Fidel verbringt Kindheit und Jugend in Oriente und besucht katholische Schulen. Seine Beziehungen zu den USA waren noch etwas entspannter und als einer der zehn besten Absolventen des angesehensten Internats des Landes scheint eine erfolgreiche Karriere als Jurist vorgezeichnet.
Während seines Jura-Studiums entwickelt sich Fidel Castro zum "utopischen Sozialisten". Als Anhänger der Ideen José Martís schließt er sich den "Ortodoxos" von Edurado Chibás an. Nach dessen Scheitern beteiligt sich Fidel Castro an ersten militante Aktionen gegen Imperialismus und soziale Ungerechtigkeit.
Castro erkennt, dass tiefgreifende soziale Umwälzungen nur mit der Unterstützung der Massen gelingen können. Er heiratet Mirta Diaz-Balart und kandidiert für die Parlamentswahlen. Doch zur Wahl kommt es durch Battistas Putsch nicht. Fidel Castro strengt eine Klage gegen Battista wegen Verfassungsbruchs an.
Castro beruft sich auf das Widerstandsrecht und gründet eine politisch-militärische Bewegung. Der Sturm auf die Moncada-Kaseren scheitert. Castro wird vor Gericht gestellt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. In der Verhandlung gewinnt der begnadete Redner viele Sympathien. Wieder auf freiem Fuß gründet Castro die Bewegung des 26. Juli
Fidel Castro geht ins Exil nach Mexiko und trifft Che Guevara. In Santa Rosa wird der waghalsige Plan, mit einer Handvoll Rebellen auf Kuba zu landen und die Revolution ins Land zu tragen, vorbereitet.
82 Guerilleros setzen nach Kuba über. Schweres Wetter verzögert ihre Ankunft und sie werden vom Feind bereits erwartet. Nur fünfzehn Mann schaffen es nach schweren Kämpfen in die Sierra Maestra. Die Revolution scheint gescheitert.
Trotz scherer Rückschläge schwört Castro die Rebellen auf die Revolution ein. Er beweist sein Propaganda-Geschick und zahlreiche Unterstützer stoßen zu Fidel in den Bergen, darunter auch der "Schutzengel der Revolution".
Die Unterstützung des Freien Territorium Sierra Maestra wächst, militärische Erfolge folgen. Che Guevaras Guerilla-Taktik und Castros meisterhafte Propaganda führen zum Sieg über die weit überlegenen Truppen Battistas. Im Januar 1959 flieht der Diktator und die Rebellen übernehmen Havanna.
Die politische Realität holt Fidel Castro auf den Boden der Wirklichkeit. Nun rächt sich, dass Castro kein eindeutiges politisches Programm ausgegeben hatte. Nach und nach übernimmt er die Macht. Sein Führungsstil erweist sich als chaotisch und willkürlich. Castros Ministerriege spielt dabei bald keine Rolle mehr.
Fidel Castro ruft Kuba zum sozialistischen Staat aus. Anfang der 1960er Jahre verlassen eine Million Kubaner die Insel. 1966 geht auch Che Guevara. Die kubanisch-sowjetische Freundschaft entwickelt sich nach anfänglichen Schwierigkeiten. 1972 wird Kuba COMECON-Mitglied. Fidel Castro verfolgt eine absolut moskautreue Politik und führt Kubas Wirtschaft in sowjetische Abhängigkeit.
Fidel Castro beschwört durch die Land- und Agrarreform den Konflikt mit den USA herauf. Mit dem Zerwürfnis mit der USA geht die Annäherung Kubas an die Sowjetunion einher. Mitten im Kalten Krieg steht Castro auf der Seite der Sowjetunion. Die Invasion in der Schweinebucht nährt Castros Bild von der imperialistischen Bedrohung.
Um die kubanische Revolution zu schützen ist Castro zu allem bereit. Im Juli 1962 einigt er sich mit dem Kreml auf die Stationierung von Atomraketen auf Kuba. Im Oktober entdecken die US-Amerikaner die sowjetischen Raketen vor ihrer Haustür - die Welt steht am Rande eines atomaren Krieges.
Der sinkende Dollarkurs und die niedrigen Weltmarktpreis für Zucker bescheren Kuba trotz der Allianz mit der Sowjetunion eine tiefe Wirtschaftskrise. Auf die sowjetische Perestroika reagiert Castro mit seiner Rectificacións-Kampagne und widersetzt sich dem vom Kreml vorgegebenen Modell. Er emanzipiert sich von Moskau, um den ursprünglichen revolutionären Kampfgeist wiederzubeleben.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion kollabiert Kubas Wirtschaft. Castro ruft die Sonderperiode in Friedenszeiten aus. Im Jahr 1993 ist die Lage so schlecht, dass Castro den Besitz von Devisen erlaubt und damit die Dollarisierung Kuba einleitet. Der real existierende Sozialismus sowjetischer Prägung ist auf Kuba dem Fidelismus gewichen.
Fidel Castro übergibt 2006 die Amtsgeschäfte provisorisch an seinen Bruder. Zwei Jahre später legt er seine Ämter offiziell nieder. Auf dem 7. Parteitag der PCC verabschiedet er sich von seinen Anhängern.
Einmal Revolutionär immer Revolutionär - einer der charismatischsten und umstrittensten Führer des zwanzigsten Jahrhunderts stirbt am 25. November 2016
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