Neues aus Kuba
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Das Würzburger Historische Wertpapierhaus (AG) versteigert einen von Fidel Castro unterschriebenen Erlass. Wer das nötige Kleingeld hat kann mitbieten: Mindestgebot sind 25000 €, das Aktionshaus erwartet aber bis zu 100000 €.
Das sechseitige maschinengeschriebene Dekret, das die Historische Wertpapierhaus AG aus Würzbaurg am 25. Januar online versteigert, ist auf den 7. Juni 1959 datiert und trägt die Unterschrift von Fidel Castro in seiner Funktion als kubanischer Premierminister. Der Maximo Lider war kurz nach dem Triumph der kubanischen Revolution im Februar 1959 auf dieses Amt vereidigt worden. Neben Fidel Castro hat auch Faustino Pérez Hernández als Minister für die Rückgewinnung veruntreuter Güter (Ministro de Recuperación de Bienes Malversados) den Erlass unterzeichnet. Inhalt des Dokuments ist Enteignung des gestürzten Dikatators Fulgencio Batista und seiner Anhänger, die sich während seiner Herrschaft unrechtmäßig bereichert hatten und nennt in einer detaillierten Auflistung die entsprechenden Namen und betroffenen Gesellschaften. Batista wurde 1940 zum kubanischen Präsidenten gewählt. Bereits zuvor hatte er erheblichen Einfluss auf die Verabschiedung der kubanischen Verfassung von 1940. Sie sah eine Landreform, öffentliche Bildung, einen Mindestlohn und andere Sozialprogramme vor - und galt als eine der fortschrittlichsten Verfassungen jener Zeit. Batista fand jedoch schnell Interesse an den vielseitigen Möglichkeiten des Kapitalismus, weshalb er sich 1944 entschied, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten und sich in Florida niederließ. 1948 kehrte er in die kubanische Politik zurück, da er in Abwesenheit in den kubanischen Senat gewählt wurde, hatte aber nur wenig politische Macht. Batista, inzwischen Lobbyist und verlängerter Arm der amerikanischen Mafia, gründete im Vorfeld der Wahlen von 1952 eine eigene Partei. Da die Chancen auf einen Sieg minimal waren, initiierte er drei Monate vor den Wahlen einen Militärputsch. Er hatte Erfolg und setzte ein autoritäres Regime mit einer teilweisen Aussetzung der kubanischen Verfassung von 1940 und der Unterdrückung der Opposition durch. Das rief den junge Anwalt Fidel Alejandro Castro Ruz auf den Plan. Er reichte eine Klage gegen den Putsch ein, die jedoch abgewiesen wurde. Zu diesem Zeitpunkt sah Castro das verfassungsmäßige Recht auf Widerstand in Kraft treten - und bereitete den gewaltsamen Sturz von Fulgencio Batista vor. Am 26. Juli 1953 scheiterte ein bewaffneter Angriff auf die Moncada-Kaserne von Santiago de Cuba durch Castros Guerilla-Einheit und Castro wurde für zwei Jahre ins Gefängnis geschickt. Nach einer Amnestie im Jahr 1955 ging er ins Exil, zunächst in die USA und später nach Mexiko, von wo er im Dezember 1956 mit 82 Guerillakämpfern zurückkehrte. Nachdem die Revolutionäre am 31. Dezember 1958 die Stadt Santa Clara eingenommen haben, fliehen Batista und seine letzten Anhänger am 1. Januar 1959 in die Dominikanische Republik - mit 40 Millionen Dollar Bargeld im Gepäck.
Quelle: Historisches Wertpapierhaus AG (https://t1p.de/ehei)
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Text: Leon Latozke
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