Neues aus Kuba
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Kuba stärkt seine Beziehungen zu Russland und will den Russischunterricht im staatlichen Fernsehen wieder einführen – eine Praxis aus der Zeit des Kalten Krieges. Die Initiative, entwickelt in Kooperation mit der Universität Havanna und dem Puschkin-Institut, soll vor allem Menschen ohne Internetzugang erreichen.
Die kubanische Regierung setzt ihre Annäherung an Russland fort und reaktiviert eine Sprachinitiative aus der Zeit des Kalten Krieges. Künftig werden im staatlichen Fernsehen Russischkurse ausgestrahlt, insbesondere für jene, die keinen Zugang zum Internet haben.
Die Wiederaufnahme des Russischunterrichts im Fernsehen erinnert an eine Praxis aus den 1970er und 1980er Jahren, als die Sowjetunion ein zentraler Partner Kubas war. Während der 1970er und 1980er Jahre war Russisch fester Bestandteil des Bildungssystems, da viele junge Kubaner in die Sowjetunion reisten, um dort zu studieren oder zu arbeiten. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR verlor die Sprache an Bedeutung, erlebt nun aber eine Renaissance. Das Sprachprogramm entsteht in Zusammenarbeit mit der Universität von Havanna und dem A.S.-Puschkin-Staatsinstitut für Russische Sprache. Die Lehrinhalte sind laut der Dozentin Elizaveta Golovaja bereits fertiggestellt, die Ausstrahlungstermine werden mit dem kubanischen Rundfunk (ICRT) abgestimmt. Die russische Botschaft in Havanna bezeichnete das Programm als "wichtigen Schritt" in der bilateralen Zusammenarbeit. Die Initiative fügt sich in eine umfassendere Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Staaten ein. Neben Bildungskooperationen sind wirtschaftliche und militärische Partnerschaften im Ausbau. So unterstützt Russland Kuba unter anderem mit Energielieferungen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften eine Rolle bei der Annäherung spielen. Kuba kämpft mit einer schweren Energiekrise, die zuletzt zu landesweiten Stromausfällen führte. In diesem Zusammenhang verstärkte Russland seine Energielieferungen an die Insel, darunter Rohölimporte. Parallel dazu laufen Gespräche über den Bau einer russischen Raffinerie in Kuba. Laut Berichten hat die russische Regierung bereits eine Delegation nach Havanna entsandt, um die wirtschaftlichen Kooperationsmöglichkeiten weiter auszuloten. Während offizielle Stellen betonen, dass die Einführung der Russischkurse bildungspolitisch motiviert sei, wird die Initiative in geopolitischen Analysen als Teil der strategischen Allianz zwischen Kuba und Russland interpretiert. Historisch gesehen spielte die Sprachpolitik auf der Insel eine wichtige Rolle: In den 1970er Jahren wurde Russisch verpflichtend unterrichtet, während Englisch in den Hintergrund trat. Nach dem Zerfall der Sowjetunion nahm die Bedeutung des Russischen ab. Die erneute Stärkung der sprachlichen und kulturellen Verbindungen zu Russland dürfte daher nicht nur Bildungs-, sondern auch wirtschafts- und sicherheitspolitische Implikationen haben.
Quellen: Russische Botschaft in Kuba/X (https://t1p.de/86t2k), voz.us (https://t1p.de/fr19r), giport.ru (https://t1p.de/nkrtz)
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Text: Leon Latozke
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