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Carlos Fernandez de Cossio, höchster kubanischer Diplomat für die Beziehungen zu den USA, nannte die Wiederwahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten "das schlimmste" Szenario für Kuba und fürchtet eine Zunahme der Aggression gegen den Inselstaat.
Carlos Fernandez de Cossio, Kubas Spitzendiplomat in Washington im Jahr 2019 (Bildquelle: France24 © YAMIL LAGE AFP/File)
Carlos Fernandez de Cossio, Generaldirektor für Angelegenheiten der Vereinigten Staaten im kubanischen Außenministerium sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Wiederwahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wäre "das schlimmste" Szenario für Kuba.
"Wenn die Republikaner gewinnen ... ist das ein sehr negatives Szenario", sagte der kubanische Spitzendiplomat. "Es würde zumindest eine Fortsetzung der Politik der Aggression gegen unser Land bedeuten". Nach der Ausrichtung Kubas auf die Sowjetunion verhängten die Vereinigten Staaten unter Präsident Kennedy 1962 ein Handelsembargo und erst unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama ließen die Spannungen nach. Nach der Wahl von Präsident Trump wurden die Sanktionen wieder verschärft und viele der während Obamas Amtszeit eingeführten Erleichterungen wieder rückgängig gemacht. Im Jahr 2019 verhängte die Trump-Administration mehr als 80 Sanktionen, u. a. um die Versorgung mit venezolanischen Öl zu behindern oder um Investoren abzuschrecken. indem Entschädigungsklagen bei der Nutzung von enteigneten Immobilien vor US-Gerichten möglich wurden. Bei einer Botschaft vom Mittwoch (20.) an die kubanische Gemeinschaft in Florida, einem der Swing States bei den US-Wahlen im November, bekräftige Trump die Bemühungen der USA gegen das "tyrannische Regime Kubas" um dem "Volk von Kuba Stabilität, Religionsfreiheit, Zusammenarbeit und eine freiere Zukunft zu bringen". Zahlreiche Exilkubaner und Immigranten in Florida sind leidenschaftliche Gegner der Regierung in Havanna, darunter auch der republikanische Senator Marco Rubio. Hier, vor allem in Miami, sind viele Anti-Castro-Organisationen entstanden, von denen einige auch vor gewalttätige Aktivitäten gegen Kuba nicht zurückschrecken. Eine zweite Amtszeit von Donald Trump wäre für Fernandez de Cossio noch schlimmer als die erste, weil sich "Menschen mit einer anti-kubanischen Ausrichtung" in "wichtigen Positionen innerhalb der Regierung, in den Strukturen des Außenministeriums oder des Nationalen Sicherheitsrates" festigen könnten. Trotzdem versicherte er gegenüber AFP, Kuba habe "kein Interesse an einem Abbruch der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten", sei aber "vorbereitet", falls dies geschehen würde. Fernandez de Cossio behauptet, dass die Trump-Administration "Beamte, von denen einige eine lange Karriere hinter sich haben, dazu zwingt, offen zu lügen, wie das bei Beamten des Außenministeriums und sogar der Botschaft hier in Havanna der Fall ist". Kuba hat viel Erfahrung mit feindseligen Diplomaten auf seinem Territorium und erduldet diese, wie z. B. Mara Tekach, Geschäftsträgerin der US-Botschaft in Havanna, die sich immer wieder mit gegen die kubanische Regierung gerichtete Äußerungen hervor getan hat. Fernandez de Cossio sagte dazu zu AFP: "Wir brauchen sie nicht auszuweisen". Letztes Mosaiksteinchen im immer düster werdenden Bild der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn ist der Angriff eines kubanischen Einwanderers am 30. April auf die kubanische Botschaft in Washington. Der Täter wurde festgenommen, Verletzte gab es nicht, aber Kuba moniert, keine offizielle Mitteilung aus Washington zu diesem Fall erhalten zu haben. Fernandez de Cossio glaubt, die US-Regierung wolle ihre eigenen "Verbindungen zu dieser Person oder zu Organisationen oder Personen mit einer Geschichte oder mit aggressivem Verhalten gegenüber Kuba" nicht aufdecken. Er ist sich sicher, dass "Verbindungen zu Organisationen mit terroristischen Ursprüngen, die in den Vereinigten Staaten im Rahmen des Gesetzes, in Komplizenschaft und unter dem Schutz der Regierung der Vereinigten Staaten bestehen", zutage treten würden. "Nur so kann man, abgesehen von der Arroganz, ... dieses unnachgiebige Schweigens erklären", ließ er AFP wissen.
Quelle: France24 (https://t1p.de/b7fz)
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Text: Leon Latozke
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