Neues aus Kuba
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US-Außenminister Marco Rubio hat auf seiner Karibikreise Jamaika, Guyana und Suriname besucht, um die regionale Zusammenarbeit zu stärken. Dabei forderte er die Regierungen auf, ihre Beziehungen zu Kuba und Venezuela zu überdenken. Besonders das kubanische Ärzteprogramm und venezolanische Öllieferungen standen im Fokus. Zudem drohte Rubio Venezuela offen mit einer Militärintervention im Konflikt mit Guyana.
Abbildung: U.S. Department of State, Secretary Rubio Arrives in Guyana (54413577536), Zuschnitt KUBAKUNDE, CC0 1.0
US-Außenminister Marco Rubio hat Ende letzter Woche (27.) seine Reise durch die Karibik beendet. In Jamaika, Guyana und Suriname suchte er Unterstützung für eine Politik, die nach eigener Aussage eine "sichere, stabile und prosperierende Karibikregion" schaffen soll. Dabei kritisierte er die bisherige US-Politik in der Region und räumte Versäumnisse der letzten 20 Jahre ein. Washington habe die Chancen, die sich durch enge Partnerschaften geboten hätten, oft ignoriert. Rubio kündigte an, dies ändern zu wollen und den Nutzen einer Partnerschaft mit den USA hervorzuheben.
Ein zentrales Thema der Reise war die Haltung der USA zu Kuba und Venezuela. Rubio, ein langjähriger Befürworter einer harten Linie gegen beide Länder, drängte die karibischen Staaten dazu, ihre Beziehungen zu Havanna und Caracas einzuschränken. Besonders ins Visier nahm er das kubanische medizinische Hilfsprogramm, das in vielen karibischen Ländern aktiv ist. Bereits unter der Trump-Regierung hatte Washington angedroht, Personen, die mit diesem Programm zusammenarbeiten, die Einreise in die USA zu verweigern. Die karibischen Regierungen wiesen diese Angriffe entschieden zurück. Einige erklärten sogar, dass sie lieber auf US-Visa verzichten würden, als die Zusammenarbeit mit den kubanischen Ärzten zu beenden. Für Kuba sind diese medizinischen Missionen angesichts der US-Wirtschaftsblockade eine wichtige Devisenquelle. Ein weiteres brisantes Thema waren die venezolanischen Öllieferungen an die Karibikstaaten. Im Rahmen des Petrocaribe-Abkommens profitieren mehrere Länder seit 2005 von venezolanischem Erdöl zu Vorzugspreisen. Rubio stellte die Zukunft dieser Lieferungen infrage und unterstrich die strategischen Interessen der USA in der Region. Besonders in Guyana wurde die Ölförderung zum Gesprächsthema. Das Guyana-Suriname-Becken ist reich an Ölreserven, und beide Länder haben bereits mit deren Erschließung begonnen. Dies sorgt für Spannungen mit Venezuela, das Teile des Gebietes für sich beansprucht. Als Guyana 2022 dem US-Konzern ExxonMobil mehrere Ölfelder zur Förderung überließ, verschärfte sich der Konflikt. Jüngst prangerte Venezuela den Ausbau militärischer US-Einrichtungen an seiner Grenze an. Rubio drohte Caracas nun offen mit einer Militärintervention, sollte es zu einem "Eindringen" Venezuelas in die umstrittenen Küstengewässer kommen. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro wies diese Drohungen zurück und betonte, dass sich sein Land keiner "imperialen Einschüchterung" beugen werde. Rubios Reise fand vor dem Hintergrund einer wachsenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit in der Region statt. Die karibischen Staaten sehen sich mit Herausforderungen wie der politischen Krise in Haiti, organisierter Kriminalität und wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. Die USA streben eine verstärkte Kooperation an, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Dabei bleibt jedoch unklar, inwieweit Washington bereit ist, auf die Anliegen und Interessen der Karibikstaaten einzugehen oder ob die US-Politik vor allem auf die Schwächung Kubas und Venezuelas ausgerichtet bleibt.
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Text: Leon Latozke
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