Neues aus Kuba
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Stürme über Europa, Wärmerekorde in Alaska und Schnee im US-Sonnenstaat Florida. Auch in Havanna begann man das neue Jahr besser nicht in kurzen Hosen und so mancher fragt sich, ob das Wetter noch so verrückt spielt, dass es auf Kuba schneit. So wurde in historischen Aufzeichnungen schon von Schnee in Pinar del Rio berichtet. Noch schneit es nicht auf der größten Antilleninsel, doch Temperaturen um den Gefrierpunkt gab es auf Kuba in der Vergangenheit schon mehrfach. So sanken das Thermometer am 28. Januar 1940 auf dem Rancho Boyeros Flughafen, am Rande der Hauptstadt, auf frostige 2.0° Celsius.
Am 11. Januar 1970 registrierten die Meteorologen im Dorf Güira de Melena nur 1,8° und in der Hauptstadt sanken die Temperaturen auf 8,5°, den niedrigsten Wert der jemals in Havanna gemessen wurde. Im darauffolgende Jahr, am 21. Janaur 1971, waren die Zuckerrohrfelder in Puerto Rico Libre von einer dünnen Eisschicht bedeckt und die nahe gelegenen Wetterstation in Matanzas ermittelte eine Tiefsttempoeratur von 1,0°. Der kubanische Kälterekord von 0,6° wurde am 18. Februar in Bainoa aufgestellt. Seit es Wetteraufzeichnungen in Kuba gibt, wurde auf der Insel keine tiefere Temperaturen gemessen. Doch historische Aufzeichnungen legen nahe, dass es in der Zeit davor noch kälter war. So berichtet Andrés Poey Aguirre, Begründer der wissenschaftlichen Meteorologie in Kuba, dass Alexander von Humboldt bei seinem Aufenthalt im Jahre 1800 in seinen Aufzeichnungen Glatteis in Havanna festhielt. Er schildert auch den strengen Winter 1845, in dem es bei Santiago de Cuba, im wärmeren Osten der Insel, zu Frost gekommen sei. Damals sei in San Diego Núñez, nicht weit von Havanna entfernt, das Öl in den Straßenlaternen gefroren. Poyo scheibt in seinen Notizen auch vom Schneefall auf einem Berggipfel in Pinar del Rio im Westen Kubas im Januar 1853. Auch wenn es jenseits der nur 160 Kilometer breite Straße von Florida im US-amerikanischen Sonnenstaat erstmals seit 30 Jahre geschneit hat und die Temperaturen in Havanna derzeit in der Nacht auf nur 13° fallen, geben die Meteorologen Entwarnung: sie halten die Schneefallwahrscheinlichkeit auf der Zuckerinsel derzeit für sehr gering. Die Experten gehen davon aus, dass die eisige Luft arktischen Ursprungs, die derzeit die Ostküste der USA in ihrem eisigen Griff hält, und die Kaltfronten aus Nordamerikas bei einem weiteren Vordringen in Richtung Kuba durch die wärmeren Gewässer des Golfs von Mexikos und die Floridastraße abgeschwächt würden.
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Text: Leon Latozke
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