Neues aus Kuba
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Blick auf Vedado in Havanna, eines der begehrtesten Viertel Havannas, in dem die Immobilienwerte stark gesunken sind (Bild: Tacorontey, Ave 23 (La Rampa) in Vedado, Havana, CC BY-SA 4.0) Tiefe Krise: Kubas Immobilienmarkt ist am Abgrund. Massive Abwanderung und der dramatische Tourismus-Einbruch führen zu drastischem Preisverfall. Die Wirtschaftskrise, der dramatische Einbruch des Tourismus und eine massive Abwanderung haben Kubas Immobilienmarkt in eine tiefe Krise gestürzt. Berichte von Martí Noticias über Aussagen von Bewohnern verdeutlichen die prekäre Lage auf der Insel. Unabhängige Journalisten wie Vladimir Turró weisen darauf hin, dass das Angebot an Immobilien auf der Kvribikinsel groß ist, während es nahzu keine Nachfrage gibt Der Wert von Immobilien ist drastisch gesunken, Wohnungen, die vor wenigen Jahren noch 15.000 bis 20.000 Dollar gekostet haben, werden heute für fünftausend Dollar an geboten. Der Preisverfall ist ein direktes Resultat der überwältigenden Auswanderungsbewegung, ausgelöst durch die anhaltende wirtschaftliche, soziale und politische Unsicherheit. Ángel Marcelo Rodríguez Pita, Soziologe und Unternehmensberater, fügt hinzu, dass auch der Tourismussektor, insbesondere die Vermietung von Wohnungen an Touristen, praktisch zum Erliegen gekommen ist. Dies hat dazu geführt, dass selbst zentral gelegene Wohnungen mit ein bis zwei Zimmern in Gebieten wie Centro Habana und Alt-Havanna zu Schnäppchenpreisen von 2.000 bis 3.000 US-Dollar angeboten werden. Auch in Havannas begehrtem Viertel Vedado sind die Immobilienpreise stark gesunken. So berichtet Martí Noticias von einem Kubaner, der aus Miami auf die Insel zurückgekehrt ist und vor fünf Jahren ein Haus in Havannas Stadtteil Vedado gekauft hat, das er nun verkaufen möchte. "Es hat ihn 115.000 Dollar gekostet, und jetzt will er es verkaufen und niemand will ihm auch nur 50.000 geben, dabei hat es in riesiges Grundstück." zitiert Martí Noticias einen Freund. In anderen Städten ist die Lage auch nicht anders. Guillermo del Sol, ein unabhängiger Reporter, beschreibt den Immoblienmarkt in Santa Clara: "Es ist unglaublich, wie die Preise für Wohnraum in Kuba abgewertet wurden. Es gibt keinen Häuserblock ohne vier oder fünf Verkaufschilder. Das Einzige, was die Leute wollen, ist, 7 oder 8 Tausend Pesos (Dollar) zusammenzukratzen, um über Nicaragua zur US-Grenze oder nach Brasilien zu fliehen", sagte er. Die Massenauswanderung hat zu einem beispiellosen Verfall der Immobilienpreise geführt, so Vladimir Ríos Cruz aus dem Viertel San Agustín in La Lisa in der kubanischen Hauptstadt. Er illustriert dies anhand konkreter Beispiele: Wohnungen, die einst für Tausende von Dollar verkauft wurden, wechseln nun für Bruchteile ihres ursprünglichen Wertes den Besitzer. "Die Verzweiflung, das Land zu verlassen, ist so groß, dass es den Leuten nichts ausmacht, ihr Eigentum zu verschleudern. Schauen Sie, eine Wohnung im ersten Stock, das ist teuer, mit allem Drum und Dran, Klimaanlage, hier in La Coronela. Der Besitzer sagt: 'Gib mir 4.000 Dollar', damals kostete ihn die Wohnung in dem Zustand, in dem sie ist, 12.000 Dollar." Quelle: Martí Noticias (https://t1p.de/tdkao)
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Text: Leon Latozke
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