Barack Obama war als erster amtierender Präsident der Vereinigten Staaten seit 88 Jahren auf Staatsbesuch in Kuba und hat damit Geschichte geschrieben. Am Dienstag (22.) am späten Nachmittag verließ er die Karibikinsel zur Weiterreise nach Argentinien. Anders als bei seiner Ankunft am Sonntag war Staatschef Raúl Castro dieses Mal am Flughafen. Er verabschiedete dem US-Präsidenten und überzeugte sich davon, dass er die Air Force One bestieg.
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Zum Abschluss seiner historischen Kubareise besucht US-Präsident Barack Obama noch ein Baseballspiel der kubanischen Nationalmannschaft gegen die Tampa Bay Rays aus Florida im Estadio Latinoamericano in Havanna.
"Cultivo una rosa blanca"
"El Saludo de Paz" "Ich bin hierhergekommen, um den letzten Überrest des Kalten Kriegs zu beerdigen" "La Pelota" "We should not fear change, we should embrace it" "Creo en el pueblo cubano" "El Cubano inventa del aire" "Es ist Zeit das Embargo auf zuheben" "Freiheit ist das Recht eines jeden Menschen" "Es sollte erlaubt sein, die Regierung zu kritisieren" "Die Zukunft Kubas muss in den Händen des kubanischen Volkes liegen" "Todos somos Americanos" "Si, se puede!" Obama begann seine Rede mit dem José Martí-Zitat "Cultiva una rosa blanca" (13:33) und er wolle dem kubanischen Volk einen "Saludo de Paz", einen Gruß des Friedens überbringen (14:02). Über Jahrzehnte sei der Konflikt zwischen den USA und Kuba "eine Konstante in der Welt" gewesen. So sei im Jahr der kubanischen Revolution, also 1959, sein Vater aus Kenia in die USA gekommen; die Invasion in der Schweinebucht habe sich im Jahr seiner eigenen Geburt ereignet, also 1961. Doch heute sei er "hierhergekommen, um den letzten Überrest des Kalten Kriegs auf dem amerikanischen Kontinent zu beerdigen" (16:16) Trotz aller Gegensätze zwischen beiden Ländern gebe es viele Gemeinsamkeiten. Kuba wie die Vereinigten Staaten wurden von Europäern mit afrikanischen Sklaven erbaut. Beide Völker haben eine gemeinsame Leidenschaft "La pelota" (18:17) und vieles mehr. Die Isolitationspolitik aus Zeiten des Kalten Krieg mache im 21 Jahrhundert keine Sinne mehr (22:17). Es sei Zeit für den Wandel, der man nicht fürchten solle: "We should not fear change, we should embrace it" zitierte Obmama Nartin Luther King jr. (22:24). "Creo en el pueblo cubano - Ich glaube an das kubanische Volk", sagte er (22:47) und fügte hinzu "Die Zukunft des kubanischen Volks sollte in den Händen der jungen Menschen sein." In einer gobalisierten Wirtschaft getrieben aus Ideen und Informationen, sei ein Land so erfolgreich wie sein Volk. Für das Volk Kubas ist er da guter Hoffnung: "El Cubano inventa del Aire"(24:18). Als Präsident der Vereinigten Staaten habe er den Kongress aufgefordert, die Sanktionen zu beenden. "Es ist Zeit das Embargo auf zuheben"(26:40). Doch selbst wenn das Embargo morgen falle, können die Kubaner ihr Potential nicht ausschöpfen, wenn nicht sie selbst den Wandel in Kuba vorantreiben (27:24). "Freiheit ist das Recht eines jeden Menschen, um ehrlich zu sein, zu denken und ohne Heuchelei zu sprechen" zitiert Obam ein weiteres Mal den kubanischen Freiheitshelden José Martí (29:50). Auch Kubaner musse man dieses Recht zugestehen. "Alle Bürger sollte die Freiheit haben ihre Meinung ohn Angst zu sagen. Und es sollte erlaubt sein, die Regierung zu kritisieren" (30:28). Er sei ein Anhänger freier und demokratischer Wahlen, ergänzte Obama (30:57). Die Vereinigten Staaten seien nicht fehlerfrei. Rassismus, wirtschaftliche Ungleichheit, die Todesstrafe. Obama nannt nur einige Bespiele aus Präsident Castro langer Liste. Doch im demokratischen System der Vereinigten Staaten sei möglich, dass der farbige Sohn einer alleinstehenden Mutter bis ins höchste Amt des Staates kommen kann (32:06). Demokratie sei die Vorrausetzung für den Fortschritt. "Die Zukunft Kubas muss in den Händen des kubanischen Volkes liegen" (36:17) Die Ende 2014 begonnene Annäherunung der beiden Staaten habe schon viele Fortschritte gebracht und sie werde weitergehen. Vor allem werde eine Normalizierung der Beziehungen zwischen Kuba und den USA das Gefühl der Einheit in den Amerikas voranbringen: "Todos somos Americanos" (39:30) Es wird nicht einfach sein, es wird Rückschläge geben und es wird Zeit brauchen, mahnte Obama. Seine Besuch in Kuba habe ihn aber in der Meinung bestätigt, dass beide Länder die Reise in die Zukunft, gemeinsam als Freunde, als Nachbarn, als Familie bewältigen werden. In Anspielung auf seinen Slogan "Yes, we can" schloß Obama seine Rede mit "Se se puede" (45:48). Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Raúl Castro und Barack Obama am Montag (21.) beurteilte der kubanische Staatschef die Annäherung zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten positiv. Beide Ländern müssten aber noch einen "langen und komplexen Weg" zurücklegen. Die weitreichenden Meinungsunterschiede zwischen den beiden Nationen werden allerdings nie vollständig verschwinden, so Castro. Castro fordert noch einmal das Ende der US-Handelssanktionen gegen Kuba. "Wir erkennen die Position von Präsident Obama und seiner Regierung bei der Blockade sowie ihre wiederholten Appelle an den Kongress, diese aufzuheben, an", sagte er. Die jüngsten Maßnahmen der USA seien "positiv, aber nicht ausreichend". Obama sagte angesichts des ersten Besuchs eines amerikanischen Präsidenten in Kuba seit 88 Jahren auf Spanisch: "Das ist ein neuer Tag (Es un nuveo día)". Er lobte die "Fortschritte" in Kuba. Die amerikanische Regierung werde aber weiterhin auf eine Verbesserung bei Demokratie und Menschenrechten drängen. Der US-Präsident ermutigte den kubanischen Staatschef zu mehr politischen Reformen. "Amerika glaubt an die Demokratie, so Obama, zu der auch die Meinungsfreiheit gehöre.
Ankunft Obamas an José-Martí-Denkmal
Amerikanische Nationalhymne Kranzniederlegung Fragen der Presse Eintrag ins Gästebuch Auf dem roten Teppich des Palasts der Revolution Raúl Castro empfängt Barack Obama Kubanische Nationalhymne Amerikanische Nationalhymne Militärische Ehren Castro und Obama beim Pressetermin Mit einer Kranzniederlegung am José Martí Denkmal am Revolutionsplatz in Havanna begann der zweite Tag des Staatsbesuchs von US-Präsident Barack Obama in Kuba. Obama war gestern am späten Nachmittag begleitet von seiner Familie, Kabinettsmitgliedern und Kongressabgeordneten beider Parteien in Havanna eingetroffen. Der Vizepräsidenten des Staatsrats Salvador Valdés Mesa, US-Außenminister John Kerry, der Botschafter Kubas in den USA José Ramón Cabañas und die USA-Beauftragte im kubanischen Außenministerium Josefina Vidal begleiteten Obama bei seinem Gang um das Denkmal. Danach stellte sich der US-Präsident den Fragen der Presse und begab sich ins Innere des Denkmals, wo Dokumente zu Leben und Werk José Martís aufbewahrt sind. Sein Eintrag ins Besucherbuch des Denkmals lautete: "Es ist eine große Ehre, José Martí Tribut zu zollen, der sein Leben für die Unabhängigkeit seiner Heimat gab. Seine Leidenschaft für die Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung leben heute weiter im kubanischen Volk.
Anschließend empfing Staatspräsident Raúl Castro seinen amerikanischen Kollegen im Palast der Revolution, wo das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Kubas seinen Sitz hat.
Unter feinem Nieselregen besuchte US-Präsident Barack Obama die historischen Altstadt von Havanna. Mit von der Partie waren neben seiner Familie und der begleitenden Delegation auch Havannas Stadthistoriker Eusebio Leal Spengler, der Ausführungen zu den historischen Stätten machte. Als erstes besichtigte Obama die Plaza de Armas, der erste Platz, den die Spanier in der Stadt San Cristóbal de La Habana errichteten. Danach ging's in den Palacio de los Capitanes Generales, der über 100 Jahre lang der Sitz des spanischen Gouverneurs war und in dem sich heute Havannas Stadtmuseum befindet. Mit einer Besichtigung der Kathedrale von Havanna, dem Sitz von Erzbischof Jaime Ortega, beschloß der Präsident seine Sightseeing-Tour durch Havannas Altstadt.
Historischer Moment: Erstmals seit 88 Jahren betritt ein amtierender Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika kubanischen Boden.
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