68 Prozent der atlantischen Wirbelstürme, die Kuba seit 1900 heimgesucht haben, sind nach 2000 aufgetreten. Ein Trend, der sich verstärken könnte, denn Wissenschaftler haben jetzt nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit einer überdurchschnittlich aktiven Hurrikansaison bedenklich zugenommen hat. Nach einer in Nature Communications veröffentlichten Studie hat sich die Wahrscheinlichkeit einer überdurchnschnittlich aktiven Hurrikansaison und die Entstehung von starken Wirbelstürme im Atlantik in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt. Die heftigen Stürme gefährden Millionen Küstenbewohner, so die Experten. Der Grund dafür sei die Erwärmung der Meeresoberfläche, die zwar nicht unbedingt zu mehr wohl aber zu intensiveren tropischen Wirbelstürmen führe. Diese zunehmende Hyperaktivität der tropischen Stürme verursacht der Studie zufolge mehr Todesopfer und führt zu wirtschaftlichen Schäden in Milliardenhöhe. Die Veränderungen des globalen Klimas seit 1982 hätten zu einer "entscheidenden Zunahme" der intensiven Hurrikan-Aktivität beigetragen, schreiben die aus Deutschland und der Schweiz stammenden Autoren. Für ihre Studie verwendeten die Forscher neue statistische, auf Wettermustern basierende Modelle und untersuchten den Zeitraum zwischen 1982 und 2020. Eine Herausforderung für die Wissenschaftler war es, die Modellierung mit den jährlichen Schwankungen in Einklang zu bringen. So sagt Peter Pfleiderer vom Berliner Institut Climate Analytics gegenüber dem britischen "Guardian": "Während die Zuordnung einzelner tropischer Wirbelstürme schwierig bleibt, kann es keinen Zweifel geben, dass der Klimawandel intensivere Stürme erzeugt." Frühere Studien hatten bereits den Nachweis erbracht, dass Wirbelstürme mit der Zeit immer größere Schäden angerichtet haben. So kam eine 2020 in Fachblatt "Nature" veröffentlichte Studien zu dem Schluss, dass die Kraft, mit der Hurrikans auf das Festland treffen, merklich zugenommen hat und die Stürme sich nach dem Landgang deutlich langsamer abschwächen als noch vor 50 Jahren. nde der 1960er Jahre hatten Hurrikane nach einem Tag an Land durchschnittlich nur noch 50 Prozent ihrer Stärke, heute sind es 75 Prozent. Das heißt die zerstörerische Kraft eines Hurrikans reicht immer weiter in das Landesinnere. Die Klimaforscher vom Okinawa Institute of Science and Technology erklärten den Trend damals mit der größeren Menge an Feuchtigkeit, die ein Hurrikan aufnehmen kann, wenn die Meeresoberflächentemperaturen höher sind. Auch sie kamen zu dem Schluss, dass die Erwärmung der Hauptgrund für die höhere Intensität der Stürme ist. In einer im vergangenen September veröffentlichten Studie konnten Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zudem zeigen, dass bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau weltweit 25 Prozent mehr Menschen durch tropische Wirbelstürme gefährdet sind als heute. In Verbindung mit dem Bevölkerungswachstum könnte dieser Wert bis 2050 sogar auf rund 40 Prozent ansteigen, heißt es. Laut der PIK-Studie bedrohen Wirbelstürme derzeit potenziell rund 150 Millionen Menschen pro Jahr. Dass diese Zahl durch den Klimawandel zunehmen wird, ist nach Ansicht der beteiligten Forscher bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad unausweichlich. Tropische Wirbelstürme bilden sich im Atlantischen Ozean gewöhnlich zwischen Anfang Juni und Ende November, weswegen durch das National Hurricane Center (NHC) der USA die Dauer der atlantischen Hurrikansaison auf den Zeitraum vom 1. Juni bis zum 30. November festgelegt ist. Kuba wurde seit 1900 von mindestens 54 atlantischen Wirbelstürmen heimgesucht, davon 37 seit 2000. Die Stürme haben insgesamt auf der Karibikinsel 5.613 Menschen getötet, die meisten davon, über 3000, im Zusammenhang mit einem starken Hurrikan im Jahr 1932. Video: Wie ein Hurrikan entsteht Zur Bearbeitung hier klicken. Quellen: Nature (https://t1p.de/3m8bb), Wikipedia (https://t1p.de/pxi2p)
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