Neues aus Kuba
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Der Tod von Jimmy Carter, dem 39. Präsidenten der Vereinigten Staaten, hat weltweit Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Insbesondere auf Kuba wird sein Andenken mit Respekt und Dankbarkeit gewürdigt. Der ehemalige Präsident, der am 29. Dezember 2024 im Alter von 100 Jahren verstarb, wird als jemand erinnert, der historische Schritte zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba unternommen hat.
Reaktionen aus Kuba Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel äußerte auf der Plattform X (ehemals Twitter) seine tief empfundene Anteilnahme. Er lobte Carters Bemühungen um eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen und betonte, dass das kubanische Volk ihn "mit Dankbarkeit" in Erinnerung behalten werde. Díaz-Canel erinnerte auch an Carters Besuche in Kuba sowie an dessen Engagement für die Freilassung der "Cuban Five" – einer Gruppe kubanischer Geheimdienstmitarbeiter, die in den USA inhaftiert waren. Das kubanische Außenministerium schloss sich den Worten des Präsidenten an und sprach von Carters Bemühungen um eine konstruktive Beziehung zwischen beiden Ländern. "Er besuchte unser Land und setzte sich für humanitäre Anliegen ein", hieß es in einer offiziellen Mitteilung. Auch Bruno Rodríguez, Kubas Außenminister, zollte Carter seinen Respekt und unterstrich dessen Einsatz für diplomatische Annäherung und humanitäre Anliegen. Ein pragmatischer Ansatz in der Außenpolitik Während seiner Amtszeit von 1977 bis 1981 leitete Jimmy Carter entscheidende Veränderungen in der US-Außenpolitik ein. Sein pragmatischer Ansatz zielte darauf ab, die lange Tradition der US-Interventionen in Lateinamerika zu durchbrechen und stattdessen die Förderung von Menschenrechten, Demokratie und multilateralem Dialog in den Vordergrund zu stellen. Ein symbolträchtiges Beispiel war die Unterzeichnung der Verträge zur Übergabe des Panamakanals an Panama im Jahr 1977, ein Schritt, der die Souveränität Panamas stärkte und die Beziehungen in der Region entspannte. 15 Jahre nach der Kubakrise versuchte Jimmy Carter, die Beziehungen zwischen den USA und Kuba zu normalisieren. Er lockerte Sanktionen, die seit 1962 in Kraft waren, unterstützte geheime Gespräche und ermöglichte begrenzte diplomatische Vertretungen in beiden Ländern. Jesus Arboleya, ein ehemaliger kubanischer Diplomat, bemerkte: "Mit ihm eröffnete sich erstmals die Möglichkeit des Dialogs anstelle der Konfrontation als Rahmen für politische Beziehungen." Trotz dieser Fortschritte wurde Carter durch die politische Realität des Kalten Krieges eingeholt. 1980 führte eine von Fidel Castro unterstützte Massenflucht von 125.000 Kubanern in die USA zu einer innenpolitischen Krise, die die Annäherung abrupt beendete. Parallel dazu setzte Kuba weiterhin auf enge Verbindungen zur Sowjetunion und militärisches Engagement in Afrika, was die diplomatischen Bemühungen zusätzlich belastete. Historischer Besuch in Kuba Mehr als 20 Jahre später, im Jahr 2002, besuchte Carter Kuba erneut als Ex-Präsident. Er wurde damit zum ranghöchsten amerikanischen Politiker, der die Insel seit der Revolution von 1959 besuchte. Während dieser Reise forderte er die USA auf, das Embargo zu beenden, und rief Castro zu demokratischen Reformen auf. Bei einem All-Star-Baseballspiel, bei dem Carter den symbolischen ersten Wurf machte, saß Castro in der ersten Reihe. Jennifer McCoy, Teil der US-Delegation, erinnerte sich: "Wir befürchteten, Castro würde Carters Rede lange widerlegen, aber er sagte nur: 'Lasst uns zum Baseballspiel gehen.'"
Castros pragmatische Haltung und Carters diplomatische Bemühungen führten zu einem beispiellosen Moment der Annäherung. Kubas heutiger Präsident Miguel Díaz-Canel lobte Carter als eine Figur, die für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den Nationen eintrat.
Im Jahr 2011, besucht er die Insel ein weiters Mal. Er gehörte auch zu den Stimmen, die die Existenz eines Gefängnisses auf dem Marinestützpunkt Guantánamo ablehnten. Kuba und die Welt verabschieden sich von einem Politiker, dessen Vermächtnis weit über seine Amtszeit hinausreicht.
Quellen: Japan Times (https://t1p.de/j8ap1), Prensa Latina (https://t1p.de/dtmlq, https://t1p.de/ybc0d), France24 (https://t1p.de/88as6)
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Text: Leon Latozke
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