Jeder Künstler habe seine eigene Obsession, heißt es und so wie der Legende nach Pablo Picasso gelegentlich Boxhandschuhe zum Malen trug, zieht es den kubanischen Maler Sandor González immer wieder auf den Meeresgrund.
Sandor González Vilar, mit einer Vielzahl von Einzel- und Sammelausstellungen einer der anerkanntesten bildenden Künstler Kubas, zieht es zum Zeichnen und Malen immer wieder mehrere Meter unter die Meeresoberfläche, wo er von schillernden karibischen Fischen und pittoresken Korallen umgeben ist.
Einen Namen machte sich González, der einen Abschluss in Bildender Kunst mit Schwerpunkt Gravur hat, mit seinen überwiegend schwarz-weißen, eindringlichen Bilder von imaginären Städten und Gebäuden. Die Bilder, inspiriert von einer Reise nach Europa, spiegeln die Aggressivität des modernen, urbanen Lebens wider. Vor sechs Jahren begann der 1977 in Havanna geborene Großstädter mit dem Tauchen und die ruhige, friedliche Unterwasserwelt, weit entfernt von menschlichen Siedlungen, wo es nur von der Natur geschaffene Formen gibt, wo alle Geräusche gedämpft sind und das Licht zu plätschern scheint, inspirierte ihn. Als er von einen spanischen unter Wasser malenden Biologen hörte, begann er mit eigenen Experimenten unter Wasser mit Holzkohle und Ölfarben zu malen. Er lernte seine Ölfarben mit etwas Blei zu vermischen und zu beschweren, so das sie nicht an die Oberfläche treiben, wenn er sie auf die Leinwand aufbringt, und seine Leinwände nach einem Tauchgang vor dem Trocknen mindestens eine Stunde lang in Süßwasser einzuweichen, um das Salz und andere organische Stoffe zu entfernen. "Das begann als Hobby, aber mit viel Leidenschaft" sagte er Reuters in Punta Perdiz, seinem Lieblings-Tauchplatz in der berühmten Schweinebucht, etwa 172 km von Havanna entfernt. "Und jetzt brauche ich es, hierher zu kommen, ins Wasser einzutauchen und zu arbeiten, weil es dort einen Frieden gibt, der auf dem Festland nicht zu finden ist". Die Füllung der Sauerstoffflaschen begrenzt die Dauer einer Malsession unter Wasser, doch González ist schnell. Für das Reuters-Interview skizzierte er in nur 30 Minuten einen fliegenden Wal, der ein Haus in einen mit Wolken übersäten Himmel zieht und auf dessen Rücken Palmen wachsen. González' Unterwassergemälde sind eine zusätzliche Touristenattraktion für die staatliche Tauchbasis Punta Perdiz Mittlerweile stellt Gonzales auf der Tauchbasis einige seiner Bilder aus und hofft auf die staatliche Verkaufsgenehmigung und die Erlaubnis, das Gebiet zu einem Zentrum für Unterwasserkunst zu entwickeln.
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