Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Venezuela hat seine Öl-Exporte nach Kuba im November auf 38.000 Barrel pro Tag erhöht, ein signifikanter Anstieg angesichts Kubas schwerer Energiekrise. Gleichzeitig stiegen Venezuelas Gesamtexporte auf knapp eine Million Barrel pro Tag, vor allem durch Verkäufe nach Asien. Trotz alternder Infrastruktur und Produktionsproblemen behauptet Venezuela seine Rolle als wichtiger Öl-Lieferant.
Im November 2024 erreichten die Öl-Lieferungen Venezuelas an Kuba 38.000 Barrel pro Tag (bpd), was einem Anstieg von 10.000 bpd gegenüber dem Vormonat entspricht. Diese Entwicklung unterstreicht die enge Energieallianz zwischen den beiden politisch und wirtschaftlich verbundenen Ländern, während Kuba mit einer schweren Energiekrise kämpft, die das Land seit Monaten lähmt.
Die verstärkten Lieferungen erfolgen vor dem Hintergrund einer angespannten Versorgungslage auf der Karibikinsel, die durch Brennstoffknappheit und weitreichende Stromausfälle geprägt ist. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hatte im Oktober 2024 internationale Unterstützung für Kuba eingefordert, nachdem ein landesweiter Stromausfall die Energiekrise verschärft hatte. Die gestiegenen Lieferungen nach Kuba sind Teil eines allgemeinen Anstiegs venezolanischer Öl-Exporte. Diese erreichten im November einen Durchschnitt von 974.033 bpd – den höchsten Wert seit Anfang 2020. Hauptabnehmer waren dabei asiatische Märkte, insbesondere China, mit einer Steigerung der Exporte um 17 % im Vergleich zum Oktober. Exporte nach Asien beliefen sich auf 613.000 bpd, was die strategische Bedeutung dieser Region für Venezuela unterstreicht. Die Vereinigten Staaten, die seit 2019 strenge Sanktionen gegen den venezolanischen Ölsektor verhängt haben, spielten weiterhin eine Rolle, wenn auch eingeschränkt. Unter einer Ausnahmegenehmigung, die dem Energieriesen Chevron erlaubt, begrenzte Mengen venezolanischen Öls zu importieren, gingen die Lieferungen in die USA im November jedoch auf 238.000 bpd zurück. Gleichzeitig stiegen die Exporte nach Europa von 31.000 auf 85.000 bpd. Trotz des Exportbooms bleibt die Ölindustrie Venezuelas mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Veraltete Infrastruktur, mangelnde Investitionen und technische Probleme schränken die Produktionskapazitäten ein. Im November sorgte ein schwerer Unfall in einer der wichtigsten Erdgas-Anlagen der staatlichen Ölgesellschaft PDVSA für Produktionsausfälle. Diese Probleme führten zu einem Rückgang bei der Produktion petrochemischer Nebenprodukte wie Methanol und Petroleumkoks. Insgesamt sanken die Exporte solcher Produkte von 362.000 Tonnen im Oktober auf 330.500 Tonnen im November. Die venezolanische Regierung machte „Sabotageakte“ für den Unfall verantwortlich und verhaftete 11 Personen im Zusammenhang mit dem Vorfall. Die Ölministerin Delcy Rodríguez bekräftigte, dass diese Vorfälle Teil einer systematischen Destabilisierungskampagne seien. Die verstärkten Öl-Lieferungen aus Venezuela sind für Kuba von entscheidender Bedeutung, da sie die schwer angeschlagene Energieversorgung des Landes zumindest teilweise stabilisieren könnten. Im Jahr 2023 betrugen die durchschnittlichen Lieferungen aus Venezuela 56.000 bpd, dennoch reichten diese Mengen nicht aus, um die wiederkehrenden landesweiten Stromausfälle zu verhindern. Neben Venezuela haben auch andere Länder, wie Mexiko und Russland, ihre Unterstützung für Kuba signalisiert. Mexiko hat zuletzt ebenfalls die Öl-Lieferungen an die Insel erhöht, während Russland den Bau einer neuen Raffinerie in Kuba erwägt, um die Energieversorgung langfristig zu sichern. Der Öl-Exportboom Venezuelas könnte durch mögliche politische Änderungen in den USA beeinflusst werden. Die neue Regierung könnte bestehende Sanktionen überprüfen, was sich auf die Öl-Strategie Venezuelas auswirken könnte. Dennoch zeigt die jüngste Entwicklung, dass Venezuela trotz internationaler Restriktionen und interner Herausforderungen seine Rolle als wichtiger Öl-Lieferant in der Region behaupten kann. Kuba bleibt dabei ein zentraler Partner, der auf diese Unterstützung angewiesen ist, um die Energiekrise zu bewältigen.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/9nh2w)
Anzeige (G2)
|
|
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Mai 2025
|
Anzeige (G3) |