Neues aus Kuba
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Hunderte von Kubanern protestierten in Havanna vor der Botschaft Costa Ricas gegen die Verschärfung der Transitbestimmungen des mittelamerikanischen Landes. Transitreisen zwischen Kuba und Costa Rica waren sprunghaft angestiegen, nachdem Nicaragua die Visumspflicht für kubanische Staatsangehörige aufgehoben hatte.
Menschenmenge vor der Botschafts Costa Ricas in Havanna, 21. Februar 2022 (Bildquelle: REUTERS © REUTERS/Amanda Perobelli)
Wie die Nachrichtenagentur REUTERES berichtet, protestierten am Montag (21.) mindestens 200 Kubaner in der Nähe der Botschaft Costa Ricas in Havanna gegen die Verschärfung der Visumspflicht für Kubaner, die auf dem Weg nach Nicaragua durch das mittelamerikanische Land reisen.
Die Nachfrage nach Flügen zwischen Havanna und San José ist sprunghaft angestiegen, nachdem Managua im November die Visumspflicht für kubanische Staatsangehörige aufgehoben hatte. Viele Flüge beinhalten mehrere Umsteigeverbindungen in benachbarte lateinamerikanische Länder. Die Entscheidung Costa Ricas von letzter Woche, von Kubanern ein "Transitvisum" zu verlangen, empörte viele der Demonstranten. "Wir beantragen ein Transitvisum als Bürger mit dem Recht zu reisen, und sie ... stellen Anforderungen, die kein Kubaner erfüllen kann", sagte Redel Quevedo, der 600 km von Las Tunas im Osten Kubas zur Botschaft in Havanna gereist war, gegenüber REUTERS. "Alle Kubaner geben alles, um die Reise machen zu können", sagte Quevedo in einem Interview, während er unter der heißen karibischen Sonne auf eine Antwort der costaricanischen Behörden wartete. Antragsteller für ein Transitvisum für Costa Rica müssen ein 10-jähriges Strafregister vorlegen und "wirtschaftliche Zahlungsfähigkeit" nachweisen, so die Anforderungen, die vor der Botschaft in Havanna ausgehängt sind, obwohl nicht sofort klar war, welche Beweise verlangt werden. "Wir werden sieben oder acht Stunden in Costa Rica sein", sagte Oliet Dominguez aus Havanna, der sagte, dass sein Flug nach Nicaragua Verbindungen in Panama, Costa Rica und El Salvador beinhaltet. "Ich denke, dass dies ein Akt der Fremdenfeindlichkeit gegen uns ist". Die Behörden Costa Ricas haben zuvor erklärt, dass die Entscheidung, ein Transitvisum zu verlangen, darauf abzielt, eine "geordnete und würdige Migration" zu gewährleisten. Alle Kubaner, die von REUTERS am Montag vor der Botschaft befragt wurden, gaben an, dass sie nach Nicaragua zum Einkaufen oder als Touristen reisen wollten. Die Preise für Flugtickets in das mittelamerikanische Land haben sich in den drei Monaten, seit Nicaragua die Visumspflicht für Kubaner aufgehoben hat, mehr als verdreifacht und liegen nun bei bis zu 3.500 Dollar, wie aus Beiträgen im Kleinanzeigendienst Revolico und mehreren von REUTERS vor der Botschaft befragten Personen hervorgeht. Das ist ein Mehrfaches des durchschnittlichen Jahresgehalts in Kuba. Kubas Wirtschaft ist durch die zunehmenden US-Sanktionen und die COVID-19-Pandemie schwer angeschlagen, was zu einer weit verbreiteten Lebensmittel- und Medikamentenknappheit und den größten regierungsfeindlichen Protesten seit der Revolution von 1959 geführt hat. Die Wirtschaftskrise hat laut US-Einwanderungsstatistiken auch eine wachsende Welle kubanischer Migranten ausgelöst, die in die Vereinigten Staaten einreisen wollen. Kuba sagt, es befürworte eine legale, geordnete und sichere Migration und hat die US-Politik dafür verantwortlich gemacht, Kubaner zu ermutigen, ihr Leben zu riskieren, um die Insel zu verlassen.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/srrw)
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Text: Leon Latozke
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