Neues aus Kuba
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Der kubanische Außenhandelsminister nennt die diesjährigen Investitionen aus dem Ausland in Anbetracht der verschärften US-Sanktionen eine "Meisterleistung", gibt aber zu, dass sie nicht ausreichen.
Ein Straßenverkäufer in Havanna im April 2020 (Bildquelle: baotintuc.vn © REUTERS/Alexandre Meneghini)
Wie die Agentur Reuters berichtet, hat das finanziell angeschlagene Kuba nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr trotz verschärfter US-Sanktionen ausländische Investitionen im Wert von 1,9 Milliarden Dollar ins Land geholt und internen Hindernisse für Investoren weiter abgebaut.
Demnach sagte Rodrigo Malmierca, Minister für Außenhandel und Ausländische Investitionen auf einer Online-Pressekonferenz am Dienstag (8.), dass die 34 Investitionen, die seit Oktober letzten Jahres genehmigt wurden, angesichts des "Wirtschaftskrieges", den die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump gegen den Karibikstaat führt, keine geringe Leistung seien. Zu den US-Sanktionen gehören Massnahmen gegen venezolanische Öllieferungen an Kuba, immer strengere Beschränkungen für Reisen von US-Bürgen auf die Karibikinsel und Beschränkungen für Überweisungen, eine der wichtigsten Devisen-Quellen Kubas. Die verschärfte Haltung Washingtons hat zudem dazu geführt, dass internationale Banken Transaktionen mit Kuba vermeiden. Darüber hinaus hat die Coronavirus-Pandemie Kuba zu einer zeitweisen Schließung aller Grenzen veranlasst, die den internationalen Tourismus vollständig zum Erliegen gebracht hat. "All dies hat zu vielen Einschränkungen bei der Versorgung mit Devisen, zu Verzögerungen bei den Zahlungen an Anbieter und Unternehmen geführt, die Beziehungen zu Kuba unterhalten", räumte Malmierca während der virtuellen Veranstaltung ein, die in diesem Jahr infolge der Pandemie die jährliche Handels- und Investitionsmesse des Landes ersetzte. Dass die ausländischen Investitionen diesen Jahres sogar über den 1,7 Milliarden vom vorangegangen Jahr liegen, nannte Malmierca angesichts der Umstände eine Meisterleistung, musste aber einräumen, dass der Bedarf Kubas damit nicht gedeckt sei. Kuba strebe an jährlich 2 bis 2,5 Milliarden Dollar zu gewinnen, um seine ineffiziente staatliche Wirtschaft auf den neuesten Stand zu bringen, erklärte der Außenhandelsminister weiter. Er wies darauf hin, dass Kuba Hindernisse für ausländische Investitionen weiter abgebaut habe. So würden beispielsweise nur noch Projekte, die sich auf die Gewinnung natürlicher Ressourcen und öffentliche Dienstleistungen beziehen, einen mehrheitlichen kubanischen Teilhaber erfordern. Auch andere bevorstehende marktorientierte Reformen, die Kuba in diesem Jahr angekündigt habe, sollten Investitionen erleichtern, sagte Malmierca und verwies auf die bevorstehende Abschaffung des Doppelwährungssystems des Landes, das zu Verzerrungen in der Wirtschaft geführt habe. Das diesjährige Portfolio an vorbereiteten Investitionsmöglichkeiten umfasse sowohl kleinere Projekte, die kleine und mittlere Unternehmen und im Ausland lebende Kubaner interessieren könnten, als auch größere.
Quelle: Reuters (https://t1p.de/4ftp)
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Text: Leon Latozke
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