Im Osten Kubas sind mehrere tektonische Platten ständig in Bewegung. Die dabei entstehenden Spannungen werden von Tausenden nicht wahrnehmbarer Mikrobeben abgebaut. Aber immer wieder können sich Kräfte aufbauen, die zu größeren, manchmal zerstörerischen Beben führen.
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Vor der Südküste Kubas treffen zwei große tektonische Platten aufeinander, die Karibische und die Nordamerikanische, sowie zwischen den beiden eine kleinere, die etwa 190,000 km² große Gonâve Mikroplatte. Diese so genannten "Strike-Slip-Verwerfungen" sind durch nahezu vertikale Brüche und horizontale Bewegungen in der Erde gekennzeichnet. Die Platten bewegen sich mit einer Relativgeschwindigkeit von 15 mm pro Jahr aneinander vorbei.
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Der westliche Rand der Gonâve Mikroplatte ist der Teil des 7.680 m tiefen und 965 km langen Kaimangrabens, wo der Meeresboden auseinandertriftet. Hier im von Geologen genannten Mid Ca yman Spreading Center (MCSC) sind auf einer Strecke von 80 - 110 km die tiefsten unterseeischen Vulkane zu finden.
Entlang dieser etwa tausend Kilometer langen Störungszone, die von Haiti bis zu den Kayman-Inseln verläuft, werden ständig unzählige seismische Aktivitäten registriert, die auf der Richterskala fast immer Wert unter 3,0 haben. Erdbeben bis zu dieser Stärke, so genannte Mikrobeben, werden vom Menschen nicht wahrgenommen.
Immer wieder erreichen die Beben aber auch sehr viel höher Werte, wie z. B. das Erdbeben im Jahr 2011 in Haiti, das von einen Nebenarm dieser Störungszone ausging, oder die Erdbeben, die in der Vergangenheit teilweise verheerende Schäden in Santiago de Cuba anrichteten.
Zu der vom MSCS bedingten Bewegung der Mikroplatte kommen an den nördlichen und südlichen Rändern der Gonâve-Mikroplatte Horizontal- und Seitenverschiebungen hinzu, die die Geologen in mehreren Verwerfungszonen lokalisieren. So verläuft als Teil des Bartlett-Cayman-Verwerfungssystem am nördlichen Rand der Gonâve-Platte entlang der Südostküste von Kuba zum MSCC hin die Oriente-Verwerfungszone, und an der Nordküste Hipaniolas entlang die Septentrionale Verwerfungsgszone. An der Nördlichen Grenze der Gonave Mikoplatte verläuft im Süden Hisponiolas nach Jamaika hin die Enriquillo-Plantain Garden Verwerfung und von dort zur MCSC die Walton Verwerfung
Daneben kennen die Geologen noch weitere Verwerfungszonen wie die Cauto-Nipe-, die Cochinos- und die Nortecubana-Verwerfung, die innerhalb einer weiteren vor allem von kubanischen Geologen postulierten Kubanischen Microplatte liegen, die die Insel umfasst. Der größte Teil der seismischen Aktivität Kubas hat ihren Ursprung allerdings an der Oriente Verwerfungszone, so dass die mächtigen Erdbeben mit einer Stärke über 5,0 auf der Richter-Skala überwiegend den Osten der Insel heimgesucht haben.
Kuba wird selten von starken Erdbeben betroffen, da die Insel südlich der Karibischen Platte liegt und von der Nordamerikanischen Platte getrennt ist. Erdbeben kommen zwar vor, aber im Vergleich zu anderen Teilen der Karibik sind sie tendenziell weniger zerstörerisch. Trotzdem hat Kuba in seiner Geschichte einige schwere Erdbeben erlebt, die teils erhebliche Schäden anrichteten. Hier sind einige der verheerendsten Erdbeben Kubas:
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