Neues aus Kuba
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Mit der für den 1. Januar angekündigten CUC-Abschaffung steuert Kubas gebeutelte Wirtschaft in unruhige See. So wollen Kubas kommunistische Wirtschaftskapitäne das Land durch einen drohenden Sturm navigieren. Am Donnerstag (10.) kündigte die kubanische Regierung an, im Januar mit der lang erwarteten Währungsreform zu beginnen, um das System der zwei Währungen und der verschiedenen Wechselkurse zu vereinheitlichen und so mehr Schwung in Kubas zentrale Planwirtschaft zu bringen. Bereits vor einem Jahrzehnt wurden erstmals Reformen von der kommunistische Partei Kubas verabschiedet, die das Land mehr in Richtung einer gesteuerten Marktwirtschaft mit engerer Anbindung an die internationale Wirtschaft bewegen sollten, die aber an Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Partei und an der kubanischen Bürokratie gescheitert sind. Status QuoSeit fast drei Jahrzehnten sind in Kuba zwei Währungen im Umlauf: der kubanische Peso (CUP) und der konvertierbare Peso (CUC). Beide Währungen werden offiziell im Verhältnis 1:1 zum Dollar bewertet sind aber außerhalb des Landes nicht handelbar. Die Währungen werden zu verschiedenen Kursen umgetauscht: eins-zu-eins für staatliche Unternehmen, 24 CUP für 1 CUC für die Öffentlichkeit und für Joint Ventures, Löhne in der speziellen Entwicklungszone der Insel und Transaktionen zwischen Bauern und Hotels. Kuba hat dieses Währungssystem als Teil eines Maßnahmenpakets zur Öffnung seiner Wirtschaft nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geschaffen. Während das System Kuba half, den Schock des Zusammenbruchs der Sowjetunion zu überstehen, verschleierte es allerdings wegen des eins-zu-eins-Kurses für staatliche Unternehmen auch die wahre wirtschaftliche Situation im Land. Das ändert sichDer CUC wird abgeschafft. Präsident Miguel Díaz-Canel sagte, er werde den Peso bei einem einzigen festen Kurs von 24 zum Dollar belassen und andere günstigere Kurse mit der ersten offiziellen Abwertung des Peso seit Kubas Revolution von 1959 beseitigen. Adios CUC, welcome Dollar?Der Dollar wurde vor kurzem wieder in die kubanische Wirtschaft eingeführt als die Regierung spezielle Geschäfte, die Lebensmittel und andere Artikel des alltäglichen Gebrauchs für US-Dollar und andere handelbare Währungen verkaufen, allerdings nur mit einer Bankkarte. In Scheinen zirkuliert der Dollar nur auf dem Schwarzmarkt, wo er derzeit mit einem Kurs von ungefähr 1,70 CUC gehandelt wird. Havanna sagt, dass die "Dollar-Shops" nur eine vorübergehende Maßnahme sind, aber die teilweise Dollarisierung wird auch für eine gewisse Stabilität sorgen, besonders für Familien, die Geldüberweisungen erhalten und es ist nicht bekannt, ob die Regierung diese Läden, deren Einführung starke Kritik hervorgerufen hat, beibehalten wird, da die meisten Kubaner keinen Zugang zu Dollars haben. Nach der Währungsreform können staatliche und private Unternehmen nun Konten in handelbaren Währungen mit bis zu 80% ihrer Exporteinnahmen führen, anstatt sie an den Staat abzugeben. SchocktherapieDie Abwertung des Pesos wird die Inflation in Kuba vorantreiben, während die Abschaffung von Subventionen zu Entlassungen führen wird, dennoch sagt die kubanische Regierung, dass sie erwartet, jede "Schocktherapie" in der Wirtschaft zu vermeiden, wo der Staat die meisten Preise und Löhne festlegt. Ökonomen erwarten eine dreistellige Inflation. Die Regierung hat angekündigt, die Steigerung vieler staatlich kontrollierter Priese mit einer fünffachen Erhöhung der durchschnittlichen staatlichen Löhne und Renten abzufedern. Diese Lohnerhöhung gilt aber nicht für etwa 2 Millionen der über 7 Millionen Arbeitskräfte im privaten oder informellen Sektor und lässt auch Arbeitslose außer acht. Gleichzeitig erklärt die Regierung, dass staatliche Unternehmen in der Regel nicht mehr subventioniert werden sollen. Auch wenn die Regierung einigen Unternehmen eine einjährige subventiornierte Übergangsfrist gewähr en will. schätzen kubanische Ökonomen schätzen, dass etwa 40% der staatlichen Unternehmen mit Verlust arbeiten und obwohl einige von der Reform profitieren werden, werden viele untergehen. Ein neues Dekret, das am Freitag veröffentlicht wurde, legt fest, dass die Bevölkerung bis zu 180 Tage Zeit haben wird, ihre CUCs bei den Banken und Wechselstuben des Landes zu wechseln. Staatliche Unternehmen können vorübergehend Kredite erhalten, um die Auswirkungen der Abschaffung der Doppelwährung abzumildern. Warum jetzt?Kuba versucht, seine schlimmste Krise seit dem Fall der Sowjetunion zu überwinden, mit einem Wachstumseinbruch von mehr als 8% in diesem Jahr, indem es die Geschäftsbedingungen und die Produktivität ankurbelt. Das Land ist zu mehr als 50% von Importen für Lebensmittel und Treibstoff sowie für landwirtschaftliche und pharmazeutische Produkte abhängig. Doch eine Kombination aus US-Sanktionen, lokalen wirtschaftlichen Fehlern und der COVID-19-Pandemie sind Kubas Deviseneinahmen massiv eingebrochen. Kuba hat in den letzten Jahren rapide Schulden angehäuft, während es immer noch von einem Mangel an grundlegenden Gütern geplagt wird, von Lebensmitteln und Körperpflegeprodukten bis hin zu Medikamenten und Treibstoff. Quelle: Reuters (https://t1p.de/a169)
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Text: Leon Latozke
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