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Der kubanische Reggaeton-Künstler El Taiger, der mit seinen Hits internationale Bekanntheit erlangte, ist nach einem tragischen Schusswaffenangriff verstorben. Sein Leben, seine Karriere und sein Einfluss auf die lateinamerikanische Musikszene hinterlassen ein bleibendes Erbe.
Gestern (10.) wurde der Tod des kubanischen Sängers José Manuel Carvajal Zaldívar, bekannt als El Taiger, offiziell bestätigt. Der 37-jährige Musiker, eine Ikone des kubanischen Reggaetons, erlag den schweren Verletzungen, die er nach einem Kopfschuss erlitten hatte. Die Nachricht seines Todes verbreitete sich wie ein Lauffeuer, begleitet von ungläubiger Trauer und Bestürzung in der kubanischen Musikszene und darüber hinaus.
El Taiger, der am 3. Oktober in Miami Opfer eines Schusswaffenangriffs wurde, kämpfte mehrere Tage um sein Leben. Nach mehreren Operationen im Jackson Memorial Hospital blieb er in einem kritischen Zustand, bevor die Ärzte am 10. Oktober seinen Hirntod feststellten. Die Familie entschied sich, ihn in Frieden ruhen zu lassen, und so wurde er von den lebenserhaltenden Maschinen abgekoppelt. El Taigers plötzlicher Tod hinterlässt eine tiefe Lücke in der kubanischen Urban-Musikszene. Als treibende Kraft des Reggaeton auf der Insel und darüber hinaus hatte er einen einzigartigen Einfluss auf die Musikszene. Seine Lieder vereinten moderne Reggaeton-Rhythmen mit traditionellen kubanischen Klängen, was ihm sowohl in Kuba als auch in den USA zu großem Ruhm verhalf. Besonders bei der jüngeren Generation war er wegen seiner authentischen, oft rauen Texte, die das Leben auf den Straßen Kubas und den Kampf um Erfolg widerspiegelten, äußerst beliebt. Geboren und aufgewachsen in einem der ärmsten Stadtteile Havannas, kämpfte er schon in jungen Jahren um Anerkennung. Seine Kindheit war von Armut und Gewalt gezeichnet, und die Straße prägte nicht nur sein Leben, sondern auch seine Musik. In einem Interview sagte er einmal: „Ich bin ein Produkt der Straße. Die Geschichten, die ich erzähle, sind echt, weil ich sie selbst erlebt habe.“ Schon früh wurde er von Musik umgeben, was ihn dazu inspirierte, im Alter von 13 Jahren seine ersten eigenen Lieder zu schreiben. 2015 veröffentlichte er mit „Me Enamoré“ seine erste Single, die schnell ein Hit in Lateinamerika wurde. Weitere erfolgreiche Songs wie „Un Año Más“ und „Loca“ folgten, was ihm auch international Anerkennung verschaffte. 2018 veröffentlichte er sein Debütalbum „Pasiones“, das Platz 1 der Latin-Albums-Charts erreichte. Sein zweites Album „Tiempo“ erschien 2019 und wurde von Kritikern hoch gelobt. El Taiger arbeitete im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen anderen Künstlern zusammen, Sein Song „Me Gusta“, eine Zusammenarbeit mit Yomil y El Dany, wurde von der RIAA mit Gold ausgezeichnet. Auch „La Fama“ erhielt diese Auszeichnung. Am Tag seines Todes versammelten sich zahlreiche kubanische Musiker und Fans vor dem Jackson Memorial Hospital, um dem Künstler ihre letzte Ehre zu erweisen. Unter ihnen befanden sich auch bekannte Namen der kubanischen Urban-Szene wie die Gruppe Gente de Zona, Jacob Forever und El Yonki. Die kubanische Gemeinschaft in Miami zeigte sich solidarisch und hielt Kerzenwachen ab, während in den sozialen Medien Tausende von Nachrichten unter dem Hashtag #FuerzaTaiger geteilt wurden. Die Botschaft war klar: Die Hoffnung auf ein Wunder, dass der Künstler doch noch überleben würde, war groß, doch das Schicksal wollte es anders. In einem offiziellen Statement, das über die Instagram-Seite von El Taiger veröffentlicht wurde, bedankte sich seine Familie bei den Ärzten und Unterstützern. Sie forderten seine Fans auf, das Leben und die Musik von El Taiger zu feiern, anstatt in Trauer zu versinken. „Er war die Stimme des Volkes“, hieß es in der Mitteilung, „und jetzt müssen wir sein Vermächtnis durch seine Musik lebendig halten. Dreht die Musik auf, tanzt und erinnert euch an die Freude, die er in euer Leben gebracht hat.“ Während sich die Ermittlungen der Polizei von Miami fortsetzen, bleibt noch vieles ungeklärt. Die Behörden haben bestätigt, dass es sich bei dem Angriff auf El Taiger nicht um einen Suizid handelt. Ein 49-jähriger Mann namens Damián Valdez-Galloso wird als „Person von Interesse“ in dem Fall gesucht. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens beitragen könnten. Es ist bekannt, dass El Taiger und Valdez-Galloso am Abend vor der Tat zusammen gesehen wurden, was die Ermittler zu der Vermutung führt, dass sie eine enge Beziehung zueinander hatten. Die Entscheidung, wann und wo El Taigers Beerdigung stattfinden wird, liegt bei seiner Familie, die bisher keine näheren Details bekannt gegeben hat. Fest steht jedoch, dass der Sänger eingeäschert wird. In Kuba drückten offizielle Institutionen wie das Kubanische Musik-Institut und die Kommunistische Jugend (UJC) ihr Beileid aus. Sie würdigten El Taigers Beitrag zur kubanischen Kultur und hoben hervor, dass sein musikalisches Erbe weiterleben wird.
Quellen: Instagramm (https://t1p.de/vllgp), Periodico Cubano (https://t1p.de/vge6c), Latin Times (https://t1p.de/wygtu), Local 10 (https://t1p.de/hzdbm)
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Text: Leon Latozke
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