Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Offizielle Sterblichkeitsdaten für das Jahr 2021 weisen in Kuba einen hohen Anteil von Sterbefällen mit nicht genannter Todesursache auf. Sollte es sich dabei um COVID-19-Fälle handeln, wäre Zahl der durch das Coronavirus verursachten Todesfälle auf der Insel sehr viel höher als amtlich gemeldet.
![]()
Erweiterungsarbeiten auf dem Friedhof Sancti Spíritus im Hinblick auf die Zunahme der Todesfälle (Bildquelle: Radio Martí © Escambray/Archivo)
Nach dem vom Nationalen Amt für Statistik und Information (Oficina Nacional de Estadísticas e Información - ONEI) veröffentlichten Daten ist die Zahl der Todesfälle in Kuba im Jahr 2021 sehr viel höher als in den vorangegangenen Zeiträumen. Die Zahl der Menschen, die auf der Insel an den Folgen von COVID-19 gestorben sind, könnte deshalb fünfmal höher sein, als die vom Ministerium für öffentliche Gesundheit (MINSAP) gemeldete Zahl. wie die Website Diario de Cuba und andere Medien schreiben.
Während Kubas Statistikbehörde für das Jahr 2019 und 2021 109.080 bzw. 112.439 Todesfälle meldete, stiegt demnach die Sterblichkeit auf der Insel im Jahr 2021 mit 167.645 Toten sprunghaft an. Die durchschnittliche Zahl der Todesfälle in Kuba lag nach ONEI-Angaben in den letzten fünf Jahren bei 106.813 Personen und blieb mit maximalen Schwankungen von 7.540 Fällen zwischen 2016 (99.401) und 2017 (106.941) stabil, während sie danach um nicht mehr als 4.000 Fälle anstieg, so dass ein solch hoher Sprung in der jährlichen Zahl nur durch einen gesundheitlichen Notfall wie die COVID-19-Pandemie erklären könnte, die in den letzten zwei Jahren weltweit Millionen von Menschenleben kostete. Zieht man von der Gesamtzahl von 167.645 Todesfällen in Kuba im Jahr 2021 die vom MINSAP zugegebenen 8.177 Fälle von COVID-19 ab, verbleiben mehr als 47.000 Todesfälle, die über die im Vorjahr gemeldeten hinausgehen, ohne dass es dafür eine Erklärung gibt. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass bei zu wenig Todesfällen das Coronavirus als Ursache gemeldet werden. Mitte letzten Jahres gab der Minister für öffentliche Gesundheit, José Ángel Portal Miranda, zu, dass die von der von ihm geleiteten Behörde täglich herausgegebenen Berichte über Covid-19-Fälle und Todesfälle "ungenau sind". Auf die Frage nach der Zahl der gemeldeten Todesfälle in den einzelnen Gemeinden, die die Behörden zu Erweiterungsarbeiten auf einem Dutzend Friedhöfen des Landes gezwungen haben, räumte Portal Miranda ein, dass nur diejenigen, "die zum Zeitpunkt ihres Todes einen positiven PCR-Wert haben", in die Statistik der Todesfälle durch COVID-19 aufgenommen werden. Außerdem, so Portal Miranda, gelingt es nicht allen Verstorbenen, das Ergebnis des PCR-Tests vor ihrem Tod zu erhalten, so dass sie auch nicht in die offiziellen Statistiken eingehen. In anderen Ländern, insbesondere in den Ländern, die in den ersten Wellen des Jahres 2020 von Covid-19 betroffen waren, korrigierten die Behörden die ursprünglichen Zahlen in Bezug auf die Auswirkungen des Coronavirus und führten die Anomalien bei der Übersterblichkeit in den Statistiken dieses Jahres auf die Pandemie zurück. Da es kein anderes außergewöhnliches Ereignis im Jahr gibt - wie z. B. einen Krieg - kann die Überschreitung nur auf das Coronavirus zurückgeführt werden.
Quellen: ONEI (https://t1p.de/8mr5n), Diario de Cuba (https://t1p.de/rmoa4), Radio Marti (https://t1p.de/gy2gu), 14ymedio (https://t1p.de/ziijc)
Anzeige (G2)
|
|
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
März 2025
|
Anzeige (G3) |