Der weltbeste Tabak wächst im Westen Kubas. Katharina Krenn hat für das landwirtschaftliche Nachrichtenportal agrarheute erkundet, wie kubanische Kleinbauern das braune Gold in mühevoller Handarbeit anbauen.
Anfang September werden die Tabaksamen von staatlichen Tabakpflanzstationen ausgesät. Zum Schutz der feinen Blätter und damit diese keine starken Adern ausbilden. werden die Tabakpflanzen mit Stoffbahnen, vor der Sonne geschützt, Dieser Tabak wird auf Kuba auch "Tabaco Tapado" genannt.
Nach 30 Tagen, wenn aus den Samen 20 cm hohe Pflanzen geworden sind, werden diese auf die Felder der Vegueros, wie die Tabakbauern in Kuba heißen, verpflanzt. Sie sind dann für die weitere Entwicklung der Tabakpflanzen verantwortlich. Nach 2 Monaten Wachstum bilden sich Blüten an der Spitze und den Seitentrieben aus. Die Blüten müssen, um das Wachstum der Blätter nicht zu verlangsamen und damit alle Nährstoffe den Blättern zu gute kommen, umgehend entfernt werden. Dann werden auch schon die größten Blatter als erstes geerntet. Später folgen dann auch die kleineren. Die Tabakpflanze ist dann etwa 1,50 m hoch. Die Tabakindustrie ist der viertgrößte Wachstumsträger des Bruttoinlandsprodukts Kubas, und die Exportumsätze erreichten 2018 fast 260 Millionen US-Dollar. Der Sektor beschäftigt rund 200.000 Arbeitnehmer auf der Insel, die während der Ernte auf eine viertel Million steigen.
Mit seinem einzigartigen Mikroklima, Durchschnittstemperaturen von 23 Grad Celsius und einem nährstoffreichen Lehmboden bietet das Vinales-Tal im Westen Cubas optimale Bedingungen für den Tabakanbau.
Jorge Mitani und sein Familie bauen dort in vierter Generation Tabak für die berühmten kubanischen Edelzigarren an.
Im August steht das Pflügen des lehmigen Bodens an. Jorge macht das - nicht erst seit der kubanischen Energiekrise - mit einem rostigen, von zwei Ochsen gezogenen Pflug. Einen Traktor besitzt er nicht.
Pflanzenschutz auf kubanisch: Wegen der US-Sanktionen sind importierte chemische Pflanzenschutzmittel auf Kuba Mangelware. Jorge benutzt dazu Tabakreste wie z. B. Blattstiele und -rippen, die bei der Zigarrenproduktion anfallen und gesammelt werden.
Der Tabak ist auf Kuba Anfang Februar erntereif und wird dann von den Tabakpflückern mit einer schnellen Drehbewegung Blatt für Blatt von unten nach oben von der Pflanze gebrochen.
Zur Verstärkung des Tabakgeschmacks werden Blätter danach einige Tage auf einem Gestell in der Sonne getrocknet.
Anschließend kommt die Ernte in den Trockenschuppen, wo die Blätter drei Monate lang getrocknet werden. Danach wird der Tabak - ähnlich einem Siloballen - in Palmblätter gewickelt fermentiert.
90 Prozent seiner Ernte muss Jorge wie jeder kubanische Tabakbauer zu einem festen Abgabepreis an das Staatsunternehmen Tabacuba abgeben, das dann die Edelzigarren produziert, deren Export Millionen von Dollar in die Staatskasse spülen.
Aus den verbleibenden 10 Prozent stellt Familie Mitani ihre eigene Zigarren her. Jorge raucht nur Zigarren aus eigener Produktion - seit er 11 Jahre alt ist.
Quelle: agrarheute (https://t1p.de/r05y)
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