Fidel Castro geht ins Exil nach Mexiko und trifft Che Guevara. In Santa Rosa wird der waghalsige Plan, mit einer Handvoll Rebellen auf Kuba zu landen und die Revolution ins Land zu tragen, vorbereitet. Zusammen mit seinem Bruder Rául begibt sich Fidel Castro ins Exil nach Mexico um die nächsten Aktionen zu planen. Dort macht er eine Bekanntschaft, die nicht nur sein Leben, sondern auch die Geschicke seiner Heimat Kuba prägen wird. Er begegnet Ernesto Che Guevara, von dem er sofort fasziniert ist. Castro sieht in dem argentinischen Arzt und Revolutionär nicht nur einen Gleichgesinnten sondern erkennt in ihm auch einen ebenbürtigen Partner. Eine Sympathie, die auf Gegenseitigkeit beruht. Che Guevara, der zu diesen Zeitpunkt kein Perspektiven für seine Ziele in Lateinamerika sieht, ist vom charismatischen Castro so angetan, dass er beschließt, sich den kubanischen Revolutionären anzuschließen. Der neue Plan den Fidel Castro in Mexiko vorbereitet, scheint noch waghalsiger als der Angriff auf die Moncada-Kaserne. Mit gerade mal 80 Mann will er auf Kuba landen und sich in den Dschungel der Sierra Maestra schlagen, eine gebirgige Wildnis an der Ostküste der Insel. Zur Ablenkung von der Landung sollen Gefolgsleute Castros, die noch auf der Insel sind, in Santigao de Cuba einen Volksaufstand anzetteln. Haben es die Revolutionäre erst einmal geschafft in der Wildnis unterzutauchen, wollen sie aus dem Untergrund operieren und überfallartig immer dort auftauchen, wo sie am wenigsten erwartet werden. Ein Brand hier, eine Explosion dort, immer unvermutet, immer überraschend. So will man den Gegner ständig unter Druck setzen. Diese neue Taktik ist nicht nur ausgesprochen wagemutig, sie wird sich als äußerst erfolgreich herausstellen. Der Begriff “Guerilla“, was soviel wie „kleiner Krieg“ bedeutet, wird sich für diese Strategie einbürgern, bei der an vielen kleinen Schauplätzen gekämpft wird. Che Guevara, von der Idee der Revolution überzeugt, schließt sich als Sanitätsoffizier der Bewegung des 26. Juli an. Vor allem aber ist er von der Person Fidel Castro beeindruckt, der sich offensichtlich für unbesiegbar hält und nicht eine Minute am Erfolg seines Vorhabens zweifelt. Unter ideologischen Gesichtspunkten bestehen zwar Unterschiede zwischen Che und Fidel, die sich aber nicht nachteilig auswirken sondern vielmehr darin resultieren, dass Castro von den umfangreichen Kenntnissen Che Guevaras von den marxistisch-leninistischen Theorien Nutzen ziehen kann. So betont Fidel Castro immer wieder, dass die kubanische Revolution nicht kommunistisch ist, sondern sozialistischen Ideen anhängt. Castro steht den kubanischen Kommunisten schon immer skeptisch gegenüber und wird von diesen auch in keiner Weise unterstützt. Die kommunistische Partei in Mexiko verweigert während der Vorbereitungen nicht nur jede Unterstützung, sondern unterrichtet das Battista-Regime in Kuba sogar über die geplante Invasion. Auf die Freundschaft mit Che Guvara, die während der kommenden Jahre immer enger werden wird, hat Castros antikommunistische Einstellung indessen keinerlei Auswirkung. Castro hat in Mexiko mittlerweile nahe der Hauptstadt auf der Ranch Santa Rosa ca. 40 Männer um sich geschart und im Mai 1956 beginnt für die künftigen Guerilleros eine harte Kampfausbildung. Den Männern werden unerbittliche Märsche und Nachtwanderungen, karge Verpflegung, rigoroses Rauchverbot und unnachgiebige Disziplin auferlegt, damit sie den Strapazen gewachsen sind, die sie in der unwirtlichen Sierra Maestra erwarten. Das harte Training soll aber auch die an ihre Grenzen führen und zur Aufgabe veranlassen, die den Anforderungen der Mission nicht gewachsen sind. Che Guevara, der an sich selbst die höchsten Anforderungen stellt, erweist sich bald als bester der Guerilleros und wird zum Personalchef ernannt. Die mexikanischen Behörden sind gut informiert über die Plane der Bewegung des 26. Juli, lassen die Revolutionäre aber kurz darauf wieder frei, unter der Auflage, das Land innerhalb 2 Wochen zu verlassen. Castro ist klar, dass er jederzeit wieder verhaftet werden kann, es heißt also schnell zu handeln. Einem der Guerilleros Antonio del Conde, von Fidel „El Cuate“ genannt, gehört eine Motoryacht, die Granma. Obwohl das 18-Meter-Boot ziemlich heruntergekommen war und nur für 10-12 Personen ausgelegt war, hat es Fidel Castro für die Überfahrt nach Kuba ausgewählt. Die Umrüstung der Granma dauerte mehrere Monate und in dieser Zeit wird die Gruppe der Guerilleros in Mexiko um zusätzliche Anhänger erweitert. Das Geld für Waffenkäufe und den Umbau der Granma erhält Fidel Castro von Carlos Prío, dem ehemaligen kubanischen Präsidenten, der mittlerweile in den USA lebt. Castro ist sich bewußt, dass Prío vorhat nach Battistas Sturz selbst wieder an die Macht zu gelangen und er ihn deshalb unterstützt. Angesichts der 50.000 Dollar, die Prío anbietet, spielt das aber zu diesem Zeitpunkt für Castro eine untergeordnete Rolle. Ironie der Geschichte: Prío hatte dieses Geld höchstwahrscheinlich von der CIA erhalten, da die US-Amerikaner das Battista-Regime inzwischen als Störfaktor betrachteten. Nächstes Kapitel: Invasion in Kuba
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