(Bildquelle: Deutsche Manufakturenstrasse © N. a.)
Auch Kuba stellt sich dem globalen Problem der Fast-Fashion-Industrie. Eine aufstrebende Bewegung im Land zeigt, wie nachhaltige Mode aus Abfallmaterialien entstehen kann. Im Fokus steht das Buch „Upcycling Havanna: Fashion, Art & Architecture“, das eindrucksvoll dokumentiert, wie Designerinnen und Designer in der kubanischen Hauptstadt Mode, Kunst und Architektur miteinander verbinden, um innovative und umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln.
Auf der Karibikinsel, die seit Jahrzehnten unter den wirtschaftlichen Folgen des US-Embargos und einer anhaltenden Versorgungskrise leidet, wird Kreativität zur Notwendigkeit. Der Mangel an importierten Textilien und anderen Konsumgütern hat den Blick auf lokale und recycelbare Materialien gelenkt. Aus Stoffresten, Verpackungen und scheinbar nutzlosen Gegenständen entstehen Kleidung und Accessoires, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch anspruchsvoll sind. Die Bewegung setzt dabei ein starkes Signal gegen die Wegwerfmentalität der globalen Modeindustrie. Fast Fashion, geprägt von massenhafter Produktion, kurzen Lebenszyklen und extremen Umweltbelastungen, steht in scharfem Kontrast zu den Prinzipien des Upcyclings. Die kubanischen Designer verfolgen das Ziel, Mode nicht nur als Ausdruck von Individualität, sondern auch als Spiegel von Verantwortung und Nachhaltigkeit zu etablieren. Das Buch „Upcycling Havanna“ beleuchtet die verschiedenen Facetten dieses Ansatzes. Es zeigt, wie Modedesign mit künstlerischen und architektonischen Elementen verschmilzt, um eine nachhaltige Ästhetik zu schaffen. Neben der Mode spielt auch die kulturelle Identität Kubas eine zentrale Rolle. Die kreativen Projekte reflektieren die Geschichte, den Erfindungsreichtum und die Herausforderungen des Landes.
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