Neues aus Kuba
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Die spanische Fluggesellschaft Iberia fokussiert sich auf profitable Routen in den USA und Lateinamerika, während Kuba vor strukturellen Herausforderungen steht. Trotz zufriedenstellender Belegungsraten verzeichnen die Flüge nach Havanna saisonale Schwankungen. Eine strategische Neuausrichtung der Fluggesellschaft könnte zu einer Reduktion der Frequenzen nach Kuba führen.
Die spanische Fluggesellschaft Iberia verzeichnete in den vergangenen Monaten gemischte Ergebnisse bei ihren Verbindungen zu Kuba im Vergleich zu anderen Destinationen in den USA und Puerto Rico. Während der transatlantische Markt insgesamt von einer hohen Nachfrage geprägt ist, zeigen die Routen nach Kuba – speziell der Flug zwischen Madrid und Havanna – eine deutlich variablere Entwicklung.
Beatriz Guillén, Direktorin von Global Sales bei Iberia, betonte in einem Interview mit dem Miami Herald, dass die Nachfrage nach Flügen nach Havanna zwar „gute Belegungsraten“ aufweist, jedoch derzeit nicht den Schwung anderer internationaler Ziele erreicht. Laut ihren Ausführungen erlebt die Insel aktuell einen „einen Zyklus“ mit weniger robustem Tourismus, was dazu führt, dass das verfügbare Flugzeugmaterial verstärkt in profitablere Märkte investiert wird. „Die Nachfrage ist nicht schlecht, denn wir haben eine gute Auslastung, aber es gibt einen Mangel an Flugzeugen, und wir setzen unsere Prioritäten auf andere Märkte“, so Guillén im Interview. Neben der aktuellen Zyklizität, ist der rückläufige Tourismus auf der Insel ein weiterer Aspekt, der den Flugverkehr nach Kuba beeinträchtigt. Die offizielle Statistik der kubanischen Behörden weist für das Jahr 2024 lediglich 2,2 Millionen internationale Besucher aus – ein Rückgang um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der nieddrigste Stand seit 17 Jahren. Dieser Rückgang wird unter anderem auf die anhaltende Wirtschaftskrise, Versorgungsengpässe im Energiesektor sowie auf außenpolitische Sanktionen zurückgeführt. Insbesondere die Aufnahme Kubas in die Liste der „Staaten, die den Terrorismus unterstützen“, hat weitreichende Folgen: Reisende aus Ländern, die dem Visa Waiver Program angehören, sind nach einem Kuba-Besuch seit dem 12. Januar 2021 nicht mehr für eine visumfreie Einreise in die USA qualifiziert und müssen stattdessen reguläre Visa beantragen. Zusammenfassend zeigt sich, dass Iberia sich in einem dynamischen Marktumfeld bewegt, in dem ökonomische Effizienz und Nachfrage als zentrale Entscheidungsfaktoren fungieren. Während die Fluggesellschaft in den USA und Lateinamerika auf Wachstumskurs ist und in moderne Flotte investiert, scheint Kuba aufgrund der schwankenden Nachfrage und der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Hintergrund zu rücken. Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur bei Iberia. Auch andere europäische Airlines haben angekündigt, ihre Kuba-Verbindungen aufgrund mangelnder Rentabilität einzustellen. So wird Edelweiss, eine Tochtergesellschaft von Swiss International Air Lines, ihre Flüge nach Havanna im Laufe des Jahres aus dem Programm nehmen. Ebenso hat Condor beschlossen, ihre Kuba-Routen aus wirtschaftlichen Gründen auszusetzen. Diese Entscheidungen unterstreichen die strukturellen Schwierigkeiten des kubanischen Marktes und die wachsende Herausforderung für internationale Fluggesellschaften, die Nachfrage auf einem auskömmlichen Niveau zu halten. Die strategische Neuausrichtung auf profitablere Routen spiegelt nicht nur den globalen Trend zu optimierten Flugplänen wider, sondern macht auch deutlich, dass der Kubatourismus vor erheblichen strukturellen Herausforderungen steht – sowohl auf Seiten der Fluggesellschaften als auch in Bezug auf die politische und wirtschaftliche Situation auf der Insel.
Quelle: Miami Herald (https://t1p.de/3ald5)
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Text: Leon Latozke
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