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Die USA haben dem kubanischen Frauen-Volleyballteam die Visa für ein wichtiges Qualifikationsturnier in Puerto Rico verweigert. Damit ist Kuba von der Teilnahme am NORCECA Final Four ausgeschlossen – mit Folgen für die internationale Rangliste und die Qualifikation für kommende Großereignisse
Die US-Regierung hat dem kubanischen Frauen-Volleyballteam die Einreisevisa für das NORCECA Final Four in Puerto Rico verweigert. Die Entscheidung betrifft nicht nur die zwölf Spielerinnen, sondern auch das gesamte Betreuungsteam bestehend aus Trainern, einem Schiedsrichter und einer Delegationsleitung. Damit ist Kuba von dem wichtigen Qualifikationsturnier für die Zentralamerikanischen und Karibischen Spiele 2026 in Santo Domingo ausgeschlossen – und verliert gleichzeitig wertvolle Punkte im NORCECA- sowie im Weltranking.
Die Verweigerung sei ein weiteres Beispiel für „rassistische und fremdenfeindliche Visabeschränkungen, die von Außenminister Marco Rubio entwickelt wurden“, sagte der kubanische Außenminister Bruno Rodriguez am Freitag in einem Beitrag auf X. „Sie versuchen, die Entwicklung des kubanischen Sports zu blockieren, der durch die US-Wirtschaftssanktionen bereits eingeschränkt ist“. Laut einer Mitteilung des kubanischen Volleyballverbands (FCV) wurde das Visumsgesuch fristgerecht bei der US-Botschaft in Havanna eingereicht. Die Ablehnung bezeichnete der Verband als „unfair und diskriminierend“ und kritisierte die USA dafür, ihren internationalen Verpflichtungen als Gastgeberstaat sportlicher Wettbewerbe nicht nachzukommen. Das Fehlen Kubas beim Turnier in Manatí wird durch die Teilnahme von Trinidad und Tobago kompensiert. Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Ereignisse, bei denen kubanische Sportdelegationen durch US-Visaauflagen behindert wurden. Zuletzt war auch die Männer-Volleyballnationalmannschaft Kubas betroffen, deren Reise zu den Spielen der Nations League in Europa wegen Visaproblemen nur unter Schwierigkeiten zustande kam. Weitere Beispiele sind die Nichtteilnahmen Kubas an der Hallen-Weltmeisterschaft der Leichtathletik sowie der Qualifikation zur FIBA AmeriCup 2025 – jeweils ebenfalls infolge verweigerter US-Visa. Washingtons restriktive Visapolitik ist Teil einer breiteren Sanktionsstrategie gegen die kubanische Regierung. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, politischen Druck auszuüben, treffen jedoch zunehmend auch den kubanischen Sport. Sportfunktionäre auf der Insel warnen vor langfristigen Folgen: Die wiederholte Ausgrenzung schwäche nicht nur die internationale Präsenz kubanischer Athletinnen und Athleten, sondern gefährde auch deren sportliche Entwicklung insgesamt. Besonders brisant: Die aktuellen Vorfälle werfen Fragen zur künftigen Rolle der USA als Gastgeberland internationaler Sportereignisse auf – nicht zuletzt im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Aus Havanna kamen bereits Hinweise, man sehe mit Sorge auf mögliche Wiederholungen solcher Situationen im olympischen Kontext. Während die USA offiziell betonen, dass die Visavergabe Einzelfallentscheidungen seien, kritisiert Kuba den politischen Charakter dieser Maßnahmen. Der Konflikt offenbart einmal mehr die tiefe Verschränkung von Sport und Politik – und zeigt, dass internationale Wettkämpfe für Athletinnen und Athleten aus Kuba nicht allein auf dem Spielfeld entschieden werden.
Quellen: Bloomberg (https://t1p.de/audxy), Prensa Latina (https://t1p.de/rsamu), Cubadebatde (https://t1p.de/qxgwm)
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Text: Leon Latozke
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