Neues aus Kuba
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Über 40.000 im Ausland lebende Kubaner wollen auf die Insel zurück. Das erklärte das kubanische Außenministerium in Brüssel. Demnach reisen Kubaner zunehmend, wandern aber und nicht mehr massiv aus.
Seitdem die kubanische Regierung vor fünf Jahren Reformen eingeleitet hat, die es den im Ausland lebenden Kubanern ermöglichten, sich dauerhaft auf der Insel niederzulassen, haben mehr als 40.000 kubanische Staatsangehörige aus der ganzen Welt eine "Repatriierung" auf die Insel beantragt, sagte der kubanische Diplomat Ernesto Soberón am Wochenende (21.) beim XIII. Regionaltreffen der in Europa lebenden Kubaner in Brüssel. Laut Soberón, Direktor für Konsularangelegenheiten im kubanischen Außenministerium, haben 40.603 im Ausland lebende Kubaner einen Daueraufenthalt auf der Insel beantragt, ein Prozess, der als Repatriierung bezeichnet wird. Der Beamte ließ offen, wieviele davon genehmigt wurden. Unklar ist auch, wie viele von denen, die die Genehmigung erhalten haben, tatsächlich planen, auf die Insel zurückzukehren und Kuba zu ihrem ständigen Zuhause zu machen. Viele Anträge auf Repatrieerung werden gestellt, um bürgerliche und wirtschaftlichen Rechte wieder zu erlangen - zum Beispiel das Recht, Immobilien auf der Insel zu besitzen. Mit der im Januar 2013 in Kraft getretenen Migrationsgesetze wurde die so genannte Ausreisegenehmigung für Inselbewohner abgeschafft. Kubaner können seitdem ihr Land ohne staatliche Genehmigung verlassen und die Dauer von Auslandsaufenthalten wurde auf zwei Jahre erhöht. Erst nach Ablauf dieser Zweijahresfrist, die verlängert werden kann, stuft die Regierung betroffene Kubaner als "Emigrant" ein, was ihnen den legalen Aufenthalt auf der Insel sowie verschiedene bürgerliche, wirtschaftliche und politische Rechte entzieht. Diese Änderung hat es vielen Kubanern, die die Insel nach Januar 2013 verlassen haben, ermöglicht, sowohl im Ausland zu leben als auch in Kuba einen Status als Dauergast zu erhalte. In den kubanischen Regierungstatistiken erscheinen diese Personen nicht als Migranten. Soberón erklärte weiter, dass die kubanischen Einwanderungsbehörden vom 14. Januar 2013 bis 14. Januar 2018 mehr als 2 Millionen Einreisen von im Ausland lebenden Kubanern auf die Insel registriert hätten. Seitdem hätten seien Landsleute mehr als 2,6 Millionen Auslandsreisen unternommen. Soberón kam zu dem Schluss, dass "die Kubaner zunehmend reisen und nicht massiv auswandern." Der Diplomat ließ dabei aber offen ob in den genannten Zahlen, Ärzte und andere Beamte erfasst sind, die auf von der Regierung geförderten Reisen unterwegs sind. Fakt ist, dass zwischen 2015 und 2017 allein in den USA nach offiziellen Angaben 185.047 Kubaner eine Green Card erhielten. Der Exodus der Kubaner über Mittelamerika und Mexiko in diesen Jahren löste eine humanitäre Krise und die Intervention von Regionalregierungen, den Vereinten Nationen und den Vereinigten Staaten aus. Dass die Zahl der Kubaner, die in die USA auswanderten, dem bevorzugten Ziel kubanischer Migranten, zurückgegangen ist, liegt vor allem der Änderung der US-Einwanderungspolitik. Im Januar 2017, kurz vor Ablauf seiner Amtszeit, beendete Präsident Barack Obama die so genannte "Wet Foot, Dry Foot"-Politik, die Kubanern, die es in den Vereinigten Staaten an Land schafften, eine besondere Einreisegenehmigung gewährte. Die Änderung der US-Politik hatte erhebliche Auswirkungen auf die Zahl der Kubaner, die die mexikanisch-amerikanische erreichten. Von Oktober 2017 bis September 2018 kamen nach Angaben der US-amerikanischen Behörden 6.223 Kubaner an die Grenze. 2016 lag die Zahl im vergleichbaren Zeitraum bei 41.523. Präsident Donald Trump hat die Bestimmungen weiter verschärft. Die Aussetzung der Visaverarbeitung und des Programms zur Familienzusammenführung in der Botschaft in Havanna hat die kubanische Migration in die Vereinigten Staaten auswandern, weiter reduziert. Nach einem Bericht des US-Außenministeriums waren für das Geschäftsjahr 2018 bis zum 3. August nur 134 Dokumente zur Familienzusammenführung ausgestellt worden. Darüberhinaus ist nicht zu erwarten, dass die Vereinigten Staaten ihr Ziel von 20.000 jährlichen Auswanderungsvisa, das sie im Rahmen der Migrationsabkommen mit Kuba vereinbart haben, erreichen. Bis Ende Juli wurden nur 3.195 Visa ausgestellt. Die Änderung US-Einwanderungspolitik gegenüber Kuba hat dort andere Auswanderungsziele attraktiver gemacht. Nach offiziellen Angaben hatten bis Juni dieses Jahres 1.106 Kubaner in Brasilien Zuflucht gesucht. Bis Mai hatten weitere 2.025 Menschen in Uruguay Aufnahme beantragt. Und 11.119 kamen 2017 in Chile an. Quelle: Granma
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Text: Leon Latozke
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