Neues aus Kuba
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Wie die UN-Koordinationsstelle in ihrem zweiten Bericht meldet, hat Hurrikan „Oscar“ die Provinz Guantánamo in Kuba schwer getroffen. Massive Überschwemmungen und zerstörte Infrastruktur erschweren die Versorgung der Bevölkerung. Internationale Hilfsmaßnahmen wurden eingeleitet, um die schwer getroffene Region humanitär zu unterstützen.
Der nahezu stationäre Hurrikan „Oscar“ hat in Ostkuba massive Schäden hinterlassen und insbesondere die Provinz Guantánamo stark getroffen. Mit einer langsamen Geschwindigkeit von 4 km/h verharrte der Wirbelsturm für 25 Stunden über der Region und verursachte historische Regenmengen von über 600 mm. Diese Wassermassen führten zu großflächigen Überschwemmungen, die tausende Menschen isolierten und zur Zerstörung grundlegender Infrastrukturen führten, Das geht aus dem Lagebericht Nr. 02 des in Kuba ansässigen UN-Koordinators vom 22. Oktober hervor.
Verheerende Auswirkungen auf die Infrastruktur Die durch die Flut entstandenen Schäden sind immens und erschweren die humanitäre Hilfe in den betroffenen Gemeinden Imías, Baracoa, Maisí und San Antonio del Sur erheblich. Der Zugang zu diesen Regionen ist aufgrund zerstörter Brücken und Straßen, darunter auch der wichtigen Verbindungsstraße La Farola, blockiert. Imías bleibt aufgrund des Einsturzes einer Brücke und zahlreicher Straßenabbrüche weiterhin isoliert. In den Flutgebieten konnten die Behörden bisher rund 493 Menschen, darunter viele Kinder, retten. Amphibienfahrzeuge und improvisierte Boote wurden zur Evakuierung der Eingeschlossenen eingesetzt, da Hubschraubereinsätze durch schlechtes Wetter eingeschränkt waren. Hohe Opferzahlen und Schäden an Wohnhäusern Die humanitären Verluste sind dramatisch: Sieben Menschen kamen durch die Auswirkungen des Hurrikans ums Leben, darunter ein fünfjähriges Mädchen und drei Senioren. Mehr als 2.200 Häuser sind stark beschädigt, über die Hälfte davon mit eingestürzten Dächern. Es wird erwartet, dass die Schadenszahlen weiter steigen, sobald isolierte Gebiete besser erreicht und die Verluste vollständig erfasst werden können. Viele Einwohner haben durch die Überschwemmungen alle ihre Habseligkeiten verloren, darunter Nahrungsmittel, Matratzen und Haushaltsgeräte. Agrarwirtschaft und Lebensgrundlagen stark betroffen Die Auswirkungen des Hurrikans auf die Agrarwirtschaft und damit die Lebensgrundlagen der Menschen in der Region sind katastrophal. Nahezu die gesamte Kaffeeernte, ein wesentlicher Wirtschaftszweig für Guantánamo, wurde zerstört. Auch 80 % der Bananen- und 200 Hektar Tomatenfelder in der Region fielen den Überschwemmungen zum Opfer. Die Verluste werden auch langfristige Folgen haben, da die Arbeitsplätze vieler Menschen in der Landwirtschaft bedroht sind. Dies könnte zu erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit und Nahrungsmittelknappheit führen. Auswirkungen auf Gesundheitswesen und Bildung Die Gesundheitseinrichtungen in der Region sind ebenfalls stark betroffen. 43 Gesundheitseinrichtungen, darunter das Krankenhaus in Baracoa und mehrere Kliniken, sind durch die Überschwemmungen beschädigt. Zudem ist die medizinische Versorgung in vielen Regionen beeinträchtigt, da Straßen blockiert sind und wichtige Medikamente und Hilfsgüter nur schwer geliefert werden können. UNICEF hat Notversorgungskits mit Hygiene- und Wasseraufbereitungsmitteln bereitgestellt, um die Gesundheitsversorgung zu unterstützen. Aufgrund der Schäden und des Ausfalls der Stromversorgung wurden alle Bildungseinrichtungen in Kuba vorübergehend geschlossen, wodurch über 1,6 Millionen Schüler von ihrem Unterricht abgeschnitten sind. Maßnahmen zur Wasser- und Stromversorgung Auch die Wasser- und Stromversorgung sind in der Region erheblich gestört. In Guantánamo funktionieren nur noch 16 % der Wasserpumpstationen, was rund drei Millionen Kubaner ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser lässt. Die kubanische Regierung und UNICEF arbeiten gemeinsam daran, Tankwagen und Hygiene-Kits für die betroffenen Gemeinden bereitzustellen und die Reparatur der Wasserinfrastruktur voranzutreiben. Auch das Welternährungsprogramm (WFP) unterstützt mit Wasseraufbereitungsanlagen und Vorräten zur Nahrungsmittelhilfe, um eine humanitäre Notlage zu verhindern. Elektrizität wurde in weiten Teilen des Landes wiederhergestellt, doch bleibt Guantánamo weiterhin von Stromausfällen betroffen, was die ohnehin schwierigen Lebensbedingungen weiter verschärft. Hilfs- und Solidaritätsmaßnahmen auf internationaler Ebene Inmitten dieser Krise hat die kubanische Regierung in enger Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation eine umfassende Hilfsaktion gestartet. Der Präsident und der Premierminister besuchten die betroffenen Gebiete und koordinierten gemeinsam mit den örtlichen Behörden Maßnahmen, um die Schäden zu kompensieren und die humanitäre Hilfe sicherzustellen. Internationale Spendenaufrufe wurden gestartet, und auch verschiedene Länder und Organisationen haben ihre Solidarität mit Kuba bekundet. Das UN-System in Kuba hat zusätzlich einen Aktionsplan erarbeitet, um die am stärksten betroffenen Regionen umfassend zu unterstützen. Lebensmittel, medizinische Ausrüstung und Notunterkünfte wurden bereitgestellt, und die internationale Gemeinschaft wurde aufgefordert, sich an den Hilfsmaßnahmen zu beteiligen. UNICEF unterstützt mit Material zur Einrichtung von temporären Bildungseinrichtungen, während das Welternährungsprogramm sofortige Nahrungsmittelhilfe für 275.000 Menschen bereitgestellt hat. Auch andere internationale Organisationen sind mit spezifischen Hilfsmaßnahmen, darunter Gesundheits- und Hygieneeinrichtungen, aktiv. Ein schwerer Schlag für die Menschen in Ostkuba Hurrikan „Oscar“ hat das ohnehin fragile kubanische Infrastruktursystem erheblich belastet und große Herausforderungen für die humanitäre Versorgung aufgeworfen. Die Naturkatastrophe zeigt erneut die Verwundbarkeit von Inselstaaten wie Kuba gegenüber extremen Wetterereignissen, die durch den Klimawandel zunehmen. Der Wiederaufbau wird Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch nehmen, und die kubanische Bevölkerung steht vor einer schwierigen Zeit der Erholung. Die Behörden und die internationale Gemeinschaft stehen jedoch an der Seite der Betroffenen, um ihnen die Rückkehr in ein normales Leben zu erleichtern.
Quelle: Reliefweb (https://t1p.de/rwf9t)
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Text: Leon Latozke
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