Der weltbeste Tabak wächst im Westen Kubas. Katharina Krenn hat für das landwirtschaftliche Nachrichtenportal agrarheute erkundet, wie kubanische Kleinbauern das braune Gold in mühevoller Handarbeit anbauen.

Mit seinem einzigartigen Mikroklima, Durchschnittstemperaturen von 23 Grad Celsius und einem nährstoffreichen Lehmboden bietet das Vinales-Tal im Westen Cubas optimale Bedingungen für den Tabakanbau.

Jorge Mitani und sein Familie bauen dort in vierter Generation Tabak für die berühmten kubanischen Edelzigarren an.

Im August steht das Pflügen des lehmigen Bodens an. Jorge macht das - nicht erst seit der kubanischen Energiekrise - mit einem rostigen, von zwei Ochsen gezogenen Pflug. Einen Traktor besitzt er nicht.

Pflanzenschutz auf kubanisch: Wegen der US-Sanktionen sind importierte chemische Pflanzenschutzmittel auf Kuba Mangelware. Jorge benutzt dazu Tabakreste wie z. B. Blattstiele und -rippen, die bei der Zigarrenproduktion anfallen und gesammelt werden.

Der Tabak ist auf Kuba Anfang Februar erntereif und wird dann von den Tabakpflückern mit einer schnellen Drehbewegung Blatt für Blatt von unten nach oben von der Pflanze gebrochen.

Zur Verstärkung des Tabakgeschmacks werden Blätter danach einige Tage auf einem Gestell in der Sonne getrocknet.

Anschließend kommt die Ernte in den Trockenschuppen, wo die Blätter drei Monate lang getrocknet werden. Danach wird der Tabak - ähnlich einem Siloballen - in Palmblätter gewickelt fermentiert.

90 Prozent seiner Ernte muss Jorge wie jeder kubanische Tabakbauer zu einem festen Abgabepreis an das Staatsunternehmen Tabacuba abgeben, das dann die Edelzigarren produziert, deren Export Millionen von Dollar in die Staatskasse spülen.

Aus den verbleibenden 10 Prozent stellt Familie Mitani ihre eigene Zigarren her. Jorge raucht nur Zigarren aus eigener Produktion - seit er 11 Jahre alt ist.
Quelle: agrarheute (https://t1p.de/r05y)