Neues aus Kuba
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Die kubanische Provinz Guantánamo kämpft nach dem Durchzug des Hurrikans „Oscar“ und anhaltenden Regenfällen mit gravierenden Folgen. Laut dem aktuellen Lagebericht des UN-Koordinators in Kuba vom 28. Oktober herrscht in den am stärksten betroffenen Gebieten Maisí, San Antonio del Sur, Baracoa und Imías noch immer eine prekäre Situation. Die weiterhin andauernden Stromausfälle beeinträchtigen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und stellen eine Bedrohung für die Lebensmittelsicherheit dar, da gekühlte Lebensmittel nicht mehr gelagert werden können. Die anhaltenden Regenfälle haben die Böden in den betroffenen Gebieten vollständig übersättigt, was die Wiederaufbauarbeiten stark verzögert und zusätzliche Probleme verursacht. Wasser- und Stromversorgung in der Krise Die Auswirkungen auf die Wasserversorgung sind besonders schwerwiegend: 84 % der Pumpstationen und Wasseraufbereitungsanlagen in den betroffenen Gemeinden sind weiterhin außer Betrieb. Der Zusammenbruch der Wasserversorgung gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung, da der Zugang zu sicherem Trinkwasser stark eingeschränkt ist. Auch die Wiederherstellung der Stromversorgung gestaltet sich schwierig. In mehreren Gebieten ist die Stromversorgung nur minimal verfügbar, was die Grundversorgung der Bevölkerung mit Strom und Wasser erheblich erschwert. Bildungssystem und Infrastruktur stark beschädigt Die Schäden am Bildungssektor sind immens: Etwa 150 Bildungseinrichtungen – knapp 43 % der Schulen in den betroffenen Gebieten – sind stark beschädigt, wodurch der Schulbetrieb für rund 23.500 Kinder und Jugendliche bis zum 4. November ausgesetzt ist. Diese Schulausfälle unterstreichen die langfristigen sozialen Auswirkungen, die der Hurrikan in der Region hinterlässt. Zudem wird die Mobilität in den betroffenen Gebieten durch massive Schäden an der Infrastruktur erschwert. Über 56 Kilometer Straßen und mehrere Brücken sind beschädigt, was den Zugang zu abgelegenen Gemeinden erheblich beeinträchtigt. Landwirtschaftliche Verluste bedrohen Existenzgrundlagen Die landwirtschaftlichen Schäden belasten die Region zusätzlich: Über 4.000 Hektar Gemüse, 750 Hektar Bananen und 1.117 Tonnen Bohnen wurden zerstört. Besonders gravierend sind die Einbußen bei den Kaffee- und Kakaoanbauflächen, die für die wirtschaftliche Basis der Region von entscheidender Bedeutung sind. In den vier Gemeinden wurden zudem 1.786 Hektar Anbauflächen und 200 Hektar Saatgutbestände vernichtet, was die kommende Pflanzsaison gefährdet. In Maisí und Baracoa sind nahezu 80 % der Bananenpflanzungen betroffen – ein erheblicher Verlust, der die Lebensmittelversorgung in der Region langfristig beeinflussen könnte. Zusätzliche Herausforderungen durch anhaltende Regenfälle Die kontinuierlichen Regenfälle erhöhen das Risiko weiterer Schäden und Erdrutsche, da die Böden in der gesamten Provinz Guantánamo bereits stark durchweicht sind. Dies erschwert nicht nur die unmittelbaren Reparaturarbeiten, sondern könnte auch zu neuen Zerstörungen führen, da bereits bestehende Risse und Schäden an der Infrastruktur unter der Wasserlast weiter verschärft werden. Die vorläufigen Schäden, die im Bericht des UN-Koordinators in Kuba erfasst wurden, verdeutlichen die massiven Verluste in den Bereichen Energie, Wasser, Bildung und Landwirtschaft. Angesichts dieser Herausforderungen wird die Wiederherstellung der Infrastruktur und die Unterstützung der betroffenen Bevölkerung nationale und internationale Anstrengungen erfordern, um die dringend benötigte Versorgung und die Lebensgrundlagen der Menschen in der Region zu sichern. Hurrikan „Oscar“ hat in Guantánamo eine humanitäre Krise ausgelöst, die die wirtschaftliche und soziale Stabilität der Region bedroht und langfristige Hilfsmaßnahmen notwendig macht. Quelle: ReliefWeb (https://t1p.de/h2a91)
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Text: Leon Latozke
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