Wussten Sie, dass auf Kuba zweimal fast tausend Tage lang ununterbrochen Sommerzeit herrschte? Wissenswertes zur Zeit auf der größten Antilleninsel. Kuba liegt in der Zeitzone um den 75°-Meridian und auf der Insel gilt die Eastern Standard Time (EST), gelegentlich ist auch von der analogen Cuban Standard Time (CST) zu lesen. Die EST ist gegenüber der Zeit am Nullmeridian um minus fünf und damit gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) um minus sechs Stunden verschoben. Wenn es also in Deutschland 12:00 mittags ist, ist es auf Kuba 6:00 Uhr in der Früh'. Die Eastern Standard Time wurde in Kuba am 19. Juli 1925 eingeführt. Bis dahin galt auf der Insel die Havanna-Meridian-Zeit, und an diesem Tag wurden in Kuba morgens um 11:30 Uhr und 37,5 Sekunden alle Uhren auf 12:00 Uhr gestellt. So gibt es am 19. Juli 1925 auf Kuba eine halbe Stunde, die nie existiert hat. Durch seine äquatornahe Lage auf der Nordhalbkugel schwanken die Tageslängen auf Kuba nicht so sehr wie weiter nördlich, aber auch in der Karibik sind die Tage im Sommer spürbar länger als im Winter. Der längste kubanische Tag an der Sommersonnenwende um den 21. Juni dauert ungefähr 13:40 Stunden. Im Dezember dauert die Nacht in Kuba über 13 Stunden und die Tage beginnen rund eine Stunde später als im Sommer. Während der Wintersonnenwende um den 20. Dezember ist es in Havanna 10:42 Stunden hell. Und auch auf Kuba folgt man der Argumentation, durch Zeitverschiebung Energie sparen zu können, und stellt zweimal im Jahr die Uhren um. Neben der Normalzeit (horario normal), der Eastern Standard Time (EST), gilt auf Kuba im Sommer die um eine Stunde verschobene horario verano, die Eastern Day Time (EDT). Allerdings ist die Sommerzeit in der EST-Zone und damit auch auf Kuba länger als als in der EU. In der Regel beginnt sie zwei Wochen früher und endet eine Woche später. In dieser Zeit, wenn auf Kuba Sommerzeit herrscht, bei uns aber noch nicht oder nicht mehr, beträgt der Zeitunterschied zur MEZ nur fünf und nicht sechs Stunden wie sonst.
Auf Kuba wurde die Sommerzeit erstmals per Prasidentendekret vom 10. Juli 1928 eingeführt und sollte in den folgenden Jahren immer von 1. Mai bis zum 10. Oktober dauern. Alles scheint jedoch darauf hinzudeuten, dass die Maßnahme damals wenig Akzeptanz fand, da im darauffolgenden Jahr ein weiteres Dekret vom 22. April das vorherige wieder außer Kraft setzte. Dabei blieb es bis zum zweiten Weltkrieg. Aus energiewirtschaftlichen Gründen wurde die Sommerszeit während der Kriesgsjahre wieder eingeführt und vom 5. April 1942 bis zum 12. November galt an 953 aufeinanderfolgende Tagen die vom Volksmund sogenannte "Kriegszeit" (hora de guerra). 1963, im vierten Jahr der Revolution, führte man die Sommerzeit auf Kuba erneut ein und seitdem wurden jedes Jahr mit Ausnahme von 1970 die Uhren umgestellt. Zwischen dem 28. März 2004 und dem 28. Oktober 2006 galt die Sommerzeit wegen einer massiven Energiekrise sogar 945 Tage am Stück. Quelle: http://www.juventudrebelde.cu/cuba/2017-07-22/un-horario-para-el-verano
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