Neues aus Kuba
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Luxusgut unter Druck: Kubanische Zigarren, beliebtes männliches Statussymbol, sind in Deutschland immer seltener verfügbar, die Preise steigen rapide. Dies ist zum Teil auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen. Zigarren haben in der Welt des Genusses und der Raffinesse immer eine herausragende Stellung eingenommen. Sie sind mehr als einfache Rauchwaren; sie sind ein Symbol für Genuss, Luxus und auch für den gehobenen Lebensstil. In dieser Hinsicht war es für viele eine Überraschung, zu erfahren, dass kubanische Zigarren in Deutschland immer knapper werden und ihre Preise rapide ansteigen. Dieser Trend wirft ein Schlaglicht auf die Gründe hinter diesem rätselhaften Phänomen und seine Auswirkungen auf die Welt des Zigarrenrauchens.
Zigarren aus Kuba werden weltweit durch ein staatliches kubanisches Unternehmen namens Habanos nach eigenem Ermessen an seine Hauptimporteure verteilt, Für Deutschland, Österreich und Polen ist der offizielle Alleinimporteur 5th Avenue. Doch warum kann der der Nachfrage in Deutschland nicht mehr gerecht werden? Der Mangel an kubanischen Zigarren in Deutschland hat mehrere Ursachen. Ein entscheidender Faktor ist die rapide wachsende Nachfrage aus China, einem Land, das in den letzten Jahren verstärkt auf den Geschmack von Zigarren gekommen ist. Chinesische Zwischenhändler haben begonnen, große Mengen kubanischer Zigarren zu kaufen. Dieser Trend hat dazu geführt, dass China nun nach Spanien das Hauptabnehmerland für kubanische Zigarren ist, gefolgt von Deutschland, Frankreich und Schweiz. Diese verstärkte Nachfrage aus China hat nicht nur die Preise für kubanische Zigarren in die Höhe getrieben, sondern auch die Verfügbarkeit auf dem deutschen Markt stark reduziert. Doch der Habaons-Engpass ist nicht allein auf die Nachfrage in China zurückzuführen, wurde doch während der Corona-Lockdowns die Zigarrenproduktion aufv der Karibikinsel zeitweise vollständig eingestellt. Danach führten die Abstandsregeln in den Fabriksälen zu einer reduzierten Arbeitskapazität. Diese Einschränkungen führten dazu, dass die kubanischen Zigarren Europa mit Verzögerung erreichten. Hinzukommen Produktionsstörungen auf Kuba, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Hurrikane und andere extreme Wetterereignisse haben die Tabakplantagen und Produktionsanlagen auf Kuba schwer getroffen. Die Ernteausfälle haben zu einem erheblichen Rückgang der Zigarrenproduktion geführt. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tabakernte und die Zigarrenproduktion sind ein beunruhigender Aspekt, der weit über die Zigarrenbranche hinausgeht. Darüber hinaus leidet Kuba unter wirtschaftlichen Problemen. Die begrenzte Verfügbarkeit von Düngemitteln und Pestiziden bedroht die Ernte auf den Plantagen. Transportmittel wie Busse leiden unter Treibstoffknappheit, während Fabriken Schwierigkeiten haben, Papier für Banderolen und Aluminium für Hülsen zu beschaffen. Die Abwanderung junger Menschen, einschließlich erfahrener Tabakroller, erschwert die Situation weiter, und die Ausbildung des Nachwuchses gestaltet sich schwierig. Die Wirtschaftskrise in Kubas Verbündetem, Venezuela, hat zudem den Zugang zu verbilligtem Öl beeinträchtigt. Ein weiterer Faktor, der in Kuba immer wieder angeführt wird, sind die andauernde Handelsbeschränkungen, die von Donald Trump verschärft und von Joe Biden bisher nicht aufgehoben wurden. Schlechte Bedingungen für ein Produkt, das in Zeiten sinkender Einnahmen aus dem Tourismus einer der letzten verbliebenen Devisenbringer für das Land ist. In Zeiten sinkender Einnahmen aus dem Tourismus sind kubanische Zigarren einer der letzten verbliebenen Devisenbringer für das Land. Im Frühjahr 2023 kehrte das Habanos-Festival erstmals nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurück. Auf dem traditionellen Event, an dem etwa 2000 Händler, Zigarrenliebhaber und Journalisten teilnehmen, gab sich auch Miguel Díaz-Canel die Ehre – dies war das erste Mal seit Fidel Castro, dass ein Staatschef wieder an diesem Festival teilnahm und unterstreicht die zunehmende Bedeutung, die Kuba seinem Exportschlager, den Habanos-Zigarren, beimisst. Die Tatsache, dass der Kubas Zigarrenabsatz im vergangenen Jahr trotz Preiserhöhungen erstmals nicht veröffentlicht wurde, deutet auf stark gesunkene Produktion und Absatz hin und darauf, dass der kubanische Zigarren in Kuba weiterhin Mangelware bleiben.
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Text: Leon Latozke
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