Castro beruft sich auf das Widerstandsrecht und gründet eine politisch-militärische Bewegung. Der Sturm auf die Moncada-Kaseren scheitert. Castro wird vor Gericht gestellt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. In der Verhandlung gewinnt der begnadete Redner viele Sympathien. Wieder auf freiem Fuß gründet Castro die Bewegung des 26. Juli Nach der Abweisung seiner Klage beruft sich Fidel Castro auf das in der Verfassung von 1940 enthaltene Widerstandsrecht. Er versammelt etwa 1200 Gefolgsleute um sich und gründet eine eigene politisch-militärische Bewegung. Deren erklärtes Ziele sind unter anderem der Kampf gegen Korruption und für soziale Gerechtigkeit, die Wiederherstellung der bürgerlichen Verfassung von 1940, eine Bildungs- und Agrarreform, sowie die Partizipation der Arbeiter an den Profiten der Unternehmen. Als erste Aktion plant die Gruppe um Fidel Castro den Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba. Damit und mit einem Angriff auf die Kaserne Carlos Manuel de Céspedes in Bayamo soll ein Volksaufstand im Osten Kubas ausgelöst werden. Am 26. Juli 1954 will der damals 26-jährige Fidel mit 115 Anhängern und noch wenige Waffen die Kaserne mit 1500 Mann Besatzung erobern, um einen Volksaufstand gegen Battista zu entfachen. Die Aktion, die als Beginn der revolutionären Karriere Fidel Castros in Kuba gilt, scheitert kläglich. Castro und 29 seiner Gefolgsleute werden festgenommen. Vermutlich wegen seiner Ehe mit Mirta Diaz-Balart wird Fidel Castro nicht wie viele seiner Kameraden gefoltert und getötet. Im September 1953 wird er vor Gericht gestellt und erhält die Chance sich öffentlich zu rechtfertigen. Die mitreisenden Reden, die Fidel zu seiner Verteidigung hält, verschaffen dem begnadeten Redner viele Sympathien beim kubanischen Volk. Nach dem Urheber der Moncada-Aktion gefragt antwortet er: Der einzige intellektuelle Autor dieser Revolution ist José Martí, der Apostel unserer Unabhängigkeit. Mit solchen Äußerungen und seiner unnachgiebigen Haltung im Prozess gelingt es Fidel Castro die Anklage gegen die Gewaltherrschaft Battistas zu richten und erlangt zum ersten Mal nationale Bekanntheit. Seine Rede schließt Castro mit den Worten: Verurteilt mich; das hat nichts zu bedeuten; die Geschichte wird mich freisprechen Castro wird zu fünfzehn Jahren Zuchthaus auf der Isla de los Pinos verurteilt. Im Gefängnis rekonstruiert Castro seine Verteidigungsrede, lässt sie aus dem Gefängnis schmuggeln und publizieren. Dieser Schlusssatz wird seit der gedruckten Erstauflage als Titel verwendet und ist zu einem geflügelten Wort geworden. Die liberalen Haftbedingungen – sein Ex-Schwager war mittlerweile stellvertretender Innenminister – ermöglichtem ihn den Kontakt zu seinen politischen Freunden und die politischen Weiterbildung zusammen mit seinen Mitgefangenen. Nach knapp zwei Jahren kommen er und 25 seiner Kameraden im Rahmen einer Generalamnestie wieder frei, die Battista unter dem Druck der breiten Öffentlichkeit erlässt. Erstmals zahlte sich Castros Taktik aus, die Massen auf seine Seite zu bringen. Wieder auf freiem Fuß gründet er mit alten und neuen Anhängern die Bewegung des 26. Juli, benannt nach dem Datum des Sturms auf die Moncada-Kaserne. Einziges Ziel der Vereinigung ist der Sturz des Diktators Fulgencio Battista. Eine vorgegebene ideologische Richtung oder ein ausgearbeitetes politisches Programm gibt es nicht. Nächstes Kapitel: Mexico
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