Neues aus Kuba
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Kuba hat sich in den letzten Jahrzehnten international als Vorreiter in Gesundheitsfragen etabliert, insbesondere in Bereichen wie reproduktive Gesundheit und Bevölkerungsentwicklung. Ein aktuelles Treffen zwischen dem kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel Bermúdez und Susana Sottoli, der Regionaldirektorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) für Lateinamerika und die Karibik, unterstrich diesen Status. Anlässlich des 50. Jahrestages der Zusammenarbeit zwischen Kuba und der UNFPA würdigte Díaz-Canel den Beitrag des Bevölkerungsfonds und betonte die wichtige Rolle, die Kuba in internationalen Foren zu diesen Themen einnimmt.
Susana Sottoli lobte Kuba für seinen kontinuierlichen Einsatz und sein Engagement in der Gesundheitsversorgung und Bevölkerungsentwicklung. Sie betonte, wie wertvoll die Partnerschaft zwischen Kuba und der UNFPA über die letzten fünf Jahrzehnte war und hon hervos, dass Kunbe entgegen aller Schwierigkeiten weiterhin ein wichtiger Akteur auf globaler Ebene sei. "Trotz der Herausforderungen bleibt Kuba führend in Fragen der reproduktiven Gesundheit und der Bevölkerung, und es ist immer eine Freude und eine Ehre, dass Kuba uns mit seiner Stimme in diesen internationalen Foren begleitet“, erklärte Sottoli während ihres Arbeitsbesuchs. Díaz-Canel versicherte, dass Kuba die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die Bevölkerungs- und Entwicklungsagenda weiterhin voll unterstützen werde. Kuba werde sich weiterhin in globale Projekte und Initiativen der UNFPA einbringen und seinen Beitrag zur internationalen Gemeinschaft leisten. Die Würdigung Kubas auf internationaler Ebene steht jedoch im Kontrast zu einigen kritischen Entwicklungen im Land. Zwar wird die Gesundheitsversorgung Kubas weltweit für ihre Effizienz und ihren Zugang für alle Bürger gelobt, doch interne Herausforderungen wie der demografische Wandel und wirtschaftliche Probleme belasten das System. Demografische Herausforderungen und wirtschaftliche Krise Seit 2011 verzeichnet Kuba einen stetigen Rückgang der Geburtenrate, der 2023 mit der niedrigsten Geburtenzahl seit 60 Jahren seinen Tiefpunkt erreichte. Während es im Jahr 2020 noch über 105.000 Geburten gab, sank diese Zahl im Jahr 2023 auf nur 90.300. Dieser Rückgang ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die massenhafte Auswanderung junger Erwachsener aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten und mangelnder Perspektiven. Seit 2021 haben fast eine Million Menschen Kuba verlassen, was die demografischen Strukturen des Landes erheblich beeinflusst. Die kubanische Regierung hat diese Probleme erkannt. Anfang 2023 betonte Premierminister Manuel Marrero Cruz die Notwendigkeit, demografische Aspekte in die nationale Entwicklungsstrategie einzubeziehen. Es sei von entscheidender Bedeutung, diese Themen in die lokalen und regionalen Planungen zu integrieren, um den Herausforderungen entgegenzuwirken. Gesundheitliche Rückschläge Neben den demografischen Problemen musste Kuba auch mit gesundheitlichen Rückschlägen kämpfen. Im Jahr 2021 verzeichnete das Land die höchste Säuglingssterblichkeit seit 20 Jahren, mit einer Rate von 7,6 pro 1.000 Lebendgeburten. Im Jahr 2023 wurde das Gesundheitssystem durch den Tod von zehn Neugeborenen in einem Krankenhaus in Havanna erschüttert, die vermutlich an einem Infektionsausbruch gestorben waren. Sechs dieser Babys starben nach Angaben des kubanischen Gesundheitsministeriums aufgrund einer Infektion, die mit der medizinischen Versorgung im Zusammenhang stand. Internationale Wahrnehmung und interne Kritik Trotz dieser internen Herausforderungen wird Kuba auf internationaler Ebene weiterhin als Vorbild in Gesundheitsfragen betrachtet. Die UNFPA und andere internationale Organisationen loben die Fortschritte des Landes und die Solidarität, die es zeigt, indem es medizinische Fachkräfte ins Ausland entsendet. In den internationalen Foren, in denen Kuba regelmäßig seine Stimme erhebt, werden die Errungenschaften in der öffentlichen Gesundheit hervorgehoben. Kritiker im Land und in der kubanischen Diaspora werfen der kubanischen Regierung jedoch vor, die Situation zu beschönigen. Sie bemängeln, dass internationale Besuche, wie der von Susana Sottoli, oft auf offizielle Zeremonien beschränkt bleiben und dass wichtige interne Probleme nicht ausreichend thematisiert werden. Auch die Frage, wie Kuba trotz wirtschaftlicher und gesundheitlicher Rückschläge weiterhin als globaler Vorreiter gelten kann, wird immer wieder gestellt.
Quellen: Granma (https://t1p.de/tgwmt), Cuba Headlines (https://t1p.de/gg1tc)
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Text: Leon Latozke
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