Ein amerikanischer Krypto-Experte erzählt in seinem Blog eine höchst interessante und vermutlich wahre Spionage-Geschichte über russische Agenten in den USA, die aus Kuba instruiert und deshalb überführt wurden.
1aMeldung:
Kurzwellensender (Symbolbild) (Bildquelle: Wikimedia © Midnightfun / CC BY (https://t1p.de/ppqj))
Mit sogenannten Zahlensendern werden verschlüsselte Nachrichten als Zahlen über Kurzwelle versendet, die dann vom Empfänger über eine Entschlüsselungstabelle wieder verständlich gemacht werden. Kurzwellensignale haben eine sehr große Reichweite und können bei geschickter Frequenzwahl auf der ganzen Welt empfangen werden, ideal um Spione mit Nachrichten von ihrem Geheimdienst in der Heimat zu versorgen.
Bis in die 1980er Jahre wurden die Zahlen von einer Person live in einem Studio eingesprochen, später übernahmen das dann "gesampelten" Stimmen, die auf mechanische oder elektronische Tonwiedergabegeräte gespeichert wurden. So auch bei einem Zahlensender, einer mächtigen vom kubanischen Geheimdienst betriebenen Station, der sich zusammen mit den Sendern von Radio Habana in der Nähe von Bauta südwestlich von Havanna in der Provinz Artemisa befindet. Seine Signale sind in den gesamten USA selbst mit sehr bescheidenen Geräten leicht zu empfangen, weshalb der russische Geheimdienst wohl die kubanischen Kollegen um die Übertragung ihrer Nachrichten baten. Dem amerikanischen Krypto-Experte Matt Blaze (und offenbar auch anderen) fiel, wie er in seinem Blog berichtet, etwas seltsames an den in Spanisch gesendeten Zahlennachrichten aus Kuba auf: Manche enthielten keine 9en. Da kam dann in der kompletten Durchsage kein "nueve" vor. Wie sich herausstellte, handelte es bei diesen Nachrichten um Dummies, die gesendet wurden, wenn es eigentlich nichts zu senden gab. Sie sollen verhindern, dass man aus den Übertragungszeiten irgendwelche Muster ableitet, die einem Beobachter die Anzahl der aktiven Agenten oder das Volumen der an sie gesendeten Nachrichten verraten könnten. Die Zahlensender arbeiten normalerweise nach festgelegten Zeitplänen und senden "richtige" Nachrichten zu vorher mit den Empfängern vereinbarten Zeiten, Wenn es für einen bestimmten Zeitabschnitt nichts zu senden gibt, werden zufällig erzeugte Dummy-Zahlen gesendet. Die Dummy-Zahlen sollten für einen Außenstehenden nicht von echten Nachrichten unterscheidbar sein, so dass nichts darüber durchsickert, wie oft oder wann die wahren Nachrichten gesendet werden. Bei den Dummy-Nachrichten aus Kuba hat das nicht geklappt, denn diese Dummy-Nachrichten erstellten die Kubaner offenbar mit einem kaputten Zufallszahlengenerator, der keine 9en ausspuckte. Das Resultat war, dass das FBI die Zeiten der Dummy-Übertragungen ohne 9en mit den Inaktivitäts-Phasen eines Paares abgleichen konnte, das der Spionage verdächtigt wurde. Diese Beobachtung half, diesen Verdacht zu erhärten und das Paar schlussendlich zu überführen. Das heißt es zumindest in dem kürzlich veröffentlichten Buch eines Ex-FBI-Agenten. Für Interessierte, die wissen wollen, wie sich die Nachrichten des kubanischen Geheimdienstes anhörten, hat Blaze eine Aufnahme zur Verfügung gestellt, die er am 4. Oktober 2008 von einer der stündlichen Sprachübertragungen gemacht hat. Quelle: Matt Blaze
Quelle: Matt Blaze's EXHAUSTIVE SEARCH (https://t1p.de/us1j)
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
Anzeige
Archiv
Dossiers nach Monaten
Dezember 2024
|