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Die USA haben mehreren kubanischen Gesundheitsfunktionären die Einreisevisa für eine OPS-Sitzung in Washington verweigert. Das Außenministerium begründete den Schritt mit Sicherheitsinteressen. Havanna sieht darin eine politisch motivierte Maßnahme
02.10.2025 08:05 Uhr
Die US-Regierung hat mehreren kubanischen Gesundheitsfunktionären die Einreise zu einer Sitzung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) in Washington verweigert. Wie das Außenministerium in Washington mitteilte, seien die Visa aus Gründen der „nationalen Sicherheit“ nicht erteilt worden. Betroffen sind Vertreter des kubanischen Gesundheitsministeriums (Minsap), die ihre Anträge in Havanna gestellt hatten, sowie Delegationsmitglieder, die bereits in New York an der UN-Generalversammlung teilnahmen und eine Genehmigung für den Weiterflug nach Washington benötigten.
Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, die Reisebeschränkungen seien notwendig, um die Interessen der Vereinigten Staaten zu schützen. Gleichzeitig betonte er, dass die kubanischen Diplomaten, die offiziell an der Botschaft in Washington akkreditiert sind, nicht an der Teilnahme an der OPS-Sitzung gehindert worden seien. Die kubanische Regierung reagierte scharf. Außenminister Bruno Rodríguez zitierte die Vizegesundheitsministerin Tania Margarita Cruz, die erklärte, die US-Behörden hätten die Erteilung von Transitgenehmigungen gezielt genutzt, um ihre Teilnahme als Leiterin der kubanischen Delegation zu verhindern. Auch die übrigen Delegationsmitglieder hätten ihre Visa nicht erhalten. Cruz verwies auf die internationale Bedeutung der kubanischen Gesundheitszusammenarbeit. Zehntausende kubanische Ärzte seien in den vergangenen Jahrzehnten in Ländern Lateinamerikas, der Karibik und Afrikas im Einsatz gewesen, zudem hätten viele ausländische Mediziner ihre Ausbildung in Kuba absolviert – darunter auch Studenten aus den Vereinigten Staaten. Die derzeitige US-Regierung betrachtet die Entsendung kubanischer Mediziner ins Ausland als Form von Zwangsarbeit. In diesem Zusammenhang bleibt Kuba auf der US-Liste jener Staaten, die nach Ansicht Washingtons nicht die Mindeststandards im Kampf gegen Menschenhandel erfüllen. Zudem bestehen gezielte Visabeschränkungen für Funktionäre, denen eine Beteiligung an der „Ausbeutung kubanischer Arbeitskräfte“ vorgeworfen wird. Hintergrund ist ein seit Jahren schwelender Konflikt: Havanna betrachtet seine medizinischen Brigaden als ein Aushängeschild der kubanischen Diplomatie und als wichtigen Devisenbringer. Washington dagegen argumentiert, dass Ärzte unter Druck gesetzt würden, im Ausland zu arbeiten, während die Regierung in Havanna den Großteil ihres Einkommens einbehält. Der aktuelle Streit um die verweigerten Visa dürfte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter belasten. Während Kuba von einer politisch motivierten Blockade spricht, rechtfertigt Washington seine Maßnahmen mit Sicherheitsbedenken und dem Schutz grundlegender Menschenrechte.
Quellen: Bruno Rodriguez/X (https://t1p.de/bpin3), EFE (https://t1p.de/h9gg1)
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Text: Leon Latozke
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