Die Kultursendung Stadt Land Kunst auf ARTE widmet sich dem kubanischen Schriftsteller Pedro Juan Gutiérrez und saeiner „Schmutzige Trilogie von Havanna“, in der Gutiérrez das alltägliche Leben im von Krise geprägten Kuba der 1990er-Jahre beschreibt. Die Werke spiegeln die Auswirkungen des „Período especial“ wider – einer Zeit massiver wirtschaftlicher Not nach dem Ende sowjetischer Unterstützung. Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise auf der Insel erhalten Gutiérrez’ Texte neue Relevanz.
In einem aktuellen Beitrag der Kultursendung Stadt Land Kunst widmet sich der deutsch-französische Sender ARTE dem kubanischen Schriftsteller Pedro Juan Gutiérrez. Im Mittelpunkt der Sendung steht die literarische Verarbeitung der kubanischen Gegenwart, die Gutiérrez seit den 1990er-Jahren in einer radikal realistischen Sprache beschreibt. Seine Werke, insbesondere die international beachtete Schmutzige Trilogie von Havanna, gelten als eindrucksvolle Zeugnisse des Überlebenskampfes im postrevolutionären Kuba.
Der historische Hintergrund seiner Bücher ist das sogenannte Período especial, die wirtschaftliche Krise, die Kuba nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er-Jahre erschütterte. Der Wegfall von Subventionen, verschärfte US-Sanktionen und strukturelle Schwächen führten zu einer drastischen Verarmung. Stromausfälle, Nahrungsmittelknappheit und infrastruktureller Verfall bestimmten das Leben weiter Teile der Bevölkerung. Gutiérrez schildert diese Realität nicht als Ausnahme, sondern als Normalität. Die Aktualität des ARTE-Beitrags ergibt sich auch aus der gegenwärtigen Lage Kubas. Das Land befindet sich erneut in einer tiefen wirtschaftlichen Krise – bedingt durch den Rückgang venezolanischer Wirtschaftshilfe, die Folgen der COVID-19-Pandemie und die erneute Verschärfung der US-Sanktionen unter der Trump-Administration. Hinzu kommen Inflation, Mangelwirtschaft und zunehmende Auswanderung. In dieser Situation erfahren die Werke von Gutiérrez neue Relevanz: Sie liefern eine literarische Chronik eines Zustands, der in der kollektiven Erfahrung vieler Kubaner fortbesteht.
Quelle: arte Mediathek. Video verfügbar bis 16.04.2026
Quelle: ARTE (https://t1p.de/dyz3k)
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