kuba – hat Mexiko wiederholt seine Unterstützung für die Insel signalisiert. Der Empfang des mexikanischen Schulschiffs in Havanna wird in diesem Kontext als weiteres Bekenntnis zur bilateralen Partnerschaft interpretiert.

Offizielle Angaben über neue bilaterale Abkommen im Rahmen des Besuchs liegen bislang nicht vor. Dennoch wird der Aufenthalt der Cuauhtémoc als Teil einer bewussten Strategie Mexikos gesehen, seine traditionellen Allianzen in der Karibik zu pflegen und zu festigen.

Nach drei Tagen in Havanna wird das Schulschiff seine Ausbildungsreise fortsetzen. Die Route sieht weitere Anläufe in Häfen Nord-, Mittel- und Südamerikas sowie Europas vor. Der Abschluss der Ausbildungsfahrt ist für November 2025 geplant.

Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/43rpp)