Neues aus Kuba
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Gestern (26.) ist die Zahl der in Kuba durch das Coronavirus verursachten Todesfälle auf 200 angestiegen. Das kubanische Gesundheitsministerium musste im Januar fast so viele Todesopfer wie in den sechs vorangegangenen Monaten zusammen und eine beispiellose Zunahme der Infektionen melden.
1aMeldung:
Während Kuba während des größten Teils des letzten Jahres nur ein Zehntel des Weltdurchschnitts an täglichen Infektionen pro Kopf hatte, sind die Fälle sprunghaft angestiegen, seit die Regierung im November die Grenzen wieder geöffnet und die Beschränkungen im täglichen Leben gelockert hat. Mit der Zunahme der Coronazahlen auf der Insel in den vergangenen Wochen nähert sich der Karibikstaat dem Weltdurchschnitt. Das kubanische Gesundheitsministerium (Ministerio de Salud Pública - MINSAP) gab im Januar 54 Todesfälle bekannt, verglichen mit 60 in den vorangegangenen sechs Monaten. 27% aller seit Beginn der Pandemie in Kuba gemeldeten Todesopfer mussten in Januar ihr Leben lassen.
Die täglichen Infektionszahlen erreichen regelmäßig neue Rekorde - 786 am Dienstag - und die Neuinfektionen werden aus allen 16 Provinzen des Landes gemeldet.
Dass das vom Tourismus abhängige Land im November seine seit März geschlossenen Grenzen öffnete, ohne von einreisenden Reisenden ein negatives Coronavirus-Testergebnis zu verlangen ist einer der Gründe für die explodieren Coronazahlen in Kuba. Negative PCR-Tests müssen Kuba-Reisende erst seit 10. Januar vorweisen.
Hinzu kam ein vermindertes Risikobewusstsein in der Bevölkerung, da der Ausbruch erfolgreich eingedämmt zu sein schien, unterstützt durch von den Behörden abgehaltenen Kundgebungen, die Kubas sozialistische Werte feierten, sagen Analysten.
Zudem nutzten viele Exilkubaner aus von der Pandemie schwergetroffenen Ländern wie den Vereinigten Staaten oder Mexiko die wieder geöffneten Grenzen, um Weihnachten und Neujahr mit ihren Familien in Kuba zu feiern, hielten dabei die Quarantäne- und Abstandsbestimmungen nicht ein und infizierten Einheimische. Mit der viel zu spät eingeführten Pflicht, ein negatives PCR-Test-Ergebnis aus dem Herkunftsland vorzulegen, hat die Regierung die Zahl der aus dem Ausland importierten Fällen mittlerweile eingedämmt.
Hatten sich Ende Dezember bis zu 80 Prozent der vom MINSAP gemeldeten Coronafälle im Ausland infiziert, tendiert der Anteil inzwischen gegen Null.
Und die Regierung hat die Corona-Maßnahmen wieder verschärft und Schulen und Restaurants in weiten Teilen der Insel geschlossen sowie kulturelle und sportliche Aktivitäten wieder ausgesetzt. Die Regierung hat auch versprochen, die gesamte Bevölkerung in diesem Jahr mit einem der vier Impfstoffkandidaten zu impfen, die derzeit in frühen und mittleren Phasen getestet werden. Einige Kubaner machen sich jedoch Sorgen, ob und wann sich einer dieser Kandidaten als erfolgreich erweisen wird. Und viele beklagen, wie schwer es ist, soziale Distanz zu üben, wenn sie wegen der Wirtschaftskrise stundenlang Schlange stehen müssen, um knappe Güter einzukaufen.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/fynf)
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Text: Leon Latozke
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