Neben Rum und Musik gehören Zigarren zu den Exportschlagern Kubas. Manche aber kaufen die Glimmstangen von der sozialistischen Insel, die zu den besten der Welt gehören, nicht um sie genüsslich zu rauchen, sondern mit schnöder Gewinnerzielungsabsicht. Während die meisten Menschen Zigarren kaufen, um sie zu rauchen, kaufen einige Zigarren als langfristige (und kurzfristige) Investitionen. Doch der Vintage-Zigarrenmarkt für alte und sammelbaren kubanischen Zigarren kann ebenso einschüchternd wie geheimnisvoll sein. Wie der französischer Wein und Kunstwerke nehmen kubanische Zigarren mit zunehmendem Alter oft an Wert zu, insbesondere Zigarren aus limitierten Auflagen - aber man muss wissen, wo man investiert. Nicht alle Kubaner werden mit der Zeit wertvoller. Einer der Bereiche des kubanischen Zigarrenmarktes, der für Sammler und Investoren interessant ist, ist das Regional Edition Programm, eine Kampagne, in der Habanos S.A. Zigarren exklusiv für verschiedene Länder auf der ganzen Welt produziert. So haben z. B. Spanien, Großbritannien und auch Deutschand und Kuba ihr eigenen Zigarren, die nur für den Vertrieb in den jeweiligen Ländern produziert werden. Diese Zigarren gehören zu den traditionellen Marken, haben aber eine ungewöhnlicher Größe. Da die Regionalausgaben in begrenzten Mengen hergestellt werden, werden sie im Laufe der Zeit immer wertvoller und haben ein erhebliches Investitionspotenzial. Als die Punch Diademas 2009 herauskamen, war zum Beispiel eine Schachtel mit 10 Stück für 200 Euro (ca. 221 Dollar) oder für 20 Euro (ca. 22 Dollar) pro Stück erhältlich. Heute wird die gleiche 10-Zähler-Box für 800 Euro, oder etwa 885 Dollar verkauft. So kostete ein Box der kubanische Regionalausgabe Saint Luis Rey Marquez 2016 in Kuba 100 Dollar im Regal. Mittlerweile wird sie für mehr als das dreifache verkauft. Aber es sind die Reservas und Gran Reservas, bei denen viele Experten das größte Potenzial für große Wertzuwächse sehen. Sowohl Reservas als auch Gran Reservas sind limitierte Zigarren, bei denen alle verwendeten Tabake für mindestens drei Jahre gereift wurden, bevor sie gerollt wurden. Händler kaufen solche Zigarren, wie die spezielle Jubiläumsedition Cohiba Majestuosos 1966, die 2016 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Marke Cohiba lanciert wurden, sobald sie verfügbar sind, weil sie hier hohe Preissteigerung erwarten. So betrug der Listenpreis dieser Zigarren beim Erscheinen 2016 in England £8.000, liegt mittlerweile aber bei über £20.000. Diese enorme Preissteigerung wurde zusätzlich durch einen Boom bei Luxusgütern in den letzten Jahren befeuert. Daneben lohnt sich aber auch der Blick auf den Auktionsmarkt, der eine sehr kleine, aber feine Nische im kubanischen Zigarrenhandel ist. Hier werden beispielsweise Kubanische Davidoffs gehandelt, die seit 30 Jahren nicht mehr produziert werden. Sie sind Goldstandard für Sammler und werden bei jeder Auktion teurer. Nach dem Ende des 2. Weltkrieg erhielt Davidoff eine Lizenz, mit der er Zigaren in Kuba unter eigenem Namen fertigen konnte und die er nach nach berühmten Bordeaux-Weingütern benannte. So wurde die erste kubanische Davidoff ab 1946 unter dem Namen Davidoff Château Latour lanciert. 1989 kam es zwischen Davidoff und dem kubanischen Zigarrenmonopol Cubatabaco zu einem Zerwürfnis. Cubatabaco wollte keine Tabake mehr an Davidoff liefern, woraufhin Davidoff kubanische Zigarren im Wert von drei Millionen Dollar öffentlich verbrennen ließ. Seitdem findet die Produktion von Davidoff Zigarren in der Dominikanischen Republik statt. Die Nachfrage nach kubanischen Davidoffs ist groß bei einem geringen Angebot, das stetig sinkt: Denn diese Zigarren werden geraucht! So wurde vor kurzem 3 Davidoff Château Latour von 1980 für £620 versteigert. Quelle: cigaraficionado.com (https://t1p.de/0nin).
Abbildungen: havanacigarexchange.com (https://t1p.de/uavj), egmcigars.com (https://t1p.de/suib), onlinecigarauctions.com (https://t1p.de/ddra)
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