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Helden unter sich: Kubas Maximo Líder (l), seine Nationalkuh Ubre Blanca (m) und ein möglicher unbekannter Held der Arbeit (r) (Bildquelle: © Prensa Latina / AFP)
Kennen Sie Ubre Blanca? Außerhalb Kubas wird der Name vielen Menschen nichts sagen, doch auf der Karibikinsel errang eine Milchkuh mit diesem Namen im Jahr 1982 Heldenstatus und erinnert viele Kubaner an die Zeit als die Sowietunion das Land noch unterstützte.
An nur einem Tag im Jahr 1982 hätten Bauern 109 Kilo Milch aus den Eutern von Ubre Blanca, gemolken, mehr als das Vierfache, was eine Kuh im Durchschnitt an Milch produziert. Das sagten kubanische Wissenschaftler und erklärten sie zur Nationalheldin. Auch auf Dauer konnte sie punkten: In einer Periode von 305 Tagen produzierte die Kuh stolze 24.268,9 Liter Milch.
Mit ihren Werten schaffte es Ubre Blanca auch ins Guinessbuch der Weltrekorde und blieb lange unangefochten die Königin der Milchkühe. Erst Februar 2020 gab Guinness World Records bekannt, dass die brasilianische Kuh Marilia den Milchproduktionsrekord von Ubre Blanca übertraf, indem sie 127,57 Kilogramm Milch an einem einzigen Tag produzierte. Nicht nur die kubanische Kuh fand den Weg ins Guiness-Buch der Rekorde. Auch Castro selbst: Als das am längsten regierende Staatsoberhaupt (49 Jahre und drei Tage) mit den meisten überlebten Mordanschlägen (638). In seinen Reden Castro verwies auf die enorme Leistung von Ubre Blanca als Beweis für die überlegenen züchterischen Fähigkeiten des Kommunismus, und die Leistungen der Kuh wurden oft in kubanischen Zeitungen abgedruckt. Am 21. Mai 2002 veröffentlichte das Wall Street Journal einen Artikel über die kubanischen Versuche, Ubre Blanca zu klonen, in dem berichtet wurde, dass der Vater von Ubre Blanca eigentlich ein kanadischer Bulle war. Für viele Kubaner weckt Ubre Blanca Erinnerungen an die Zeit vor der so genannten "Sonderperiode" - dem wirtschaftlichen Zusammenbruch, der auf den Untergang der Sowjetunion, Kubas wichtigstem Wohltäter, im Jahr 1989 folgte. Das Euter von Ubre Blanca (in deutsch - nomen est omen - weißer Euter), eine Kreuzung zwischen einem Holstein-Bullen (auch als Milchkuh bekannt) und einer Zebu-Kuh (eine indische Kuhrasse, die nicht viel Milch produziert), war durch den Dienst an die Revolution übrigens so groß geworden, dass es auf dem Boden schleifte. 1985 wurde Ubre Blanca im Alter von etwa 13 Jahren eingeschläfert (das genaue Alter ist unbekannt). Der Tod der Kuh wurde von der Parteizeitung Granma mit einem ausführlichen Nachruf und einer Grabrede gewürdigt. Präparatoren stopften Ubre Blanca aus und präsentierten die Superkuh in einer klimatisierten Glasvitrine am Eingang des Nationalen Zentrums für Rindergesundheit, etwa 14 Kilometer von der Hauptstadt Havanna entfernt, wo sie noch immer steht. In ihrer Geburtsstadt Nueva Geron wurde zum Gedenken an Ubre Blanca eine Marmorstatue errichtete. Seit dem Tod der Kuh haben kubanische Wissenschaftler erfolglos versucht, Ubre Blanca anhand eingefrorener Gewebeproben zu klonen.
Quelle: Wikipedia (https://t1p.de/drfah)
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Text: Leon Latozke
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