In jüngster Zeit mehren sich die Fälle, in denen USA-Reisenden mit ESTA-Genehmigung die Einreise in die USA verweigert wurde, wenn sie zuvor auf der Karibikinsel waren.
Kapitol in Washington (Carol M. Highsmith, Dusk at U.S. Capitol, Washington, D.C., Zuschnitt von KUBAKUNDE, CC0 1.0)
Bisher war für deutsche Staatsangehörige mit einer zwei Jahre gültigen und einfach online zu beantragenden ESTA-Bestätigung eine Einreise in die USA problemlos möglich. Bisher - denn in letzter Zeit häuften sich Meldungen, dass trotz ESTA-Genehmigung die Einreise verweigert wurde, wenn der Antragsstellende vorab in Kuba war.
Das Electronic System for Travel Authorization (ESTA; deutsch ‚Elektronisches System zur Anreisegenehmigung‘) ist ein elektronisches Reisegenehmigungssystem des Ministeriums für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten um Reisende mit den amerikanischen Fahndungs- und Strafverfolgungslisten abzugleichen. Die Genehmigung, die nur 21 EURO kostet, erstreckt sich allerdings nur auf die Anreise zu den USA, nicht jedoch auf die Einreise. Ob eine Einreise genehmigt wird, entscheidet nach der Ankunft ein Beamter der amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbehörde vor Ort. Und diese wird nach Medienberichten immer häufiger abgelehnt, wenn der Besucher vorher in Kuba war. So schreibt die britische Tageszeitung The Guardian in einem Artikel vom Mai, dass es in einigen Whatsapp Gruppen von Expats unzählige Erfahrungsberichte darüber gab, dass Reisenden, die von Havanna aus in amerikanische Städte fliegen, plötzlich ihre ESTAs dauerhaft entzogen wurden. Das Auswärtige Amt bemerkt dazu auf seiner Website: "Es sind Fälle bekannt geworden, dass Personen, die über einen Wohnsitz oder langfristigen Aufenthaltstitel in Kuba verfügen/verfügten oder Doppelstaater sind (kubanisch/deutsch) und in die USA einreisen möchten, bis auf Weiteres nicht ESTA-berechtigt sind. In Einzelfällen waren auch Personen betroffen, die lediglich einen touristischen Voraufenthalt in Kuba hatten." Am häufigsten ergibt sich das Problem demnach bei einer direkten Reise von Kuba in die USA, da dann natürlich unverkennbar ist, wo man sich vorher – wenn auch nur zu touristischen Zwecken – aufgehalten hat. Eine schon länger zurückliegenden Reise kann der US-Zollbeamte natürlich durch den Stempel im Reisepass nachvollziehen, sodass auch eine Einreise von Deutschland in die USA problematisch sein kann, wenn man in den Jahren zuvor in Kuba war. Die Begründung für die verweigerte Einreise findet sich auf der offiziellen ESTA Website. Zwar muss man Reisen nach Kuba beim ESTA-Antrag nicht explizit angeben - das gilt nur für vorherige Reisen in den Iran, Irak, Jemen, Sudan, Somalia, Nordkorea, Libyen und Syrien, aber auf die offiziellen ESTA Website gibt es einen Punkt der erklärt, dass Kubas Einstufung als als Terroruntertstützer ("State Sponsor of Terrorism") Auswirkungen auf ESTA hat: "Wird festgestellt, dass ein Reisender ein Land besucht hat, das als "State Sponsor of Terrorism" eingestuft ist, kann der Reisende nicht mehr am Programm für visumfreies Reisen teilnehmen und muss ein Visum für die Einreise in die Vereinigten Staaten beantragen." Für deutsche USA-Besucher, die nicht verhindern können, dass der US-Zoll frühere Reisen nach Kuba feststellt - etwa durch kubanische Stempel im Reisepass - bedeutet das, dass sie vor ihrer Reise ein richtiges Visum beantragen müssen - was in Deutschland derzeit wiederum kaum möglich ist. Denn es gibt nahezu keine Termine dafür, und wenn nur mit monatelanger Wartezeit.
Quelle: fvw (https://t1p.de/2gvz8)
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