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Die Abschiebung der Kubanerin Heydi Sánchez Tejeda aus den USA sorgt für Aufsehen. Trotz ihrer Ehe mit einem US-Bürger und einem gemeinsamen Kind wurde die 44-Jährige festgenommen und nach Kuba abgeschoben.
Abbildung:Heidy Sánchez wurde am Donnerstag nach Kuba abgeschoben. Sie hinterließ ihren Ehemann, den US-Bürger Carlos Yuniel Valle, und ihre kleine Tochter. (Bildquelle: Miami Herald © Carlos Yunier Valle)
Die Abschiebung der Kubanerin Heydi Sánchez Tejeda aus den Vereinigten Staaten sorgt für Empörung und wirft erneut Fragen zur US-Migrationspolitik auf. Trotz ihrer Ehe mit einem US-Staatsbürger und einem gemeinsamen Kind, das noch gestillt wird, wurde die 44-jährige Kubanerin in der vergangenen Woche festgenommen und nach Havanna abgeschoben.
Sánchez, die seit 2019 in den USA lebte, war am Dienstag (2.2.), während eines Termins bei der US-Einwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) in Tampa verhaftet worden. Kurz darauf wurde sie gemeinsam mit 81 weiteren Kubanern auf einem Sammelflug nach Kuba ausgeflogen. Ihr Ehemann, Carlos Yuniel Valle, sowie ihre Anwälte bis zuletzt versucht, die Abschiebung zu verhindern, jedoch ohne Erfolg. Besonders erschütternd war die Trennung der Mutter von ihrer einjährigen Tochter, die gesundheitlich angeschlagen ist und noch gestillt wird. Laut Valle habe die Tochter aufgrund der Trennung von ihrer Mutter das Essen verweigert und musste medizinisch behandelt werden. Valle berichtete, die Schreie seiner Frau während der Verhaftung seien "bis nach Kuba zu hören" gewesen. „Die Trennung war für die Familie traumatisch“, sagte er. Der Fall ist nicht nur ein persönliches Drama, sondern auch ein Indiz für die verschärfte Migrationspolitik der Vereinigten Staaten unter der Regierung von Präsident Donald Trump. Nach dem Rückkehr von Trump ins Weiße Haus hatte dieser eine härtere Linie bei der Abschiebung von Migranten angekündigt, bei der auch Personen mit legalem Aufenthaltsstatus betroffen sind. Die demokratische Kongressabgeordnete Kathy Castor kritisierte die Abschiebung scharf. „Die amerikanische Bevölkerung verdient ein Einwanderungssystem, das unsere Werte widerspiegelt und Familien nicht auseinanderreißt“, erklärte sie in einer Stellungnahme. Auch die zuständige Anwaltin Claudia Cañizares verurteilte das Vorgehen der Behörden. Trotz eines Antrags auf Aufschub der Abschiebung und intensiver Bemühungen der Anwälte konnte die Familie die Abschiebung nicht verhindern. Sánchez war 2019 in die USA eingereist und lebte seither mit einer I-220B-Duldung, die ihr eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung gewährt hatte. Seit ihrer Heirat mit Valle, einem US-Bürger, im Jahr 2021, dachte die Familie nicht daran, dass ihr amerikanischer Traum in Gefahr sei. Valle, der 2006 aus San José, einem Ort in der Nähe von Havanna, in die USA kam und eine kleine Landschaftsbaufirma betreibt, sagte, seine Frau habe studiert, um eine Lizenz als Altenpflegerin zu erhalten. Mit ihren Ersparnissen finanzierten sie eine teure und äußerst schwierige In-vitro-Fertilisation, um ihre Tochter zu bekommen. Der Fall ist auch Teil eines größeren Trends: In den letzten Jahren wurden Abschiebungen von kubanischen Migranten, die seit der Lockerung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba 2015 weniger regelmäßig vollzogen wurden, wieder verstärkt. 2023 nahm die Biden-Regierung unter einer Vereinbarung mit der kubanischen Regierung wieder regelmäßige Abschiebeflüge auf. Laut kubanischen Medien war der Flug, auf dem Sánchez abgeschoben wurde, der vierte seit Jahresbeginn. Der Fall von Sánchez verdeutlicht die zunehmenden Herausforderungen für kubanische Migranten, die mit einem „Order of Supervision“ oder einer ähnlichen Duldungsmaßnahme in den USA leben. Unter der Obama-Regierung gab es für kubanische Flüchtlinge eine bevorzugte Behandlung, die jedoch 2017 mit der Abschaffung der „wet-foot dry-foot“-Politik endete. Dies erschwerte vielen Kubanern den Zugang zum Asylverfahren und führte zu einem Anstieg von Abschiebungen. Die Familie Sánchez kämpft nun um eine Rückkehr von Heydi in die USA. Ihre Anwälte prüfen die Möglichkeit eines humanitären Visums, um die Mutter wieder mit ihrer Tochter zu vereinen. Doch angesichts der politischen Situation und der laufenden Diskussionen in den USA über die Möglichkeit, den Reiseverkehr zwischen den USA und Kuba vollständig zu verbieten, bleibt die Zukunft der Familie ungewiss.
Quelle: Miami Herald (https://t1p.de/t48ed)
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Text: Leon Latozke
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