Neues aus Kuba
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Der Tourismus in Kuba erlebt einen dramatischen Einbruch: Die Zahl der kanadischen Besucher sank in den ersten beiden Monaten des Jahres um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, während die Besucher aus Russland um 49 Prozent zurückgingen. Auch die europäischen Touristenzahlen erreichten historische Tiefststände.
Nach vorläufigen Zahlen des kubanischen Tourismusministeriums, die der Ökonom Pedro Monreal am Dienstag veröffentlichte, reisten zwischen Januar und Februar 2025 lediglich 176.611 Kanadier nach Kuba – ein Rückgang um 87.398 im Vergleich zu den 261.009 Besuchern im selben Zeitraum 2024. „Die Aussichten für die Hochsaison 2024/2025 sind düster. Erste Daten zeigen deutliche Rückgänge in den vier wichtigsten Herkunftsmärkten: Kanada, die kubanische Exilgemeinde, die USA und Russland“, erklärte Monreal. Besonders alarmierend ist der Einbruch der russischen Besucherzahlen. Nachdem Russland lange als Rettungsanker für den kubanischen Tourismus galt, verzeichnete das Land nun mit einem Minus von 49 Prozent den stärksten Rückgang: Von 43.859 Ankünften im Jahr 2024 sank die Zahl auf nur noch 22.306 in den ersten beiden Monaten 2025. Auch die Einreisen aus der kubanischen Exilgemeinde gingen um 15,7 Prozent zurück – von 45.999 auf 38.757. Die Zahl der US-Touristen sank moderater um 10,9 Prozent, von 28.289 auf 25.197. Europa-Tourismus auf Talfahrt Die europäischen Tourismusmärkte setzen ihre Abwärtsentwicklung fort. Während Deutschland mit einem Minus von 14,7 Prozent noch den geringsten Rückgang verzeichnete, sanken die Zahlen aus Frankreich um 22 Prozent. Besonders deutlich fiel der Rückgang aus Spanien und Italien aus, mit -25,21 Prozent bzw. -25,82 Prozent. Der Einbruch der spanischen Touristenzahlen ist dabei besonders besorgniserregend, da das Land traditionell enge kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen zu Kuba unterhält. Als eine der Hauptursachen für den Rückgang nennt die kubanische Regierung die verschärften US-Visa-Bestimmungen. Seit 2021 müssen europäische Reisende, die Kuba besucht haben, vor der Einreise in die USA ein Visum beantragen und können nicht mehr das ESTA-Programm nutzen. Ernüchternde Aussichten für 2025 Die schlechten Zahlen überschatten Kubas jüngste Werbeversuche auf internationalen Tourismusmessen. Erst am Sonntag endete die Tourismusmesse in Lissabon, bei der sich Kuba als attraktives Reiseziel für portugiesische Touristen präsentierte. Die staatliche Nachrichtenagentur Prensa Latina sprach von einer „erfolgreichen Teilnahme“ der kubanischen Delegation. Allerdings dürfte das Ziel, Direktflüge nach Kuba ohne Zwischenstopp in Madrid zu etablieren, kaum realistisch sein – Portugal spielt im kubanischen Tourismus bislang nur eine marginale Rolle. Mit dem Ende der Hauptsaison im März und dem Beginn der neuen Saison erst im Oktober könnte sich das Jahr 2025 für den kubanischen Tourismus als weiteres Krisenjahr erweisen. Monreal zieht ein nüchternes Fazit: „Die endgültigen Februar- und Märzzahlen stehen noch aus, aber alles deutet darauf hin, dass auch 2025 ein weiteres schwieriges Jahr für den kubanischen Tourismus wird.“ Nach mehreren enttäuschenden Jahren hatte die kubanische Regierung für 2025 ein bereits reduziertes Ziel von 2,6 Millionen Besuchern ausgegeben – nach 2,7 Millionen im Vorjahr. Doch angesichts der ernüchternden Entwicklung in den ersten Monaten droht selbst dieses bescheidene Ziel in weite Ferne zu rücken.
Quellen: Pedro Monreal/X (https://t1p.de/7z707), Prensa Latina (https://t1p.de/dfa0o), 14ymedio (https://t1p.de/zja8u)
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Text: Leon Latozke
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