Neues aus Kuba
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In den letzten Wochen wurde Kuba von einer Reihe schwerer Naturkatastrophen heimgesucht, die das Land in eine anhaltende Krise versetzten. Während das Land sich von den Hurrikanen Rafael und Oscar erholte, trafen zwei starke Erdbeben mit einer Stärke von 6,0 und 6,7 am 10. November den Osten der Insel, wodurch in den besonders betroffenen Provinzen Granma und Santiago de Cuba gravierende Schäden entstanden. Der jüngste Lagebericht des Büros des UN-Koordinators in Kuba schildert die ernste humanitäre und infrastrukturelle Situation, mit der die kubanische Bevölkerung konfrontiert ist.
Die Hurrikane hinterließen erhebliche Verwüstungen, vor allem in der westlichen Provinz Artemisa. Fast 98 % der Region sind weiterhin ohne Strom, was die Versorgung mit Trinkwasser, die Lagerung von Lebensmitteln und den Betrieb lebenswichtiger Einrichtungen erheblich erschwert. Neben beschädigten Gesundheitseinrichtungen – allein 113 von 178 sind in Artemisa betroffen – beeinträchtigt der Stromausfall auch 338 Schulen landesweit, was den geplanten Neustart des Schulbetriebs erschwert. Am 10. November erschütterten zudem zwei Erdbeben die östlichen Provinzen, insbesondere Granma, mit weitreichenden Folgen für die Bevölkerung. Vier Menschen wurden verletzt, und insgesamt ereigneten sich etwa 200 teils vollständige Gebäudeeinstürze. Viele Gebäude, darunter der historische Leuchtturm von Cabo Cruz, wurden beschädigt. Darüber hinaus verursachten Erdrutsche und die Zerstörung von Stromleitungen großflächige Stromausfälle, wodurch allein in Granma etwa 14.000 Menschen ohne Strom sind. Neben den Gebäudeschäden wurden auch Telekommunikationsnetze stark beeinträchtigt. In Artemisa sind 21.000 Festnetzanschlüsse und 64 Mobilfunkstandorte ausgefallen. Die Schäden an der Glasfaserinfrastruktur verschärfen die Kommunikationsprobleme in einer ohnehin angespannten Lage. Das lokale Fernsehen musste die Produktion vorübergehend einstellen, da auch die Fernsehstudios zerstört wurden. Besonders dramatisch gestaltet sich die Versorgung mit Trinkwasser, vor allem in Guantánamo. Die Erdbeben und Überschwemmungen beschädigten wichtige Wasserleitungen, die Stromausfälle erschweren die Wasserpumpen, was die Trinkwasserversorgung zusätzlich beeinträchtigt. Ein weiterer schwerer Schlag trifft die Landwirtschaft, besonders in Artemisa. Die Schäden durch die Hurrikane sind schwerwiegend: „Verwüstete Plantagen, umgestürzte Bäume, zerstörte Felder und umgeworfene Bewässerungsanlagen zeichnen das Bild einer Region in Not“, berichtet die kubanische Presse. Die beschädigte Infrastruktur wirkt sich auf die Ernährungssicherheit aus und stellt die kubanischen Behörden und internationale Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen. Derzeit arbeiten die kubanischen Behörden und die UN mit Hochdruck daran, die grundlegenden Dienste wiederherzustellen. Vorrang haben dabei die Strom- und Wasserversorgung, Telekommunikation und sanitäre Anlagen. Experten warnen jedoch, dass es bis Jahresende immer wieder zu Nachbeben kommen könnte, was die Lage im Osten des Landes weiter erschwert. Das anhaltende Krisenszenario verdeutlicht die Notwendigkeit internationaler Hilfe und Solidarität, um die humanitären Folgen der Naturkatastrophen zu bewältigen und die Infrastruktur des Landes zu stabilisieren.
Quelle: ReliefWeb (PDF: https://t1p.de/mgrzk)
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Text: Leon Latozke
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