Neues aus Kuba
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Havanna in den 1950er-Jahren – eine Stadt der Gegensätze. Während luxuriöse Hotels, Kasinos und Nachtclubs Touristen und Prominente anziehen, prägen Armut und soziale Ungleichheit den Alltag vieler Kubaner im Regime von Fulgencio Batista. Doch der Widerstand wächst. Die Dokumentation Mythos Havanna – Mojito, Mambo, Mafia beleuchtet den Aufstieg und Fall dieser schillernden Ära.
Abbildung: Havana - Cuba, © Jorge Royan / http://www.royan.com.ar / CC BY-SA 3.0, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY-SA 3.0
Die kubanische Hauptstadt Havanna war in den 1950er-Jahren eine pulsierende Metropole, die Besucher aus aller Welt anzog. Musiklokale, Kasinos und Shows prägten das Stadtbild, während der Einfluss der amerikanischen Mafia das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben bestimmte. Die Dokumentation Mythos Havanna - Mojito, Mambo, Mafia zeichnet ein Bild dieser Zeit, das den Kontrast zwischen schillerndem Partyleben und tief verwurzelter sozialer Ungleichheit beleuchtet.
Ein Paradies für US-Amerikaner Mitte des 20. Jahrhunderts avancierte Havanna zum bevorzugten Reiseziel für US-Amerikaner. Die Stadt bot ein liberales Umfeld mit einem florierenden Nachtleben, Glücksspiel und einer freizügigen Gesellschaft. Der Direktflug von Miami nach Havanna entwickelte sich zur meistfrequentierten internationalen Flugroute, während sich zahlreiche Prominente wie Ernest Hemingway, Frank Sinatra und Ava Gardner in den luxuriösen Hotels und Cabarets der Stadt aufhielten. Der Einfluss der Mafia und Batistas Regime Parallel zum Tourismus florierte das organisierte Verbrechen. Die amerikanische Mafia sicherte sich durch einen Pakt mit Diktator Fulgencio Batista die Kontrolle über das Glücksspiel und große Teile der Wirtschaft. Havanna wurde als "Las Vegas der Karibik" vermarktet, doch hinter der Kulisse dominierten Korruption und politische Repression. Während die Oberschicht in den Kasinos feierte, kämpfte die Mehrheit der kubanischen Bevölkerung mit schlechten Lebensbedingungen und wachsender Unzufriedenheit. Soziale Ungleichheit und revolutionäre Spannungen Während die Elite feierte, lebte ein Großteil der kubanischen Bevölkerung in Armut. Die sozialen Missstände, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und die politische Repression schufen den perfekten Nährboden für eine Revolution. Die Unzufriedenheit mit Batistas Regime wuchs, Proteste und bewaffnete Aufstände wurden häufiger. Fidel Castro, der bereits in den frühen 1950er-Jahren gegen das System kämpfte, sammelte mit seiner Bewegung der 26. Juli immer mehr Unterstützung. Triumph der Revolution Der Bürgerkrieg, der sich über mehrere Jahre hinzog, fand am 8. Januar 1959 sein symbolträchtiges Ende: Die Revolutionäre unter der Führung von Fidel Castro zogen in Havanna ein. Mit dem Sturz von Batista wurde auch die amerikanische Vorherrschaft auf Kuba beendet. Die Mafia verlor ihren Einfluss, und das „Las Vegas der Karibik“ verschwand. Kuba sollte sich in den kommenden Jahrzehnten grundlegend wandeln und eine sozialistische Gesellschaftsordnung etablieren. Ein vielschichtiger Mythos Die 2024 von Fabian Korbinian Wolf produzierte Dokumentationbeleuchtet nicht nur die schillernden Jahre Havannas in den 1950er-Jahren, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche, die schließlich in die kubanische Revolution mündeten. Sie zeigt, wie eng Glamour und Elend, Exzess und Unterdrückung miteinander verwoben waren – und warum der Mythos Havanna bis heute fortlebt.
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Text: Leon Latozke
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