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Western Union hat die Geldtransfers nach Kuba eingestellt. Hintergrund ist die erneute Verschärfung der US-Sanktionen gegen das kommunistische Regime. Die Entscheidung trifft vor allem kubanische Familien, die auf finanzielle Unterstützung aus dem Ausland angewiesen sind.
(Bildquelle: taz © Alexandre Meneghini/Reuters)
Die US-amerikanische Finanzdienstleistungsfirma Western Union (WU) hat am 5. Februar 2025 die Überweisungen nach Kuba eingestellt. WU-Mitarbeiter in Miami bestätigten gegenüber dem unabhängigen kubanischen Nachrichtenportal 14ymedio, dass derzeit keine Transaktionen nach Kuba bearbeitet werden können. Als Grund nannte das Unternehmen zunehmende Einschränkungen durch die US-Regierung, die eine Fortführung des Dienstes unmöglich machten. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit den von der Administration Donald Trumps verschärften Sanktionen gegen d kubanische Regierung.
Die Einstellung der Transfers folgt auf die erneute Verschärfung der US-Sanktionen gegen Kuba. Am 1. Februar 2025 hatte US-Außenminister Marco Rubio die sogenannte "Cuba Restricted List" erweitert, die finanzielle Transaktionen mit Unternehmen untersagt, die vom kubanischen Militär oder Geheimdiensten kontrolliert werden. In diesem Zuge wurde auch das Unternehmen Orbit S.A. auf die Liste gesetzt. Orbit war seit 2022 von der kubanischen Zentralbank autorisiert, internationale Geldtransfers abzuwickeln, und fungierte als Nachfolger der zuvor sanktionierten Finanzgesellschaft Fincimex. Die Sperrung der Geldtransfers betrifft insbesondere kubanische Familien, die auf finanzielle Unterstützung aus dem Ausland angewiesen sind. Exilkubaner in den USA nutzten bislang Western Union als zentrale Plattform, um Verwandte in Kuba mit Geld zu versorgen. Kritiker argumentieren, dass diese Transfers dem kubanischen Regime zugutekommen und zur Stabilisierung des autoritären Systems beitragen. Ein Bericht der Organisation "Cuba Siglo 21" zeigt, dass der Anteil des kubanischen Militärkonglomerats GAESA am offiziellen Geldtransfermarkt seit 2023 um mehr als 95 Prozent gesunken ist. Während GAESA 2023 noch nahezu zwei Milliarden US-Dollar an internationalen Überweisungen verwaltete, soll dieser Betrag 2024 auf voraussichtlich 81,6 Millionen US-Dollar geschrumpft sein. Als Grund dafür nennen Experten eine verstärkte Nutzung informeller Transferwege. Bereits vor der Einstellung der Western-Union-Dienste hatten viele Kubaner begonnen, alternative Wege zu nutzen. Ein erheblicher Teil der Geldtransfers erfolgt mittlerweile über informelle Kanäle, darunter sogenannte "Mulas" – Privatpersonen, die Bargeld oder Sachgüter direkt nach Kuba bringen. Aufgrund der anhaltenden Versorgungskrise bevorzugen viele Menschen mittlerweile Sachspenden wie Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel, da diese in Kuba oft schwer erhältlich sind. Die Entscheidung von Western Union, die Geldtransfers nach Kuba einzustellen, ist ein weiterer Schlag für die Wirtschaft der Insel. Während die US-Regierung mit dieser Maßnahme das kubanische Regime weiter isolieren will, trifft die Einschränkung insbesondere die Bevölkerung, die auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage in Kuba unter diesen Bedingungen weiterentwickelt und ob die Regierung alternative Finanzierungsquellen erschließen kann.
Quelle: 14ymedio (https://t1p.de/4w6hg)
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Text: Leon Latozke
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